Bearbeiten von „Rohloff“

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<li style="color:maroon"><a href="#10">Pr&auml;zisionsarbeit ist gefragt</a></li>
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<li style="color:maroon"><a href="#11">Rohloff setzt auf die Familie</a></li>
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<li style="color:maroon"><a href="#12">Lessons to Learn - Nachahmer schrecken</a></li>
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<li><a href="#13">Weiterf&uuml;hrende Links</a></li>
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<div align="center"><img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/Rohloff-speedhub-500-14-by-RalfR-05-350.png" width="350" height="364" border="0" alt="Rohloff Speedhub 500/14 Schnittmodell"> </div>
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<p>Der Firmeninhaber Bernhard Rohloff hatte 1994 die Idee, eine Nabe zu bauen, die die Vorteile von Ketten- und Nabenschaltung vereinigt und schmutz- und salzwasserunempfindlich ist. 1997 wurden erste Prototypen der Nabe getestet, 1999 begann die Serienproduktion. Im Jahr 2004 zog die Firma wegen der gestiegenen Nachfrage nach der Nabe in neue Produktionsst&auml;tten um, Anfang 2006 waren rund 50.000 SPEEDHUB 500/14 weltweit im Einsatz.
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Es werden verschiedene Versionen der Nabe hergestellt:</p>
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<li>TS (Touring Schraubachse)</li>
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<li>DB (Disc Brake, Scheibenbremse)</li>
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<li>CC (Cross Country, Felgenbremse)</li>
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<li>EX (externe Schaltzugansteuerung)</li>
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<li>OEM (original equipment manufacturer, Erstausr&uuml;ster, nur f&uuml;r Rohloff Ausfallende)</li>
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<li>OEM2 (wie OEM, f&uuml;r Rahmen mit Scheibenbrems-Aufnahme nach internationalem Standard (IS 2000))</li>
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<li>T (Tandem)</li>
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Alle Naben sind in Aluminium poliert, rot pulverbeschichtet oder schwarz eloxiert lieferbar.
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<h2>Technik</h2>
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<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/rohloff-nabe.jpg" width="200" height="195" alt="Rohloff-Nabe im eingebauten Zustand" align="right">
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<p>Im Inneren in der Nabe arbeiten drei hintereinander geschaltete Planetengetriebe. Das Zusammenspiel der beiden ersten Stufen ergibt insgesamt sieben G&auml;nge, durch Ein- und Ausschalten der dritten Stufe wird diese Anzahl auf 14 verdoppelt. Im Gegensatz zu anderen Nabenschaltungen sind bei der Speedhub nicht nur An- und Abtriebseite der Nabe, sondern auch alle Planetenr&auml;der zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades w&auml;lzgelagert. Als einzige auf dem Markt befindliche Fahrradnabe besitzt die Speedhub eine &Ouml;lbadschmierung (Tauchschmierung), was dauerhaft eine zuverl&auml;ssige Schmierung der Komponenten sicherstellt.</p>
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Das &uuml;bersetzungsverh&auml;ltnis vom Ritzel zur Raddrehzahl betr&auml;gt zwischen 0,279 und 1,467. Der 11. Gang ist als Neutralgang mit dem &uuml;bersetzungsverh&auml;ltnis 1:1 ausgef&uuml;hrt. Die Reibungsverluste des Antriebs liegen je nach Gang zwischen 1 % und 5 % und sind damit nicht gr&Ouml;&szlig;er als die von hochwertigen Kettenschaltungen.
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<p>Das Differenz-Drehmoment zwischen der Eingangsseite der Nabe (Kettenritzel) und Ausgangsseite (Hinterrad) muss wie bei jeder Getriebenabe in den Hinterbau des Rahmens eingeleitet werden. Dies kann durch ein entsprechend geformtes Ausfallende geschehen (OEM-Versionen) oder durch die oben gezeigte Drehmomentst&uuml;tze. Beides verhindert ein Verdrehen der Achse des Hinterrades innerhalb des Fahrradrahmens beim Treten in die Pedale.</p>
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Der Schaltmechanismus arbeitet zwangsgesteuert &uuml;ber zwei Bowdenz&uuml;ge und einen Drehschaltgriff. Die Rastung f&uuml;r die G&auml;nge ist bei der Speedhub in die Nabe integriert. Gegen&uuml;ber der sonst verbreiteten L&Ouml;sung, die Rastung im Schaltgriff unterzubringen, ist somit die Einstellung der Bowdenz&uuml;ge zum Drehschaltgriff unkritisch. Lediglich die Gangmarken am Drehgriff stimmen bei falscher Justierung nicht, die Funktion der Schaltung bleibt jedoch erhalten. Bei sehr starker Verstellung der Seilz&uuml;ge kann der Drehschaltgriff an seinen Anschlag geraten, bevor der erste oder letzte Gang in der Nabe erreicht ist.
