Alternative Interpretation

Aus Fahrradmonteur
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Alternative Interpretation

Laufrad ohne Kettenantrieb

ohne Kettenantrieb und Pedale: Fälschung der Fälschung

Läßt man den "Kettenantrieb" bei der Skizze weg, so erscheint die Zeichnung in einem völlig anderen Licht. Es handelt sich nun nicht mehr um das angebliche "Fahrrad" sondern gleicht vielmehr dem Vorläufer, dem Laufrad. Angesichts der Tatsache, daß da Vinci diesen Entwicklungssprung kaum hätte übergehen können und angesichts der unnötig komplizierten Antriebstechnik erscheint eine solche Zeichnung als sehr viel wahrscheinlicher als die heute bekannte.

Das Laufrad ist auch technisch etwas anders zu interpretieren. Nimmt man als Ursprung eine Kutsche mit Drehschemel und überträgt dieses Prinzip auf ein Zweirad, so ist lediglich der Drehpunkt zum Lenken schwer bis unmöglich ausführbar, diesem Prinzip entspricht aber diese Skizze. Der angedeutete Splint unterhalb des Vorbaurohres könnte ein Hinweis des Zeichners sein, daß da noch irgendwas drehbar gemacht werden müsse, es aber bisher nicht ist.

Als solch eine nur bedingt funktionsfähige, weil unlenkbare Konstruktion auf einer Skizze wiederum wäre die Urheberschaft von Leonardo da Vinci deutlich glaubhafter als ein Fahrrad, was mit damaligen Voraussetzungen gleich an mehreren Stellen unmöglich umsetzbar gewesen wäre. Ein Drehschemel ähnlich einer Kutsche wäre sogar baubar gewesen, dann wäre der Antrieb mit den Beinen allerdings fast unmöglich geworden, vielleicht ist dies dem Zeichner aufgefallen. Ob dieser Zeichner nun im 20. Jahrhundert anzusiedeln ist oder zur Zeit da Vincis, ist aus der bloßen Ansicht der Skizze schwerlich zu entnehmen.

Fahrradrahmen

theoretische Rekonstruktion einer nicht existierenden Skizze

Beim genauen Hinsehen erkennt man Reste von dünnen Linien, die frei interpretiert dem Ober- und Unterrohr eines Fahrrades heutiger Bauart annähernd entsprechen. Dieses Gebilde wäre wahrscheinlich sogar lenkbar und als Laufrad in der Zeit von da Vinci baubar gewesen.

Es ist denkbar, daß der Fälscher diese dünnen Linien ursprünglich benutzen wollte und nicht restlos wegradiert hat. Diese Geometrie liegt doch sehr nahe am Aufbau heutiger Fahrräder. Falls die Zeichnung jedoch wirklich im 15. Jahrhundert bei Leonardo da Vinci oder einem seiner Schüler vermutet werden kann, so war sie ihrer Zeit wirklich erstaunlich weit voraus. Es ist äußerst unwahrscheinlich, daß bereits um 1450 eine derat konkrete Zeichnung eines heutigen Fahrrads existierte, bei der die gesamte Fahrradgeschichte bis zu diesem Zeitpunkt (Roverrahmen, um 1920) vernachlässigt und ignoriert wird. Die historische Entwicklung mit Hochrädern vor Erfindung der Gummibereifung war technisch erforderlich und konnte nicht fast 500 Jahre vorher vorhergesehen werden.

Es liegt auch hier ein logischer Fehler vor. Gummi war noch nicht bekannt, Luftbereifung wurde erst 1888 patentiert. Als Laufrad war eine derartige Konstruktion noch sinnvoll, als Fahrrad wäre das jedoch nicht fahrbar gewesen, die Räder für die Hartbereifung deutlich zu klein. Es gab auch kein Fertigungsverfahren, mit dem ein Diamantrahmen hätte hergestellt werden können.

Die Analyse der Skizzen aus technischer Sicht legt ebenfalls eine Fälschung zu Grunde, wobei das denkbare dargestellte Laufrad allerdings theoretisch möglich gewesen wäre, was jedoch durch die Zeichnungsreste des Rahmens wieder relativiert wird. Es ist allerdings auch möglich, daß diese Zeichnung mehrmals gefälscht wurde.