Warum das Ganze?
Inhalt
Wieso eigentlich Fahrradtechnik und Fotografie? Was hat das miteinander zu tun? Zugegeben, vorrangig erstmal nichts. Das hat mit meinen Hobbys zu tun, ich fotografiere seit etwa 1980 und mit dem Schrauben am Fahrrad mußte ich zwangsläufig schon eher anfangen. |
Fahrradtechnik
Da ich mein Fahrrad ständig irgendwie kaputtbekommen habe, hat mich mein Vater schon sehr früh daran gewöhnt, daß ich es auch selbst zu reparieren habe. Er war in den 50er Jahren Rennfahrer, hat sich schon damals alles selbst aufbauen müssen. Es gab auch 20 Jahre später kaum Ersatzteile, so daß es viel zu improvisieren gab.
Schon früh habe ich gelernt, alles zu reparieren - außer Schaltungen. Mein erstes Rad war ein Vorkriegsmodell mit Tretlagerschaltung, daran gab es nichts kaputtzumachen und die konnte man auch nicht öffnen. Schaltungen für Rennräder waren in der DDR sehr selten und davon hatte ich die Finger zu lassen, die gehörten meinem Vater.
Aber Einspeichen und Zentrieren, das war notwendig. Schließlich kam ich oft genug mit einer Acht nach Hause. Ich lernte so auch schnell, was man mit dem Rad nicht anzustellen hat, schließlich wollte ich ja nicht ständig im Keller stehen.
Die Mangelwirtschaft der DDR führte so weit, daß wir überlegten, Tretlagerachsen selbst zu härten. Die Keillagerachsen der DDR waren so weich, daß selbst zierliche Frauen problemlos und ohne Anstrengung die Keile in die Achse versenken konnten. Dies hatte zur Folge, daß nahezu alle DDR-Fahrräder asymmetrische Kurbelarmstellungen hatten. Und das lag einfach nur daran, daß die Achsen ungehärtet waren. Bis zur Wende wurde dieser Mangel nicht abgestellt. Unsere Versuche, die selbst zu härten haben wir aber sehr schnell aufgegeben, mein Opa (Werkzeugmachermeister) meinte lapidar: "Das schafft ihr nicht...".
In und nach der Wende bescherten mir meine Kenntnisse der Fahrradtechnik erste kleine Jobs in Westberliner Fahrradläden. Während des Studiums bin ich mehrmals wöchentlich nachmittags rüber nach Westberlin, um dort für das sagenhafte Geld von 10 Westmark pro Stunde zu arbeiten. Die Hälfte wurde in Lebensmittel umgesetzt, die andere Hälfte gespart. So war es also, daß ich als Student schon mit Tüten aus dem Westen voller Lebensmitteln durch Hohenschönhausen lief während die Normalverdiener ihre 100 DM Begrüßungsgeld längst ausgegeben hatten. Bei der Arbeit in diversen Fahrradläden, u.a. Machnow und Mietzner, mußte ich schnell feststellen, daß ich in Sachen Technik sehr gut mithalten kann. Ich hatte aber erhebliche Defizite in der Kommunikation mit den Kunden. Als Ossi mußte ich erstmal lernen, daß der Kunde wichtig ist, daß auch ein armer Student, der nur den Schlauch geflickt haben möchte, gehalten werden muß usw. Das war für mich anfangs viel schwieriger als alles Andere.
Ein paar Jahre später war ich dann als Bauingenieur in Spanien gelandet. Und auch wieder in einem Fahrradladen. Nicht wegen des Geldes, sondern weil ich Kontakt suchte, die Sprache lernen wollte und weil ich noch kein Mountainbike hatte. Die Welle der MTB begann gerade und für die Berge rund um Barcelona brauchte man sowas. Also habe ich mein erstes und letztes Mountainbike in Cerdanyola del Vallés selbst aufgebaut. Es war ein Bottechia mit Technik, die heute müde belächelt werden würde.
Mitte der 90er Jahre war ich als Ausbilder tätig, es wurde angestrebt, Zweirad- und Fahrradmonteure auszubilden. Das war gar nicht so einfach, den Beruf gab es in der DDR nicht, dementsprechend auch keine Meister und Berufsausbilder. Meine Ausbildungsbefähigung habe ich dann auch relativ problemlos von der Handwerkskammer München erhalten und es folgten einige Jahre als Ausbilder in der Erst- und Erwachsenenbildung.