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<p>Die korrekte Einstellung der Zugspannung ist zwar f&uuml;r die Funktion der Nabe nicht direkt notwendig, beeinflusst jedoch die Schaltpr&auml;zision. Wird die Schaltungsbet&auml;tigung durch zu kleines Spiel in den Z&uuml;gen schwerg&auml;ngig, so l&auml;sst sich kein sauberer Gangwechsel durchf&uuml;hren. Gleiches gilt bei extrem vergr&Ouml;&szlig;ertem Spiel in den Schaltz&uuml;gen.</p>
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Der Schaltgriff kann rechts oder links am Lenker montiert werden und die Drehrichtung zum Schalten in die gr&Ouml;&szlig;eren bzw. kleineren G&auml;nge ist ebenfalls frei w&auml;hlbar. Sollen die Gangmarkierungen am Schaltgriff lesbar und zutreffend sein, ist jedoch eine bevorzugte Drehrichtung und die Montage am rechten Lenkerende vorgegeben.
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<p>Die Rahmenklemmbreite entspricht heutigem Standard von 135 mm. Die Nabe wiegt ja nach Ausf&uuml;hrung zwischen 1700 g (CC) und 1825 g (CC DB). Die &Ouml;lf&uuml;llung betr&auml;gt 25 ml. Der Hersteller empfiehlt je nach Belastung halbj&auml;hrlich, mindestens aber alle 2 Jahre einen &Ouml;lwechsel.</p>
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Der Zahnkranz der Nabe ist f&uuml;r Fahrrad-Schaltungsketten 1/2 x 3/32" (ISO 082) ausgelegt und wird mit 13/15/16/17 Z&auml;hnen angeboten (letztere 3 als Wenderitzel ausgelegt).
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<h2>Gewicht</h2>
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Das Gewicht der Nabe kann nicht direkt mit einer Nabe f&uuml;r Kettenschaltungen verglichen werden. Aufgrund der symmetrischen Einspeichung sind die Speichenbelastungen wesentlich geringer, somit k&Ouml;nnen weniger und d&uuml;nnere Speichen verwendet werden als bei einer vergleichbaren Kettenschaltung. Die Kette ist k&uuml;rzer, das Ritzelpaket entf&auml;llt, die Speichen sind wesentlich k&uuml;rzer. In der Gesamtbetrachtung aller einflussnehmenden Komponenten ist die Speedhub kaum schwerer als eine Kettenschaltung. Hierbei sind die Einsatzgebiete der Nabe zu beachten, sie findet an Alltagsr&auml;dern, Reiser&auml;dern (ein passender Drehgriff f&uuml;r Rennlenker ist bei der Fa. Mittelmeyer beziehbar [1]) oder Mountainbikes Verwendung. Spezielle Rennrad-Laufr&auml;der sind zwar leichter aber nicht vergleichbar.
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<p>Der direkte Gewichtsvergleich mit einer hochwertigen Kettenschaltung (Shimano XT) ergibt das Mehrgewicht einer vollen Trinkflasche.</p>
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<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/speedhub-rot-045507.gif" width="200" height="322" alt="14-Gang-Nabe Rohloff Speedhub 500/14" align="right">
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Die Rohloff AG ist in Fuldatal bei Kassel ans&auml;ssig. Sie wurde Anfang der 90er Jahre bekannt als Hersteller hochpreisiger, aber auch sehr hochwertiger Fahrrad- Schaltungsketten (Modell SLT-99).
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<p>Der Name Rohloff steht f&uuml;r solide, durchdachte und langlebige Produkte, l&Ouml;ste damit Campagnolo ab, die lange den geleichen Ruf hatten, sich aber auf dem Komonentenmarkt der Konkurrenz Schimano anpassen mu&szlig;ten.</p>
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Von Rohloff wird nicht der breite Massenmarkt bedient, Zielgruppe sind vielmehr Leistungssportler und Radreisende.
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<div align="center"><img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kette-slt-99.gif" width="350" height="116" alt="Fahrradkette Rohloff SLT-99"></div>
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Die Schaltungsketten, die es auch in einer Edel-Versin 24 Karat vergoldet gibt, sind unter Rennfahrern legend&auml;r.
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<p>Der Edelstahlbolzen und die Rollen sind mit einer ultraharten Chromcarbidschicht gegen die extremen Belastungen im Hochleistungsbereich gesch&uuml;tzt. Um eine immer gleichbleibende Wandst&auml;rke der Rolle zu garantieren, wird diese aus Pr&auml;zisionsbandstahl gewickelt. Die vernickelte Oberfl&auml;che der Laschen verbessert die Gleiteigenschaften und sch&uuml;tzt vor Rost. Bolzen und Rolle sind absolut korrosionsbest&auml;ndig.</p>
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Die Kette ist mit 278 g (bei 100 Gliedern) eine der leichtesten und zugleich die langlebigste der Schaltungsketten.
