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Haupteingang zum Sowjetischen Garnisonsfriedhof

Der Sowjetische Garnisonsfriedhof Eberswalde wurde auf Befehl Nr. 117 des Höchstkommandierenden der SMAD vom 15.04.1946 errichtet. Dieser Befehl beinhaltete die Errichtung und Unterhaltung „besonderer Friedhöfe für die Bürger der UdSSR“. Die Anlage eines solchen Friedhofes in Eberswalde wurde im Befehl ausdrücklich gefordert. Ab 1946 wurde der Friedhof genutzt, bis ca. 1949 wurde er fertiggestellt.[1] Der Friedhof wurde in den Jahren 1956 und 1963 nochmals erweitert. Bis 1967 wurden 860 namentlich bekannte Personen bestattet. Dies waren neben Militärangehörigen auch Zivilpersonen, darunter zahlreiche Kinder. Die Toten verstarben aufgrund Kriegsverletzungen, Unfällen oder Krankheiten.

Der Garnisionsfriedhof befindet sich im Ortsteil Westend an der Heegermühler Straße (B 167) zwischen Bahnhof und Westendkino an der nördlichen Seite der Straße. Die angrenzenden Grundstücke sind ein Park sowie eine Gaststätte.

Geschichte

Gedenken an Piloten

ähnliche JAK-28R in Finow

Auf dem Friedhof sind zahlreiche Piloten durch Grabsteine geehrt. Jeweils mehrere Armeeangehörige mit gleichem Todesdatum heben einen gemeinsamen Grabstein, verziert mit Jagdflugzeugen. Besondere Bekanntheit erreichten Hauptmann Boris Wladimirowitsch Kapustin und Oberleutnant Juri Nikolajewitsch Janow, die bei einem Überführungsflug ihr defektes Kampfflugzeug vom Typ Jak-28 in den Stößensee im damaligen Westberlin lenkten, um die Maschine nicht über bewohntem Gebiet abstürzen zu lassen. Der Überschallaufklärer der 16. Luftarmee sollte bereits 3 Tage vorher nach Köthen überführt werden, es ergaben sich aber technische Probleme, weshalb die überraschende Landung in Finow erfolgte. Nach 3 Tagen Reparatur am Antrieb wurde am 6. April 1966 der Start gestattet. Das Flugzeug erreichte 4000 Meter Höhe, dann fielen beide Triebwerke aus. Die Piloten erhielten vom Boden die Genehmigung, sich per Schleudersitz in Sicherheit zu bringen, suchten jedoch eine Stelle zur Notwasserung. Während die Piloten erst 3 Tage später geborgen wurden, bauten britische Militärtaucher eilig viele Teile aus dem damals modernen Flugzeug aus, der Stößinsee lag im britischen Sektor von Berlin.[2] Die beiden Soldaten wurden in ihren Heimatorten Rostow am Don und Rjasan bei Moskau beerdigt. Ein Gedenkstein für beide wurde 1979 im Stadtpark Finow enthüllt. In der Mitte der Gedenksteine des Garnisonsfriedhofes erinnert eine Inschrift und ein Gedenkstein an die beiden Piloten. Die 75-jährige Witwe Galina Kapustina wollte zur Gedenkfeier anläßlich des 44. Jahrestag des Absturzes anreisen, konnte dies aber aus gesundheitlichen Gründen nicht tun.[3]

Rekonstruktion

Zustand der östlichen Friedhofsmauer am 27. Februar 2009, 3 Tage vor Beginn der Rekonstruktionsmaßnahmen
einer der neuen Pultsteine, 2012
Obelisk aus schwarzem Granit mit Rotem Stern

Nach Abzug der Westgruppe der sowjetische Streitkräfte im Jahr 1994 wurde der Friedhof für die Öffentlichkeit geschlossen, da der Besucherverkehr wegfiel. Der Friedhof wurde nun durch die Mitarbeiter des Waldfriedhofes Eberswalde gepflegt. Die Stadt Eberswalde plante eine Sanierung der Anlage, dazu war eine Genehmigung der Botschaft der Russischen Föderation erforderlich, welche 2007 erteilt wurde. Ab Frühjahr 2009 wurde der Friedhof grundlegend saniert und umgestaltet. Diese Maßnahme kostete 336.100 Euro, welche vom Landkreis Barnim bezahlt wurden. Die Abnahme des rekonstruierten Friedhofes erfolgte am 29.Juni 2009.

Von ehemals 250 Grabsteinen wurden 10 als besonders erhaltenswert eingestuft und aufgearbeitet. Außerdem wurden 54 Pultsteine aus schwarzem Granit angefertigt, die die Namen der Beerdigten tragen. Ein Gedenkobelisk aus schwarzem Granit wurde zusätzlich neu angefertigt und aufgestellt. Dieser trägt die jeweils auf 2 Seiten die Inschriften:

Farm-Fresh comment.png
Niemand und nichts verschwindet spurlos
Farm-Fresh comment.png
Никто и ничто не исчезает бесследно

und ist auf allen Seiten mit einem roten Stern verziert.

Fußzeilen

Weblinks