Bearbeiten von „Tristesse“

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Die '''Tristesse''' ([[Französische Sprache|frz.]] [{{IPA|tʀisˈtɛs}}] „[[Trauer]]; [[Traurigkeit]]“) bezeichnet ein [[Emotion|Gefühl]] oder einen [[Ästhetik|ästhetischen Eindruck]] der [[Traurigkeit]], der Trübseligkeit, des [[Jammer]]s oder der Ödnis. Sie kann sowohl zur Beschreibung von [[Emotion]]en oder [[Stimmung (Psychologie)|Stimmungen]] als auch zur Bezeichnung von Zuständen, Gegenständen oder Orten verwendet werden. In diesem Fall drückt der Begriff [[Langeweile]], Geistlosigkeit oder Mangel an Abwechslung aus.
 
Die '''Tristesse''' ([[Französische Sprache|frz.]] [{{IPA|tʀisˈtɛs}}] „[[Trauer]]; [[Traurigkeit]]“) bezeichnet ein [[Emotion|Gefühl]] oder einen [[Ästhetik|ästhetischen Eindruck]] der [[Traurigkeit]], der Trübseligkeit, des [[Jammer]]s oder der Ödnis. Sie kann sowohl zur Beschreibung von [[Emotion]]en oder [[Stimmung (Psychologie)|Stimmungen]] als auch zur Bezeichnung von Zuständen, Gegenständen oder Orten verwendet werden. In diesem Fall drückt der Begriff [[Langeweile]], Geistlosigkeit oder Mangel an Abwechslung aus.
  
Häufiger als das [[Substantiv]] ''Tristesse'' wird im Deutschen das [[Adjektiv]] ''trist'' verwendet. Der Begriff wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von deutschen Studenten vom französischen Wort ''triste'' abgeleitet. In der ersten Zeit nach der Übernahme des französischen [[Fremdwort]]s findet sich des Öfteren das fehlende „e“ auch in der deutschen Sprache. Das gesamte Wortfeld gilt als negativ [[Konnotation|konnotiert]].
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Häufiger als das [[Substantiv]] ''Tristesse'' wird im Deutschen das [[Adjektiv]] ''trist'' verwendet. Der Begriff wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von deutschen Studenten vom französischen Wort ''triste'' abgeleitet. In der ersten Zeit nach der Übernahme des französischen [[Fremdwort]]s findet sich des Öfteren dessen End-E auch in der deutschen Sprache. Das gesamte Wortfeld gilt als negativ [[Konnotation|konnotiert]].
  
 
Im 20. Jahrhundert ging das Adjektiv ''trist'' in den deutschen Wortschatz über, wohingegen das Substantiv ''Tristesse'' immer noch als französisches Fremdwort erkennbar ist.
 
Im 20. Jahrhundert ging das Adjektiv ''trist'' in den deutschen Wortschatz über, wohingegen das Substantiv ''Tristesse'' immer noch als französisches Fremdwort erkennbar ist.
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=== Alltag und Massenproduktion ===
 
=== Alltag und Massenproduktion ===
  
[[Bild:Fiber optics testing.jpg|thumb|right|Die Gleichförmigkeit industrieller Massenproduktion steht für Monotonie und Tristesse]]
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[[Bild:Fiber optics testing.jpg|thumb|right|Das Fließband in der industriellen Massenproduktion steht für Monotonie und Tristesse]]
 
Für viele Menschen ist der Begriff [[Alltag]] zum Inbegriff von Tristesse geworden. Ihnen fällt es schwer, sich an die Monotonie routinemäßig ablaufender Zeitzyklen zu gewöhnen. Insbesondere die Alltagsverliebtheit des abfällig bezeichneten [[Spießbürger]]tums und des [[Kleinbürger]]tums wird häufig als trist empfunden. Sie wurde Motiv vieler künstlerischer Umsetzungen; besonders [[Hermann Hesse]] ist bekannt für seine Hassliebe auf die [[Pedanterie]] der Bürgerlichkeit.  
 
Für viele Menschen ist der Begriff [[Alltag]] zum Inbegriff von Tristesse geworden. Ihnen fällt es schwer, sich an die Monotonie routinemäßig ablaufender Zeitzyklen zu gewöhnen. Insbesondere die Alltagsverliebtheit des abfällig bezeichneten [[Spießbürger]]tums und des [[Kleinbürger]]tums wird häufig als trist empfunden. Sie wurde Motiv vieler künstlerischer Umsetzungen; besonders [[Hermann Hesse]] ist bekannt für seine Hassliebe auf die [[Pedanterie]] der Bürgerlichkeit.  
  
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:''der Trauerbaum, steht groß und unbewegt.''“<ref name="benn">Gottfried Benn: ''Tristesse'' in ''Sämtliche Gedichte.'' Klett-Cotta, Stuttgart 1998. Seite 316. ISBN 3-608-93449-9</ref>
 
:''der Trauerbaum, steht groß und unbewegt.''“<ref name="benn">Gottfried Benn: ''Tristesse'' in ''Sämtliche Gedichte.'' Klett-Cotta, Stuttgart 1998. Seite 316. ISBN 3-608-93449-9</ref>
  
1954 erschien in Frankreich ''[[Bonjour tristesse]]'', der erste Roman der 18-jährigen [[Françoise Sagan]] über die Trauer des Erwachsenwerdens. Ihr Buch wurde ein internationaler Bestseller und bereits 1958 durch [[Otto Preminger]] verfilmt ([[Bonjour Tristesse]]). Der Romantitel wurde im Deutschen zum geflügelten Wort.
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1954 erschien in Frankreich ''[[Bonjour tristesse]]'', der erste Roman der 18-jährigen [[Françoise Sagan]] über die Trauer des Erwachsenwerdens. Ihr Buch wurde ein internationaler Bestseller und bereits 1958 durch [[Otto Preminger]] verfilmt ([[Bonjour Tristesse (Film)|Bonjour Tristesse]]). Der Romantitel wurde im Deutschen zum geflügelten Wort.
  