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<p>Als einzige Kette auf dem Markt ist die SLT-99 mit allen Komponenten bis 9-fach kompatibel</p>
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<div class="boxtop"><a name="04"></a>Revolver</div>
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<h3>Sicherheits-Universal-Nietwerkzeug f&uuml;r alle Schaltungsketten 1/2" x 3/32"</h3>
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<li>Kette pr&auml;zise &Ouml;ffnen und verschlie&szlig;en</li>
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<li>Mit Hartmetallstempel den Bolzenkopf wieder echt vernieten</li>
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<li>Der Nietbolzen wird gekennzeichnet</li>
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</ul>
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<h2>JEDE KETTE IST NUR SO GUT WIE IHR SCHW&Auml;CHSTES (NIET-) GLIED</h2>
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<p>Gehen Sie deshalb fachgerecht und &auml;u&szlig;erst sorgf&auml;ltig beim Verschlie&szlig;en der Kette vor. Achten Sie anschlie&szlig;end darauf, dass an den betreffenden Au&szlig;enlaschen keine ungew&Ouml;hnlichen Verformungen entstanden sind und dass auf beiden Seiten des Gelenkes ein, den anderen Bolzen der Kette vergleichbarer, Bolzen&uuml;berstand zu sehen und zu f&uuml;hlen ist. Mit nicht ausreichend geeigneten Werkzeugen k&Ouml;nnen leicht Montagefehler entstehen, wie z.B. die Besch&auml;digung des Bolzensitzes in den Laschen oder unzureichender Bolzen&uuml;berstand. Diese k&Ouml;nnen zum Rei&szlig;en der Kette f&uuml;hren.</p>
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<p>Verwenden Sie daher immer ein Pr&auml;zisionswerkzeug wie den "Rohloff REVOLVER 2", der in Zusammenarbeit mit dem Velo-Spezialisten Symbol: Externer /External LinkChristian Smolik entwickelt wurde. Einfach in der Handhabung, pr&auml;zise in den Einstellungsm&Ouml;glichkeiten und sicher in der Ausf&uuml;hrung erm&Ouml;glicht der Rohloff REVOLVER 2 ein fachgerechtes &Ouml;ffnen und Verschlie&szlig;en sowie ein ECHTES Vernieten von allen handels&uuml;blichen Schaltungsketten.</p>
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<p>Ob im harten Sporteinsatz oder besonders auf allen Mountain-Bikes - so sicher vernietet wird Ihre Pr&auml;zisionskette allen Anforderungen gewachsen sein. </p>
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<div class="boxtop"><a name="05"></a>Caliber</div>
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<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/foto-caliber-2.gif" width="350" height="121" alt="Foto der Kettenlehre Caliber-2" align="center">
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Als Kettenlehre wird ein Werkzeug der Firma Rohloff zum Messen des Verschlei&szlig;es bei Fahrradketten bezeichnet. Die offizielle Bezeichnung ist Caliber bzw. Kettenverschlei&szlig;messlehre.
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<p>Auch wenn eine Schaltungskette noch voll funktionst&uuml;chtig ist, stimmt sie ab einer bestimmten Verschlei&szlig;gr&Ouml;&szlig;e nicht mehr genau mit den Ritzeln &uuml;berein. Wird die Kette jetzt nicht gegen eine neue ausgetauscht, arbeiten sich Ritzel und Kettenbl&auml;tter vorzeitig ein und m&uuml;ssen dann beim Kettenwechsel ebenfalls erneuert werden.</p>
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Die Kettenlehre wird auf die montierte Kette aufgelegt und taucht in die Kette ein, wenn diese verschlissen ist. Die Kettenlehre hat zwei Seiten; je eine f&uuml;r Aluminium-/ und Stahlkettenbl&auml;tter. Die Kontrolle erfolgt sehr schnell und ersetzt das sehr subjektiv beeinflusste Abziehen der Kette vom gr&Ouml;&szlig;ten Kettenblatt, was bis Einf&uuml;hrung dieses Werkzeugs die g&auml;ngige Methode war.
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<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/caliber-1.gif" width="350" height="122" alt="Bild 1 - aufgesetzte Kettenlehre" align="center">
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Zum genauen Messen wird die Kettenlehre mit der Vertiefung (1) auf eine Rolle gesteckt und mit der Me&szlig;nase (2) auf die Kette geschwenkt. Bei einer neuen Kette pa&szlig;t die Me&szlig;nase gerade mit der Spitze zwischen die Rollen (Bild I). Je gr&Ouml;&szlig;er der Verschlei&szlig;, desto tiefer taucht die Me&szlig;nase ein (Bild II).
