Ritzel: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Ritzel werden die hinteren [[Zahnrad|Zahnräder]] bezeichnet. Sie sind in der Regel auf die Hinterradnabe geschraubt (''Schraubritzel'') oder gesteckt (''Steckritzel''). Entweder sind sie fest mit der Nabe verbunden (starres Ritzel) oder mit einem Freilauf entkoppelt, um ein Rollen ohne Mittreten zu ermöglichen. Die Anzahl der Ritzel auf einer Nabe kann zwischen eins (Singlespeed) und elf schwanken.
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Ritzel ist laut DIN die Bezeichnung für das kleinere[1] und in der Regel treibende Zahnrad einer Zahnradpaarung. Allerdings wird dieser Begriff oft falsch verwendet, so auch beim Fahrrad. Maschinentechnisch sind die Kettenblätter nämlich die Ritzel. Beim Fahrrad wird die Bezeichnung nach DIN niemals verwendet. Ein einzelnes Zahnrad am Hinterrad nennt man meist Zahnkranz, seltener Ritzel. Die Gesamtheit der Zahnkränze heißen Zahnkranzpaket, Kassette oder Ritzelpaket. Über das vorn am Tretlager befindliche Kettenblatt und einen hinteren Zahnkranz wird zur Kraftübertragung eine Kette geführt. Das treibende vordere Zahnrad am Fahrrad wird niemals Ritzel genannt, selbst wenn es kleiner als das getriebene Rad ist.
  
Mehrere Ritzel sind meist zu einem [[Ritzelpaket]] zusammengefasst.
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Als Zahnkränze werden die hinteren Zahnräder bezeichnet. Sie sind in der Regel auf die Hinterradnabe geschraubt (''Schraubkränze'') oder gesteckt (''Steckkränze''). Entweder sind sie fest mit der Nabe verbunden (starres Ritzel) oder mit einem Freilauf entkoppelt, um ein Rollen ohne Mittreten zu ermöglichen. Die Anzahl der Kränze auf einer Nabe kann zwischen eins (Singlespeed) und elf schwanken. Alle Bezeichnungen mit ~ritzel sind zwar gebräuchlich aber falsch.
  
Folgende Tabelle gibt eine (unvollständige) Übersicht über auf dem Markt erhältliche Ritzelkombinationen:
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Folgende Tabelle gibt eine (unvollständige) Übersicht über auf dem Markt erhältliche Kombinationen:
 
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| eins (starr) || Bahnrad, Kunstrad || Schraubritzel
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| zwei || Flip-Flop-Naben ||
 
| zwei || Flip-Flop-Naben ||

Version vom 20. Februar 2015, 15:01 Uhr

Ritzel ist laut DIN die Bezeichnung für das kleinere[1] und in der Regel treibende Zahnrad einer Zahnradpaarung. Allerdings wird dieser Begriff oft falsch verwendet, so auch beim Fahrrad. Maschinentechnisch sind die Kettenblätter nämlich die Ritzel. Beim Fahrrad wird die Bezeichnung nach DIN niemals verwendet. Ein einzelnes Zahnrad am Hinterrad nennt man meist Zahnkranz, seltener Ritzel. Die Gesamtheit der Zahnkränze heißen Zahnkranzpaket, Kassette oder Ritzelpaket. Über das vorn am Tretlager befindliche Kettenblatt und einen hinteren Zahnkranz wird zur Kraftübertragung eine Kette geführt. Das treibende vordere Zahnrad am Fahrrad wird niemals Ritzel genannt, selbst wenn es kleiner als das getriebene Rad ist.

Als Zahnkränze werden die hinteren Zahnräder bezeichnet. Sie sind in der Regel auf die Hinterradnabe geschraubt (Schraubkränze) oder gesteckt (Steckkränze). Entweder sind sie fest mit der Nabe verbunden (starres Ritzel) oder mit einem Freilauf entkoppelt, um ein Rollen ohne Mittreten zu ermöglichen. Die Anzahl der Kränze auf einer Nabe kann zwischen eins (Singlespeed) und elf schwanken. Alle Bezeichnungen mit ~ritzel sind zwar gebräuchlich aber falsch.

Folgende Tabelle gibt eine (unvollständige) Übersicht über auf dem Markt erhältliche Kombinationen:

Anzahl Zahnkränze Anwendung Bemerkung
eins (starr) Bahnrad, Kunstrad Schraubkranz
eins (Freilauf) BMX, Singlespeed, Nabenschaltung Schraub- oder Steckkranz
zwei Flip-Flop-Naben
drei sehr, sehr alte Kettenschaltungen 1/8"
drei "3-in-1-Singlespeeder" (c) by Meich 3/32"
fünf alte Rennradschaltungen (2x10) 3/32"
sechs sehr alte MTB-Schaltungen (3x6) 3/32"
sieben alte MTB-Schaltungen (3x7) 3/32"
acht semi-moderne MTB-Schaltungen (3x8) 3/32"
neun moderne MTB-Schaltungen (3x9)
zehn moderne Rennrad-Schaltungen (2x10)
elf Campagnolos neueste Rennrad-Schaltung Record und Chorus

Siehe auch