Gerücht

Aus Fahrradmonteur
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Ein hartnäckiges Gerücht

Wozu noch Schlauchreifen, wenn doch fette Breitreifen viel besser sind?

Im Internet kursiert ein Gerücht: der Rollwiderstand von Fahrradreifen sei bei breiten Reifen geringer als bei schmalen. Das ist Nonsens, diese Seite soll darüber aufklären, was dahintersteckt und warum das nur Quatsch sein kann.

Da kommt jetzt also für Fahrräder das gleiche Marketinggeschwätz wie bei Autos. Breite Reifen werden als schick angepriesen, nun muß noch ein technisches Argument her. Autos in der Formel 1 fahren ja auch ewig breite Schlappen, sportlich getrimmte PKW ebenfalls. Daß die Rollreibung bei denen vernachlässigbar ist, weil sie ja nicht mit menschlicher Muskelkraft angetrieben werden, das wird erstmal verschwiegen.

Ursprung ist eine Behauptung des Reifenherstellers Schwalbe,

Schwalbe Homepage 1
„Warum rollen breite Reifen leichter als schmale?“.

Diese Aussage ist nur so lange wahr, wie breite und schmale Reifen mit gleichem Luftdruck betrieben werden. Dies ist jedoch niemals der Fall, wie weiter unten ausführlicher mittels Aussagen von Christian Smolik und Sheldon Brown dargelegt wird.

Das Ganze ist nichts weiter als eine Marketingmaßnahme der Firma Schwalbe! Dicke Reifen haben – auf ebener Fläche – nur dann einen kleineren Rollwiderstand, wenn sie den gleichen Reifeninnendruck wie dünne Reifen aufweisen. Ein Schlauchreifen ist jedoch mit 2 Bar nicht fahrbar, ein Big Apple verträgt keine 8 Bar, der platzt vorher. Die oben genannte Aussage ist wertlos, wenn man in einer Stadt ohne Kopfsteinpflaster und andere Unebenheiten fährt.

Schwalbe selbst relativiert die Aussage an anderer Stelle,

Schwalbe Homepage 2
Breite Reifen rollen nur bei gleichem Luftdruck leichter. Schmale Reifen kann man aber mit einem höheren Luftdruck betreiben als breite.

Nur bis dort hin lesen die meisten nicht, sie merken sich nur, dass die dicken Dinger besser wären als dünne. Prima eingefädelt, keine direkte Falschaussage aber trotzdem Konsumentenverdummung.