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<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/caliber-2.gif" width="350" height="120" alt="Bild 2 - eingetauchte Kettenlehre" align="center">
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Taucht die Me&szlig;seite A vollst&auml;ndig ein, so da&szlig; die Lehre &uuml;ber die ganze Me&szlig;l&auml;nge auf den Rollen aufliegt, so ist die Kette um 0,075 mm pro Gelenk verschlissen. Um Aluminiumritzel vor vorzeitigem Verschlei&szlig; zu sch&uuml;tzen, sollte jetzt die Kette gegen eine Neue ausgewechselt werden.
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<p>Taucht die Me&szlig;seite S vollst&auml;ndig ein, so ist die Kette um 0,1 mm pro Gelenk verschlissen. Um Stahlritzel vor vorzeitigem Verschlei&szlig; zu sch&uuml;tzen, sollte jetzt die Kette gegen eine Neue ausgetauscht werden.</p>
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<div class="boxtop"><a name="06"></a>Financial Times Deutschland: Fallstudie Patentstrategie: Rohloff</div>
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<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/ftd.png" width="588" height="84" border="0" alt="Financial Times Deutschland" align="right">
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<h3> Die beste Fahrradnabe der Welt kommt aus Hessen. Mit weltweiten Patenten sch&uuml;tzt Bernhard Rohloff seine Speedhub 500/14 vor den Gro&szlig;en der Branch</h3>
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<h2>Fallstudie Patentstrategie: Rohloff</h2>
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<h4>Autor: Jens Tartler (Financial Times Deutschland)</h4>
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<p>Mit weltweiten Patenten sch&uuml;tzt Bernhard Rohloff seine Speedhub 500/14 vor den Gro&szlig;en der Branche. Der T&uuml;ftler aus dem Raum Kassel nimmt es sogar gegen Shimano auf.  </p>
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<p>Von wegen Erholung. Mit dem Mountainbike am Atlantikstrand entlang, durch die Gischt der Wellen, so hatte sich Bernhard Rohloff das gedacht. Doch schon die erste Salzwasserdusche, vermischt mit feinem Sand, l&auml;sst Kette und Ritzel knirschen. Die n&auml;chste Welle kommt, und nichts geht mehr.</p>
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<p>Das ist kein Zustand, denkt sich Rohloff. Nachdem er aus Frankreich zur&uuml;ckgekehrt ist ins nordhessische Fuldatal, beginnt er in seiner bescheidenen Hinterhoffirma an einer Schaltung zu t&uuml;fteln, die Sand und Wellen trotzt. Robust soll sie sein, trotzdem leicht und m&ouml;glichst wartungsfrei. Ein ambitioniertes Vorhaben. </p>
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<p>Der T&uuml;ftler aus dem Kasseler Vorort ahnt nicht, wer sich zeitgleich - wir schreiben das Jahr 1994 - derselben Aufgabe widmet: die Entwicklungsingenieure von Shimano beispielsweise, dem Weltmarktf&uuml;hrer aus Japan. Auch die Forscher bei der deutschen Traditionsmarke Sachs. Das alles findet Bernhard Rohloff erst viel sp&auml;ter heraus. Das sind nicht die Kreise, in denen sich der 58-J&auml;hrige regelm&auml;&szlig;ig bewegt. Rohloff sieht mit seinem Pferdeschwanz, mit Bart und T-Shirt eher aus wie ein Kneipier vom Hamburger Hafen.    </p>
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<h5><a name="07"></a>Vorsprung durch Innovation</h5>
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Bei Olympia hat er gelernt, B&uuml;romaschinenmechaniker. &Uuml;ber den zweiten Bildungsweg hat Rohloff dann Maschinenbau studiert und nebenher bei Henschel und Thyssen im Lokomotivbau gearbeitet. Nach dem Studium f&auml;ngt er bei Mercedes-Benz in der Hinterachsfertigung f&uuml;r Lkw an. "Da habe ich auch alle Tricks und Schliche der Zulieferer gelernt." Zum Beispiel, wie man Qualit&auml;t "darstellt", sie aber nicht wirklich abliefert.</p>
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<p>Wie eine Vorbereitung auf den Fahrradbau wirkt das nicht gerade. Der Au&szlig;enseiter genie&szlig;t in Fachkreisen dennoch einen hervorragenden Ruf, seitdem er 1988 auf der Messe Ifma eine Fahrradkette f&uuml;r Neunerritzel, also f&uuml;r 27-Gang-Schaltungen, vorgestellt hat. "Das braucht kein Mensch", bekam Rohloff zu h&ouml;ren. Von wegen: Zwei Jahre sp&auml;ter gewinnt der Radprofi Greg LeMond mit ebendieser Kette die Tour de France. Weitere vier Jahre sp&auml;ter baut auch Shimano exakt solch eine Kette, die 27 G&auml;nge sind mittlerweile Standard. </p>