 
=== Musik ===
 
=== Musik ===
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: ''Das Konzert ist die Urerfahrung, mit wem du deine Musik teilst. Wenn neben dir Stumpfstudenten stehen, die jede Zeile mitsingen, weil sie es witzig finden, und selbstironisch mitsingen,­ das ist dann eine ganz harte Grenzerfahrung.''
 
: ''Das Konzert ist die Urerfahrung, mit wem du deine Musik teilst. Wenn neben dir Stumpfstudenten stehen, die jede Zeile mitsingen, weil sie es witzig finden, und selbstironisch mitsingen,­ das ist dann eine ganz harte Grenzerfahrung.''
  
In einigen [[Subkultur]]en, wie beispielsweise in der [[Dark Wave|Dark-Wave]]-Szene, der [[Gothic (Kultur)|Gothic]]- oder der [[Metal]]-Kultur, gibt es, wie im [[Humanismus]] oder auch in der [[Romantik]], eine Hinwendung zum Gefühl der [[Melancholie]]. Hier ist düstere oder auch triste Musik gefragt. Oftmals aus dem Lateinischen abgeleitete Bandnamen, wie die der skandinavischen Metal-Bands [[Tristania]] oder [[Tristitia]] oder der niederländischen Formation [[Officium Triste]], verdeutlichen dies. Der Begriff ist in diesem Fall allerdings nicht mehr ausschließlich negativ konnotiert, sondern wird auch für Werbezwecke verwendet.<ref name="memuru">[http://www.memuru.de/index.php?dat=2003-10-27 Beispiel für die Verwendung des Begriffs Tristesse in einer Kritik einer CD der Band Tiamat]</ref> Ästhetisch eher triste Musik ist aber nicht auf diese Subkulturen beschränkt: Bands wie [[The Cure]], [[Joy Division]] oder [[Dead Can Dance]] sind berühmt für ihre eher depressive und mitunter tristen Stücke. Auch in der Popmusik sind triste Motive immer wieder anzutreffen.<ref name="zeit">[http://www.zeit.de/2007/10/W-Tokio-Hotel Zeit Artikel über Tokio-Hotel „Tristesse für Millionen“]</ref>
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In einigen [[Subkultur]]en, wie beispielsweise in der [[Dark Wave|Dark-Wave]]-Szene, der [[Gothic (Kultur)|Gothic]]- oder der [[Metal]]-Kultur, gibt es, wie im [[Humanismus]] oder auch in der [[Romantik]], eine Hinwendung zum Gefühl der [[Melancholie]]. Hier ist düstere oder auch triste Musik gefragt. Bandnamen, wie der der deutschen Band [[Tristesse de la Lune]] oder aus dem lateinischen abgeleitete Bandnamen wie der der norwegischen Gruppe [[Tristania]] oder [[Tristitia]] aus Schweden verdeutlichen dies. Der Begriff ist in diesem Fall allerdings nicht mehr ausschließlich negativ konnotiert, sondern wird auch für Werbezwecke verwendet.<ref name="memuru">[http://www.memuru.de/index.php?dat=2003-10-27 Beispiel für die Verwendung des Begriffs Tristesse in einer Kritik einer CD der Band Tiamat]</ref> Ästhetisch eher triste Musik ist aber nicht auf diese Subkulturen beschränkt: Bands wie [[The Cure]], [[Joy Division]] oder [[Dead Can Dance]] sind berühmt für ihre eher depressive und mitunter tristen Stücke. Auch in der Popmusik sind triste Motive immer wieder anzutreffen.<ref name="zeit">[http://www.zeit.de/2007/10/W-Tokio-Hotel Zeit Artikel über Tokio-Hotel „Tristesse für Millionen“]</ref>
  
 
Sehr eintönige Musik findet sich auch in der [[Minimal Music]] und in der Musik der [[Avantgarde]]. Vor allem in der [[Serielle Musik|seriellen Musik]] wird als ein Stilmittel mitunter ein Ton sehr lange, manchmal minutenlang gehalten. Der [[Fluxus]]-Künstler [[George Brecht]] komponierte 1963 „''Water-Yam''“, Stücke aus dem Tropfen eines [[Wasserhahn]]s. Solche minimalen bis monotonen Stücke sind durch eine große immanente Tristesse gekennzeichnet, häufig wird jedoch beim Hören dieser Art von Musik auch eine Spannung ([[Suspense]]) empfunden.
 
Sehr eintönige Musik findet sich auch in der [[Minimal Music]] und in der Musik der [[Avantgarde]]. Vor allem in der [[Serielle Musik|seriellen Musik]] wird als ein Stilmittel mitunter ein Ton sehr lange, manchmal minutenlang gehalten. Der [[Fluxus]]-Künstler [[George Brecht]] komponierte 1963 „''Water-Yam''“, Stücke aus dem Tropfen eines [[Wasserhahn]]s. Solche minimalen bis monotonen Stücke sind durch eine große immanente Tristesse gekennzeichnet, häufig wird jedoch beim Hören dieser Art von Musik auch eine Spannung ([[Suspense]]) empfunden.
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