Tupolew Tu-95: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Tupolev Tu-95 BEAR.png|thumb|right|300px|Risszeichnung Tu-95]]
 
[[Bild:Tupolev Tu-95 BEAR.png|thumb|right|300px|Risszeichnung Tu-95]]
Die '''Tu-95''' flog erstmals [[1954]] und wurde etwas mehr als ein Jahr später in Dienst gestellt. Sie wurde [[1955]] im Westen bekannt und als ernste Bedrohung eingestuft. Es handelt sich um ein bemerkenswertes Flugzeug mit jetartigem Leistungsverhalten, was auf der Kombination aus gepfeilten Tragflächen und den weltweit leistungsstärksten [[Turboprop]]-Triebwerken, die jeweils zwei gegenläufig rotierende 4-Blatt-[[Luftschraube|Propeller]] antreiben, beruht.
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Die '''Tu-95''' flog erstmals [[1954]] und wurde etwas mehr als ein Jahr später in Dienst gestellt. Sie wurde [[1955]] im Westen bekannt und als ernste Bedrohung eingestuft. Die Kombination aus gepfeilten Tragflächen und den weltweit leistungsstärksten [[Turboprop]]-Triebwerken, die jeweils zwei gegenläufig rotierende 4-Blatt-[[Luftschraube|Propeller]] antreiben, ermöglichen trotz der Größe der Maschine jetartige Flugleistungen.
  
Die strategischen bewaffneten Luftstreitkräfte Russlands (Langstreckenfliegerkräfte) haben nach wie vor 60 dieser Flugzeuge im Dienst. Dies sind „'''Bear-A'''“ ([[NATO]]-Code) Bomber (mit einer Nutzlast an frei fallenden Bomben von 20.000 kg) und „'''Bear-B'''“-Lenkwaffenträger (mit einer Nutzlast von einer [[AS-3|AS-3 „Kangaroo“]]-Rakete, halb eingezogen unter dem Rumpf), von denen viele auf „'''Bear-G'''“-Standard umgebaut wurden, mit zwei [[AS-4|AS-4 „Kitchen“]]-Raketen unter den Flügeln. Die Version „'''Bear-F'''“ ist ein Langstrecken-U-Boot-Abwehrflugzeug mit der größten [[Reichweite]] aller Versionen.
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Die strategischen bewaffneten Luftstreitkräfte Russlands (Langstreckenfliegerkräfte) haben 60 dieser Flugzeuge im Dienst. Dies sind „'''Bear-A'''“ ([[NATO]]-Code) Bomber (mit einer Nutzlast an frei fallenden Bomben von 20.000 Kilogramm) und „'''Bear-B'''“-Lenkwaffenträger mit einer Nutzlast von entweder einer [[AS-3|AS-3 „Kangaroo“]]-Rakete, halb eingezogen unter dem Rumpf, oder zwei [[AS-4|AS-4 „Kitchen“]]-Raketen unter den Flügeln (in dieser Konfiguration als '''Bear-G''' bezeichnet). Die Version „'''Bear-F'''“ ist ein Langstrecken-U-Boot-Abwehrflugzeug mit der größten [[Reichweite]] aller Versionen.
 
Die Version „'''TU-95MR'''“ zur Seefernaufklärung hat den Nato Code „'''Bear-E'''“.   
 
Die Version „'''TU-95MR'''“ zur Seefernaufklärung hat den Nato Code „'''Bear-E'''“.   
  
Die LRA schaffte auch eine zunehmende Zahl von '''Tu-142 „Bear-H“'''-Varianten an, ein neu gebautes Modell, dessen Herstellung in den späten [[1980er|80er]] Jahren aufgenommen wurde. Sie weist gegenüber der ''Tu-95'' eine Reihe von Verbesserungen in Bezug auf Form, Verarbeitung und Ausstattung auf, um das max. Startgewicht auf 188.000 kg anzuheben und eine größere Reichweite zu erreichen.
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Die LRA schaffte auch eine zunehmende Zahl von '''Tu-142 „Bear-H“'''-Varianten an, ein neu gebautes Modell, dessen Herstellung in den späten [[1980er|80er]] Jahren aufgenommen wurde. Sie weist gegenüber der ''Tu-95'' eine Reihe von Verbesserungen in Bezug auf Form, Verarbeitung und Ausstattung auf, um das maximale Startgewicht auf 188.000 Kilogramm anzuheben und eine größere Reichweite zu erreichen.
  
Einziger Exportkunde der Tu-95 ist die Indian Navy, die ihre Maschinen in [[Dabolim]] stationiert hat.
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Einziger Exportkunde der Tu-95 ist die indische Marine, die ihre Maschinen in [[Dabolim]] stationiert hat.
  
 
Die 250 gebauten Maschinen erwiesen sich als sehr langlebig und zuverlässig. Einige Versionen erreichten Höchstgeschwindigkeiten bis 930 km/h<ref>Ferdinand C.W. Käsmann, Weltrekordflugzeuge Band 1, 2. Auflage 1999, Aviatic Verlag GmbH Oberhaching, S.106</ref>, weshalb die Tu-95/142 einen Eintrag im [[Guinness-Buch der Rekorde]] als schnellstes propellergetriebenes Flugzeug erhielt. Angeblich verursachen die PTL-Triebwerke der Tu-95 mit ihren Doppelpropellern aus Metall das deutlichste Radarecho der gesamten Luftfahrt.
 