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<p>Rohloff lernt daraus zwei Dinge. Erstens: Was heute als verr&uuml;ckt gilt, kann schon morgen ein Massenprodukt sein. Zweitens: Nur die wirklich innovativen Produkte lassen sich auf Dauer gegen die Konkurrenz verteidigen. Denn patentrechtlich gilt seine neue Kette nicht als eigenst&auml;ndige Erfindung, sondern nur als Erweiterung, als Optimierung der Technik. Und das bedeutet in diesem Fall: freigegeben zum Kopieren.  </p>
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<h5><a name="08"></a>Abh&auml;ngigkeit f&uuml;hrt zu Problemen</h5>
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In diesen Jahren lernt Rohloff noch etwas Drittes: Einige der gr&ouml;&szlig;eren Konkurrenten kupfern nur die Ideen ab, andere wollen das gesamte Know-how absaugen. So wie die Edelmanufaktur Campagnolo. Bei den Italienern aus Vicenza war Rohloff in den 90er-Jahren mit seiner Hinterhofklitsche zum Hoflieferanten aufgestiegen, nachdem seine Kette bei Dauertests der Fachpresse mit Abstand am besten abgeschnitten hatte.</p>
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<p>Bald darauf beteiligte sich Campagnolo mit 40 Prozent an den Fuldatalern, bis die Italiener dachten, sie h&auml;tten gen&uuml;gend Wissen abgesaugt, um selber solche Hochleistungsketten herstellen zu k&ouml;nnen. Und die Zusammenarbeit umgehend aufl&ouml;sten. Diese Erfahrungen bleiben haften. Aber auch der Lerneffekt. Mit seiner Nabe will Bernhard Rohloff das Risiko so gering wie m&ouml;glich halten, von der Konkurrenz ausgehebelt zu werden. </p>
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<p>Pro Jahr werden mehr als 100.000 St&uuml;ck der Tour-de-France-Siegerketten verkauft, damals, Mitte der 90er. Aber Rohloff ist abh&auml;ngig von Schaltungsherstellern wie Shimano, die jedes Jahr ihre Produkte ein kleines bisschen &auml;ndern, sodass Anbieter wie Rohloff mitziehen m&uuml;ssen.  </p>
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<p>Die Gewinne werden durch &Auml;nderungen an den Werkzeugmaschinen schnell aufgezehrt. Auch aus dieser Abh&auml;ngigkeit will sich der T&uuml;ftler befreien. Es w&auml;re der Aufstieg zum Systemlieferanten. Rohloff wei&szlig;,
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wie wichtig es ist, den technologischen Vorsprung zu verteidigen und sich dabei m&ouml;glichst unangreifbar zu machen f&uuml;r kapitalkr&auml;ftigere Konkurrenten wie Shimano oder dessen US-Wettbewerber Sram.</p>
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<p>Rohloff wei&szlig;, wie das geht: durch Patente. Von seinem Anwalt Reinfried von Schorlemer hat Rohloff gelernt, eine Anmeldung immer strategisch zu sehen. Das Patent besteht aus Haupt- und Nebenanspr&uuml;chen, und oft sind die wichtigen Dinge in einem Nebenanspruch versteckt. "Ein gutes Patent erschwert dem Wettbewerb das Aufholen", sagt Rohloff, "aber einem selber nicht die Weiterentwicklung."  </p>
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Das erste Patent m&uuml;sse immer die Basis sein f&uuml;r weitere Anmeldungen. Das ist das eine. Mindestens ebenso wichtig ist es, wo das Patent angemeldet wird. Deutschland? Klar. Europ&auml;ische Union? Auch. Aber entscheidend ist das Patent in den USA: "Das hat man f&uuml;r immer", sagt Rohloffs Frau Barbara, "w&auml;hrend ein Patent in Europa durch einen Gerichtsprozess wieder verloren gehen kann." Au&szlig;erdem seien die Schadensersatzanspr&uuml;che bei Patentverletzungen in den USA sehr hoch, deshalb finde sich immer ein Anwalt, der das Patent verteidige.</p>
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<p>"Das wissen auch Shimano und Sram und greifen unsere Patente nicht an." Shimano sei ohnehin sehr vorsichtig geworden, seit der Konzern in den USA von Sram verklagt wurde und sich nur durch eine hohe Summe freikaufen konnte. &Uuml;ber diesen juristischen Kampf spricht Shimano nicht gern. "Die Sache mit Sram sollte man jetzt ruhen lassen", sagt Konrad Weyhmann vom deutschen Shimano-Importeur, der Firma Paul Lange.  </p>
