Vorbau

Aus Fahrradmonteur
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Das Verbindungsteil zwischen Lenker und Gabelschaft nennt man Vorbau.

Vorbauten werden beim Fahren hohen Belastungen ausgesetzt. Vorallem beim Bremsen und bei Fahrbahnstößen lastet viel Körpergewicht, welches sich zuerst auf dem Lenker abstützt, auf dem Vorbau. Beim sportlichen Radfahren wirken auch beim Wiegetritt hohe Belastungen auf den Vorbau. Denn der Gegenhalt am Lenker verursacht durch die Lenkerbreite hohe Biege- und Torsionsmomente. Diese können bei leistungsstarken Radfahrern jenseits von 250Nm liegen.

Bauweisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der klassische Vorbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Schaftvorbau.jpg
Klassischer Vorbau

Er wird in den Gabelschaft gesteckt und dort mittels eines Konus ( = Kegelförmiger Körper, unrichtig als Rundkonus bezeichnet ) oder eines Schrägzylinders ( = Zylinderhuf, unrichtig als Schrägkonus bezeichnet ) über eine Schraube geklemmt. Heutzutage findet er allerdings fast nur in klassischen Rädern ( Stadtrad, Tourenrad,Hollandrad ) oder in billigeren Modellen Verwendung, obwohl durch die Notwendigkeit, das obere Lenkungslager mit einem Gewinde zu befestigen, die Herstellung kostspieliger als bei dem Ahead-Vorbau ist. Eine gechickte Marktpolitik der Lenkungssatz-Hersteller hat dazu geführt, das ein billigeres System (Ahead-Vorbau), das die Innovationsträgheit der angestammten Hersteller ausgenutzt hat, zu fast 100% im Mountain-Bike Bereich verwendet wird und dort für teures Geld an den Mann oder die Frau gebracht wird. Die oft angeführte höhere Steifigkeit des Ahead-Systems liegt in dem meist verwendeten größeren Durchmesser des Gabelschaftrohrs und in dem Fehlen eines Lenkerschaftes begründet. Beim Vergleich eines Ahead-Vorbau und eines Klassik-Vorbau mit gleichem Gabelschaftdurchmesser und gleicher Höhenverstellbarkeit haben beide Vorbauten in der Steifigkeit gleiches Niveau, der klassische Vorbau schneidet aber von der Kosten und vom Gewicht her besser ab. Vom Konstruktiven ist zu sagen, das die Ahead-Kralle Riefen in das Gabelschaftrohr schneidet, die bei Aluminium-Legierungen bedenklich sind (Dauerfestigkeit !) und den Einsatz einer Ahead-Kralle bei Carbon-Schäften schlichtweg verbieten.

A-Head Vorbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:NoName-Vorbau.jpg
Ahead-Vorbau (No-Name)

Bei dieser Art ragt der Gabelschaft über den Steuerkopf hinaus. Der Vorbau wird dann direkt auf dem Gabelschaft geklemmt und das Steuerkopflager per A-Headkappe gekontert. Durch den größeren Durchmesser ist diese Bauweise deutlich biegesteifer und verdrehfester. Sie wurde vorwiegend auf Mountainbikes verwendet, findet aber immer mehr an Trekkingbikes und Citybikes wegen der Stabilität und Fertigungseinfachheit Verwendung.

Verstellbarer Vorbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ob A-Head oder Klemmkonus - Verstellbare Vorbauten gibt es überall. Eingesetzt werden sie nahezu in allen Einsatzgebieten: Bei Citybikes, Trekkingbikes, und sogar bei Crosscountrybikes. Dabei muss man meistens nur eine Schraube lösen um den Vorbau zu verstellen.

  • !WICHTIG! Überprüfen Sie zuerst ob sich unter dem Vorbau eine Schraube befindet. Meistens ist dies der Fall - dies ist auch die Verstellschraube. Lösen Sie die seitlichen Schrauben NUR wenn unter dem Vorbau keine Schraube ist, um den Vorbau zu verstellen.

Neben dem klassisch verstellbaren Vorbau gibt es z.B. den Speedlifter. Dabei hat man einen Schnellspanner um die Vorbauhöhe zu ändern. Doch auch Hersteller haben längst Schnellspann-Vorbauten im Programm wie z.B. Gazelle oder Batavus. Dabei entfällt lästiges Hantieren mit dem Werkzeug. Und durch den großen Verstellhebel können selbst schwächere Personen den Vorbau verstellen.

Vorschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Einstecktiefe im Gabelschaft beim Klemmkonusvorbau muss mindestens das 2,5fache seines Durchmessers betragen. Eine Markierung der Mindest-Einstecktiefe ist jedoch immer vorhanden.
  • Die Verdrehfestigkeit zwischen Vorbau und Gabelschaft muss nach DIN 79100 mindestens 40Nm, nach DIN plus 80Nm und für Mountainbikes 100Nm betragen.
  • Die Verdrehfestigkeit zwischen Vorbau und Lenker muss nach DIN 79100 mindestens 60Nm, und 80Nm nach DIN plus betragen.
  • Das Vorbau-Lenker System muss einer Stoßenergie von mindestens 50 J widerstehen, die 50mm vom Lenkerende enfternt aufgebracht wird. Um dies zu prüfen wird ein 10kg Gewicht auf 50cm Höhe auf das Lenkerende fallen gelassen

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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