Die 250 gebauten Maschinen erwiesen sich als sehr langlebig und zuverlässig. Einige Versionen erreichten Höchstgeschwindigkeiten bis 930 km/h<ref>Ferdinand C.W. Käsmann, Weltrekordflugzeuge Band 1, 2. Auflage 1999, Aviatic Verlag GmbH Oberhaching, S.106</ref>, weshalb die Tu-95/142 einen Eintrag im [[Guinness-Buch der Rekorde]] als schnellstes propellergetriebenes Flugzeug erhielt. Angeblich verursachen die PTL-Triebwerke der Tu-95 mit ihren Doppelpropellern aus Metall das deutlichste Radarecho der gesamten Luftfahrt.
  
1961 wurde mit einer Tu-95 die [[Zar-Bombe]] abgeworfen. Die Maschine, die diesen Einsatz durchführte, befindet sich heute im [[Zentrales Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation | Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation]] in Monino nahe Moskau.
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1961 wurde mit einer Tu-95V (modifizierte Bear-A) die [[Zar-Bombe]] abgeworfen. Die Maschine, die diesen Einsatz ausführte, befindet sich heute im [[Zentrales Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation | Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation]] in Monino nahe Moskau.
  
 
==Technische Daten (Tu-95MS)==
 
==Technische Daten (Tu-95MS)==

Version vom 18. Juli 2007, 15:18 Uhr

Die Tupolew Tu-95 (NATO-Codename: Bear), ursprüngliche Bezeichnung Tupolew Tu-20, ist ein sowjetischer Langstreckenbomber.

Entwicklungsgeschichte

Datei:Tu-95h 1.jpg
Tu-95 Bear-H
Risszeichnung Tu-95

Die Tu-95 flog erstmals 1954 und wurde etwas mehr als ein Jahr später in Dienst gestellt. Sie wurde 1955 im Westen bekannt und als ernste Bedrohung eingestuft. Die Kombination aus gepfeilten Tragflächen und den weltweit leistungsstärksten Turboprop-Triebwerken, die jeweils zwei gegenläufig rotierende 4-Blatt-Propeller antreiben, ermöglichen trotz der Größe der Maschine jetartige Flugleistungen.

Die strategischen bewaffneten Luftstreitkräfte Russlands (Langstreckenfliegerkräfte) haben 60 dieser Flugzeuge im Dienst. Dies sind „Bear-A“ (NATO-Code) Bomber (mit einer Nutzlast an frei fallenden Bomben von 20.000 Kilogramm) und „Bear-B“-Lenkwaffenträger mit einer Nutzlast von entweder einer AS-3 „Kangaroo“-Rakete, halb eingezogen unter dem Rumpf, oder zwei AS-4 „Kitchen“-Raketen unter den Flügeln (in dieser Konfiguration als Bear-G bezeichnet). Die Version „Bear-F“ ist ein Langstrecken-U-Boot-Abwehrflugzeug mit der größten Reichweite aller Versionen. Die Version „TU-95MR“ zur Seefernaufklärung hat den Nato Code „Bear-E“.

Die LRA schaffte auch eine zunehmende Zahl von Tu-142 „Bear-H“-Varianten an, ein neu gebautes Modell, dessen Herstellung in den späten 80er Jahren aufgenommen wurde. Sie weist gegenüber der Tu-95 eine Reihe von Verbesserungen in Bezug auf Form, Verarbeitung und Ausstattung auf, um das maximale Startgewicht auf 188.000 Kilogramm anzuheben und eine größere Reichweite zu erreichen.

Einziger Exportkunde der Tu-95 ist die indische Marine, die ihre Maschinen in Dabolim stationiert hat.

Die 250 gebauten Maschinen erwiesen sich als sehr langlebig und zuverlässig. Einige Versionen erreichten Höchstgeschwindigkeiten bis 930 km/h[1], weshalb die Tu-95/142 einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als schnellstes propellergetriebenes Flugzeug erhielt. Angeblich verursachen die PTL-Triebwerke der Tu-95 mit ihren Doppelpropellern aus Metall das deutlichste Radarecho der gesamten Luftfahrt.

1961 wurde mit einer Tu-95V (modifizierte Bear-A) die Zar-Bombe abgeworfen. Die Maschine, die diesen Einsatz ausführte, befindet sich heute im Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation in Monino nahe Moskau.

Technische Daten (Tu-95MS)

  • Typ: strategischer schwerer Bomber und raketenbestücktes Kampfflugzeug
  • Besatzung: Sieben Mann
  • Antrieb: Vier Kusnezow NK-12M (MV) Propellerturbinen mit je 15.000 PS
  • Abmessungen:
    • Länge: 47,09 m
    • Spannweite: 50,05 m
    • Höhe: 13,20 m
    • Flügelfläche: 295 m²
  • Gewicht:
    • Leergewicht: 94.400 kg
    • Max. Startgewicht: 187.700 kg
    • Max. Treibstoffmasse: 87.000 kg
  • Flugleistung:
    • Höchstgeschwindigkeit (große Höhe): 830 km/h
    • Geschwindigkeit in Bodennähe: 650 km/h
    • Marschgeschwindigkeit: 710 km/h
    • Reichweite: 10.500 km
    • Kampfradius: 6.500 km
    • Gipfelhöhe: 12.000 m
  • Bewaffnung:
    • Zwei 23-mm-Kanonen GSch-23 oder GSch-23L im Heck
    • 9.000 kg Freifallbomben(normal)
    • 20.000 kg (maximal)
    • bis zu 25.000 kg (Überladung)

Literatur

  1. Ferdinand C.W. Käsmann, Weltrekordflugzeuge Band 1, 2. Auflage 1999, Aviatic Verlag GmbH Oberhaching, S.106

Weblinks

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