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<p>Eines aber sei klar: "In der Fahrradbranche spielen Patente eine gro&szlig;e Rolle." "Gerade Getriebe sind sehr komplex", sagt Patentanwalt Schorlemer. Er ber&auml;t Rohloff seit mehreren Jahren. Am Anfang h&auml;tten sie zwei Patente angemeldet, eines auf die Nabe selbst und eines auf ihre Varianten. Der Anwalt und der Erfinder haben sich erst einmal angeschaut, wer die Hauptkonkurrenten sind. Wenig &uuml;berraschend: Es waren Shimano und Sachs.    </p>
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"Dann haben wir uns alle Schutzrechte der Konkurrenten angeschaut und die Unterschiede zu Rohloffs Produkt definiert", sagt Schorlemer. "Ein Patent legt fest, was man Dritten verbieten kann, und das, was man selber machen kann." Schnell sei klar gewesen, dass die USA sowohl von der Gr&ouml;&szlig;e her als auch patentrechtlich der entscheidende Markt sind. "Da geht es schnell um mehrere Millionen Dollar Prozesskosten, und der Schadensersatz ist noch h&ouml;her." Deswegen sei das US-Patent so wichtig gewesen.</p>
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<h5><a name="09"></a>Erfolg durch gr&uuml;ndliche Forschung</h5>
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<p>Klug investiertes Geld. Da lohnt es nicht, auf den Cent zu schauen. 150.000 Euro, &uuml;berschlagen die Rohloffs, haben sie bisher f&uuml;r ihre Patente ausgegeben. Investiert haben sie auch eine Menge Zeit. Nicht nur, um die eigene Nabe patentfest zu machen. Auch, um die Patentlage bei den Konkurrenten zu &uuml;berpr&uuml;fen und das eigene Patent nicht nur technisch, sondern auch strategisch auszuformulieren.  </p>
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Eine ziemliche Aufgabe, bei der T&uuml;ftler Rohloff und Anwalt Schorlemer sich mit ihren unterschiedlichen Fachsprachen aufeinander zubewegten. Rund 500 Stunden Arbeitszeit, sagt Barbara Rohloff, habe das gefressen, bis alles gekl&auml;rt war. Die Speedhub 500/14 ist also umfassend gesch&uuml;tzt. So hei&szlig;t die 14-Gang-Nabenschaltung, die Rohloff 1996 auf der Fachmesse Ifma pr&auml;sentiert.</p>
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Zwei Jahre lang hat er nach der Tour am Atlantikstrand geforscht, hat sich in der Autobranche umgesehen, wie es dort die Getriebebauer handhaben. Das Geld f&uuml;r die Forschung kommt von der Investitionsbank Hessen. "Uns war klar, dass er eine sensationelle Erfindung gemacht hat", sagt deren Kasseler Niederlassungsleiter Wilfried Pfannkuche. Deshalb habe die Investitionsbank ihn bei der Finanzierung von Anfang an unterst&uuml;tzt</p>
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<p>Die anderen Banken seien zun&auml;chst sehr zur&uuml;ckhaltend gewesen. Erst sp&auml;ter, als sich der Erfolg einstellte, h&auml;tten sie ihn mit Kreditangeboten best&uuml;rmt, sagt Rohloff. Aber da konnte der sein Wachstum schon aus Eigenmitteln finanzieren. Mit dem Geld der Investitionsbank im R&uuml;cken t&uuml;ftelt Rohloff weiter, schaltet drei Getriebe in Reihe. Dadurch l&auml;uft der Kraftfluss anders als bei anderen Nabenschaltungen, die Speedhub wird leichter. 1,7 Kilogramm wiegt die Nabe.  </p>
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<p>Die Zw&ouml;lf-Gang-Nabe, an der Sachs zeitgleich arbeitet, ist mehr als doppelt so schwer. Und nicht so gut. Der deutsche Traditionsbetrieb erkennt, wenn er geschlagen ist: Die Schaltung von Sachs geht nie in Serie. Auch Shimano zeigt sich beeindruckt. Auf einer Messe kommt Firmenchef Yoshi Shimano zu den Rohloffs und sagt: "Wir k&ouml;nnten schon morgen eine 14-Gang-Nabe bauen. Aber die w&auml;re doppelt so gro&szlig; und doppelt so schwer wie Ihre. Wie machen Sie das?"  </p>
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<p>Damals gab Barbara Rohloff eine h&ouml;fliche Antwort, heute gibt sie eine ehrliche: "Ein hoch bezahlter Ingenieur f&uuml;r Getriebebau geht in die Autoindustrie und nicht in die Fahrradbranche." Au&szlig;erdem seien die Japaner zwar "innovativ im Verfeinern, aber nicht im Grunds&auml;tzlichen". F&uuml;r etwas wirklich Neues brauche es wohl T&uuml;ftler wie ihren Mann. </p>