Diese Homepage existierte schon vorher, erste sehr bescheidene Inhalte waren 1997 im Netz. Aber eigentlich begann es hier erst mit meiner Tätigkeit als Ausbilder. Ich wollte den Lehrlingen nicht täglich Berge an Kopien in die Hände drücken, die wiederum wieder nur im Papierkorb gelandet wären... Ich suchte den effektiveren Weg. Und so kam es, daß ich meine Ausbildungsunterlagen bereits 1999 frei für jeden verfügbar im Internet hatte. Für die Lehrlinge war das zwar eine heftige Umstellung, aber sie gewöhnten sich schnell daran. Spätestens ab dem zweiten Jahr hat sich das dann auch für mich gerechnet, ich mußte den Klassen nur noch sagen, wo sie welche Information finden.
Nach und nach kamen im Unterricht, auf Foren im Netz oder Diskussionen in der Wikipedia, immer wieder die gleichen Fragen auf, weshalb solche Seiten wie Kettenpflege, Sattelpflege, Reifenbreite und Rollwiderstand usw. entstanden. Und es kommt ständig Neues hinzu, ich ergänze Tabellen, korrigiere Fehler usw. Diese Seite wird wohl nie fertig sein.
Die neueste Etappe war 2011 die Umstellung der kompletten Homepage von handcodiertem HTML auf Mediawiki. Nicht etwa, weil Mediawiki besser wäre, im Gegenteil, Google hat das bis zum heutigen Tag nicht gefallen. Es ist einfach praktischer und schneller, bietet mehr Möglichkeiten. Da ich Sematic Mediawiki integriert habe, begann ich also, zu allen mir bekannten Fahrradmarken Artikel anzulegen. Sehr oft sind das nur Name und Herkunftsland, vielleicht noch URL und/oder Telefonnummer. Wenn ich mal viel Zeit habe, werde ich mich darum kümmern.
Fotografie
Es begann damit, daß ich für einen Urlaub mit meinen Eltern eine Kamera meines Vaters benutzen durfte. Die Exa Rheinmetall hatte er sich als Student gekauft. Da war ich also auch gleich infiziert und es ließ mich nicht mehr los. Die EXA begleitet mich bis heute, manchmal ziehe ich noch mit Schwarzweißfilm los und fotografiere mit Festbrennweite 36 Bilder. Wegen meiner langen analogen Erfahrung habe ich mir mal eine Übung für Studenten ausgedacht: in 60 Minuten mit 50 mm Festbrennweite einen Film (36 Fotos) belichten und dabei ein Objekt, eine Stadt oder was Ähnliches typisch dokumentieren. Einige Beispiele von mir habe ich hier gesammelt: 50mm als Herausforderung.
Bis zur Wende waren Farbbilder nahezu unerschwinglich. Es gab auch keine anständigen Filme, das Entwickeln der Fotos war teuer und dauerte Monate. Schwarzweiß habe ich wie viele Andere selbst entwickelt, die Labortechnik für Farbabzüge war nicht frei zu kaufen und sowieso... Woher das papier bekommen, die Chemikalien? Bei Stromschwankungen konnte man die plusminus 0,5°C nicht einhalten und Stromschwankungen hatte jeder – das haben sich nur sehr wenige Leute angetan.
Kameras mit Belichtungsmesser gab es schon lange. Die RTL-1000 meines Vaters wollte ich aber nicht benutzen, die war mehr kaputt und in Reparatur als benutzbar. Die Knopfzellen für den sehr ungenauen Belichtungsmesser mußte man sich irgendwie aus dem Westen besorgen. Also nein, so geht das nicht. Ich habe also gelernt, die Lichtmenge abzuschätzen. Und das haben wir in der DDR alle erstaunlich gut hinbekommen.
Aber dann kam die Wende und alle sind in den Westen, um endlich eine moderne Kamera zu haben. Es reichte freilich nur für billige Knipskisten aber die waren allemal besser als unser Ostzeug. Dachten wir. Komischerweise standen Amis in der Karl-Marx-Alle am Fotogeschäft Schlange, um Praktica zu kaufen. Wir waren geblendet, plötzlich alles in Farbe zu haben :-)
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