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<p>Die Firma mit dem gr&uuml;nen Monster1986 Bernhard und Barbara Rohloff gr&uuml;nden die Rohloff GmbH in Fuldatal bei Kassel. Der T&uuml;ftler Rohloff hatte eine Hochleistungskette namens S-L-T 99 entwickelt -
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und baut zus&auml;tzlich die notwendigen Maschinen und Werkzeuge, um sie herzustellen Zwei Jahre sp&auml;ter l&auml;uft die Produktion an.1990 Durch Siege bei der Tour de France und bei der Stra&szlig;enweltmeisterschaft werden die Ketten weltweit bekannt. Rohloffs Montageautomat, das "gr&uuml;ne Monster", ist ausgelastet. J&auml;hrlich werden mehr als 100.000 der Ketten verkauft.1996 Nach mehrj&auml;hriger Entwicklungsarbeit wird der Prototyp der Speedhub-Nabe auf der Fachmesse Ifma vorgestellt.1998 Die Speedhub 500/14 kommt auf den Markt, nachdem sie zwei Jahre lang getestet worden ist. Im Jahr darauf beginnt die Serienproduktion. 2004 Der Erfolg der 14-Gang-Nabe sorgt daf&uuml;r, dass die Firma aus ihrer Hinterhofwerkstatt ausziehen muss, um in gr&ouml;&szlig;eren R&auml;umlichkeiten weiterzuproduzieren. Sind in den 90er-Jahre nur ein Dutzend Menschen bei Rohloff besch&auml;ftigt, steigt die Zahl auf 27.2009 Mittlerweile arbeiten 40 Mitarbeiter f&uuml;r Rohloff. Der Umsatz darf sich vorerst bei etwa 10 Mio. Euro einpendeln, soll in den kommenden Jahren aber deutlich gesteigert werden.</p>
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<h5><a name="10"></a>Pr&auml;zisionsarbeit ist gefragt</h5>
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<p>Wenn Bernhard Rohloff beispielsweise die Acht-Gang-Nabe von Shimano aus Interesse &ouml;ffnet, hat er durchaus Respekt vor dem Geschick der Japaner bei der Massenfertigung. "Aber was wir machen, ist Feinmechanik. Das muss man eher mit einer Uhrenmanufaktur vergleichen. Wer einen Chronografen von IWC in Massenproduktion herstellen will, bekommt am Schluss eine Swatch heraus."    </p>
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Schon bei der Konstruktion hat Rohloff &uuml;berlegt, welches Teil von welchem Zulieferer kommen k&ouml;nnte. Aus insgesamt 125 Teilen besteht eine Speedhub. Jedes Teil wird auf engste Toleranzen gemessen. So relativiert sich auch der stolze Verkaufspreis von 800 Euro: Rohloff verkauft die Nabe f&uuml;r 500 Euro an die Fachh&auml;ndler, von dieser Summe hat er mehr als die H&auml;lfte f&uuml;r Vorprodukte ausgegeben.</p>
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<p>Trotz des stolzen Preises ist die Nabe ein Verkaufserfolg. 2004 ist Rohloff aus seinem Hinterhofidyll umgezogen, in eine helle Montagehalle mit drei Arbeitsinseln. Hier arbeiten Menschen mit ganz unterschiedlichem Vorleben. Gelernte Automechaniker sind dabei, aber auch eine Konditoreifachverk&auml;uferin. </p>
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Wichtig ist f&uuml;r Rohloff weniger die Ausbildung als "das technische Verst&auml;ndnis und die Sensibilit&auml;t f&uuml;r die Teile. Die Leute m&uuml;ssen sp&uuml;ren, ob es da einen unerw&uuml;nschten Grat gibt oder die Kante falsch ist." Von seinem Qualit&auml;tsimage lebt Rohloff gut: "Der Markt ist bereit, daf&uuml;r wesentlich mehr zu zahlen." Der High-End-Bereich wachse, im Gegensatz zu den Massenanbietern. Tausende der Speedhubs werden j&auml;hrlich geordert und haben den Umsatz der Firma &uuml;ber die 10-Mio.-Euro-Grenze gehoben.</p>
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Wird ein Rad mit Speedhub unter 2000 Euro Gesamtpreis angeboten, sei etwas faul, sagt Rohloff. Die offizielle Garantie ist mit zwei Jahren nicht l&auml;nger als &uuml;blich, aber sie wird auch bei Renneinsatz gew&auml;hrt. Entwicklungsingenieur Mathias Gleim erz&auml;hlt vom Profi-Mountainbiker Matthias Mende, der seit f&uuml;nf Jahren mit seiner ersten Speedhub f&auml;hrt. Der Weltumradler Tilmann Waldthaler hat mit seiner Speedhub mehr als 50.000 Kilometer zur&uuml;ckgelegt. "Wir hatten seit der Markteinf&uuml;hrung keinen einzigen Getriebeschaden", sagt Gleim. "Das Teil k&ouml;nnen Sie vererben."</p>
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<p>Nun reicht es nicht, einmal im Leben eine Speedhub zu erfinden und sie weltweit durch Patente zu verteidigen. Entwickler Gleim hat gerade eine Sportversion der Schaltung auf seinem Bildschirm. Sie wird nur noch 1,3 statt 1,7 Kilogramm wiegen und noch ein St&uuml;ck teurer verkauft werden. Passend zur Hochpreis- und Qualit&auml;tsstrategie f&auml;hrt Rohloff auch eine Strategie der kalkulierten Marktknappheit: "Wir produzieren immer 30 Prozent unter Bedarf. So gibt es am Saisonende auch keine &Uuml;berh&auml;nge."  </p>
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<h5><a name="11"></a>Rohloff setzt auf die Familie</h5>
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<p>Nur Erstausr&uuml;ster und Fachh&auml;ndler beliefert er. Die Handelsmarge sei ohnehin nicht so hoch, dass "Internet-Verramscher" sie noch gro&szlig; dr&uuml;cken k&ouml;nnten. Jede einzelne produzierte Speedhub wird nummeriert und registriert, sodass Rohloff nachvollziehen k&ouml;nnte, wenn ein Erstausr&uuml;ster von Fahrr&auml;dern die Schaltungen nicht verbauen, sondern weiterverkaufen w&uuml;rde. </p>
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<p>Wer wichtige Aufgaben aus den H&auml;nden gibt, das hat Rohloff gelernt, kann leichter betrogen werden. Deshalb versucht er, alles in der Familie zu halten. Seine Frau ist f&uuml;r das Kaufm&auml;nnische zust&auml;ndig, der Vertrieb f&uuml;r Australien und Asien wird von Barbara, Rohloffs Schwester geleitet. Die &Uuml;bernahmeofferten aus der Fahrrad- und Autobranche haben sie nach der Campagnolo-Geschichte immer abgelehnt. "Die wollen doch nur das Know-how absaugen und dann das Lebenswerk der Besitzer zerschlagen. Das wollen wir nicht." </p>
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<p>Mirco Rohloff auch nicht. Der ist 33 Jahre alt und Diplom-Ingenieur. Sein Berufsziel: das Werk seiner Eltern weiterzuf&uuml;hren. </p>
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<h5><a name="12"></a>Lessons to Learn - Nachahmer schrecken</h5>
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<li>Wer innovativ arbeitet, kann Patente strategisch nutzen, um Nachahmer auf Abstand zu halten. Deshalb m&uuml;ssen die Innovationen in den Patenten so aufbereitet werden, dass der Wettbewerbsvorteil erhalten bleibt.</li>
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<li>Das erste Patent muss immer die Basis f&uuml;r weitere Entwicklungen geben. Au&szlig;erdem ist es sinnvoll, Patente in Haupt- und Nebenanspr&uuml;che aufzuteilen und die Details, die Wettbewerbern zu schaffen machen als Nebenanspruch auszuweisen.</li>
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<li>Ein Patent nur f&uuml;r Deutschland ist sinnlos. Patente sollten - trotz des damit verbundenen Aufwands - f&uuml;r die gesamte Europ&auml;ische Union gelten. Ebenso wichtig: die USA . Greift ein Wettbewerber dort ein Patent an, geht es in den Prozessen oft um Millionensummen, auch an Schadensersatz.</li>
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<li>Weitere Innovationen bauen auf dem einmal gew&auml;hrten Patent auf und halten auf diese Weise die Nachahmer dauerhaft auf Abstand.</li>
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<div class="boxtop"><a name="13"></a>weiterf&uuml;hrende Links zu diesem Thema</div>
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<li><a href="http://www.rohloff.de" target="_blank" class="ext">Rohloff AG</a></li>
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<li><a href="http://www.wikipress.de/Rohloff" target="_blank" class="ext">Rohloff bei WikiPress</a></li>
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<li><a href="http://www.ciao.de/Rohloff_Speedhub__239858" target="_blank" class="ext">Produktbewertungen f&uuml;r die Speedhub bei ciao.com</a></li>
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<li><a href="http://www.mtb-news.de/biketest/cat.php?id=17&sort=b" target="_blank" class="ext">16 Fahrradschaltungen im Test bei MTB-News.de</a></li>
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<li><a href="http://212.227.38.137/web/aktiv-radfahren/modules.php?name=News&file=article&sid=916" target="_blank" class="ext">Bericht in 'aktiv Radfahren' am 9. 2. 2006</a></li>
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