Mauerradweg Berlin
Inhalt
Diese Tor beschreibt den Radweg entlang der innerberliner Mauer. Die hier beschriebene Tour wurde am 23. September 2006 gefahren, deshalb kann einiges in Details nicht mehr ganz aktuell sein. |
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Der Mauerradweg ist auf den Karten des ADFC eingezeichnet und ab Auflage 2 mit einem runden "M" gekennzeichnet. Am Weg selbst sind graue Schilder angebracht. Man muß manchmal schon sehr genau hinsehen, um diese unscheinbaren Schilder zu erkennen. An einigen Kreuzungen sind keine vorhanden, manchmal sind unnötige vorhanden, wo es sowieso nur eine mögliche Richtung gibt.
Der wirkliche Radweg stimmt oft nicht mit den Karten der Auflagen 1 und 2 überein, hier ist man selbst als Ortskundiger überfordert, es hilft manchmal, Passanten nach der Lage der ehemaligen Mauer zu fragen.
Auf die Karte allein kann man sich nicht verlassen, offensichtlich ändert sich der Verlauf des Radweges - besonders im südlichen Berlin - aufgrund verschiedener Baumaßnahmen des öfteren.
Entsprechend oft sollte man pausieren, um herauszubekommen, ob man sich noch auf der "richtigen Fährte" befindet. In einigen Bereichen (z. B. Kreuzberg) sind keine Schilder vorhanden.
Die genaue Lage der ehemaligen Mauer ist auf der Karte nicht verzeichnet und erschließt sich selbst Berlin-Kennern manchmal nur schwer. Manchmal hilft es nur, den nächsten markanten Punkt anzusteuern, um wieder auf dem Mauerradweg zu gelangen. Im Bereich der Sonnenalle ist man als Radfahrer einfach überfordert - der Weg endet irgendwann und man muß sich an der Himmelsrichtung orientieren. Also einfach irgendwie Richtung Norden und hoffen, daß man dem Mauerradweg irgendwann mal wieder trifft...
auf Tour
Los gehts in Schönefeld, den Mauerradweg muß man erstmal finden. Dann endet er irgendwann an der Baustelle der Autobahn, südlich davon geht es auf dem Radweg entlang der Adlershofer Chaussee etwa 1 km weit. Dann gehts links ab, die ersten Wegweiser (siehe Rechts) werden sichtbar. man muß aber schon sehr genau hinsehen, um die kleinen unscheinbaren Schildchen zu entdecken. Wenn man auf dieser Brücke gelandet ist, gehts wieder zurück, das war die falsche Straßenseite. Der Mauerradweg führt unter der Brücke zwischen Straße und Wasser entlang.
Zwischen Adlershof und Neukölln geht es zwischen der neuen Stadtautobahn und dem Teltowkanal Richtung Nordosten. Der Radweg ist hier sehr gut ausgebaut und schön breit. Durch Parks und über Nebenstraßen erreicht man Kreuzberg, hier fahren wir gerade über die Oberbaumbrücke.
Am nördlichen Ende der Brücke beginnt links die "East Site Gallery". Am Ende dieses noch erhaltenen Teils der Berliner Mauer führt der Weg wieder links über die Spree.
Ab hier ist fast durchgängig im Straßenbelag der Innenstadt der Verlauf der Mauer dokumentiert.
Es geht nun ständig zick-zack hin und her, in dieser Gegend stand die ehemalige Mauer manchmal nur wenige Meter neben Wohnhäusern beiderseits. Der Verlauf dieser Mauermarkierung verläuft über Straßen, Wege, Kreuzungen - mitten durch die wiedervereinigte Stadt.
An der Kreuzung der Friedrichstraße befindet sich dann der Checkpoint Charlie. Er war einer der bekanntesten Berliner Grenzübergänge zwischen 1945 und 1990. Er verband den sowjetischen mit dem US- amerikanischen Sektor sowie die Berliner Bezirke Mitte (Ost) und Kreuzberg (West).
Der Kontrollpunkt befand sich auf der Friedrichstraße in Berlin- Mitte und durfte nur von alliierten Militär- und Botschaftsangehörigen, Ausländern und Mitarbeitern der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland sowie von DDR- Funktionären benutzt werden.
Der Kontrollpunkt war einer von drei durch die Amerikaner genutzten alliierten Kontrollpunkte. Er wurde nach dem dritten Buchstaben des heutigen ICAO- Alphabets benannt. Checkpoint Alpha war die amerikanische Seite des Grenzkontrollpunktes Helmstedt- Marienborn und Checkpoint Bravo die amerikanische Seite des Grenzkontrollpunktes Dreilinden- Drewitz. Die Nomenklatur Checkpoint für Kontrollpunkt ergibt sich im Gegensatz zu der östlichen Bezeichnung Grenzübergangsstelle (GüSt) daraus, dass von westlicher Seite aus die völkerrechtliche Legitimität als Staatsgrenze nicht anerkannt wurde. Diesbezüglich trat nach der Anerkennung der DDR als Staat ab 1972 für die innerdeutsche Grenze eine Veränderung ein, nicht jedoch für die Sektorengrenze Berlins.
Als Folge des Versuchs der SED- Führung, alliierte Rechte der Westmächte in Berlin einzuschränken standen sich im Oktober 1961 sowjetische und amerikanische Panzer mit scharfer Munition gegenüber.
Der Checkpoint war Schauplatz spektakulärer Fluchten aus dem damaligen Ost- Berlin. Informationen dazu gibts im Mauermuseum, das sich direkt am Checkpoint befindet.
Noch vor der Wiedervereinigung wurde der Kontrollpunkt am 22. Juni 1990 abgebaut und außer dem Mauermuseum erinnerte nichts an diesen ehemals wichtigen Grenzübergang. Am 13. August 2000 wurde ein originalgetreuer Nachbau der ersten Kontrollbaracke enthüllt. Nur die aufgestapelten Sandsäcke sind mit Beton statt Sand gefüllt. Am Potsdamer Platz sind dann Menschenmassen unterwegs.
In den Jahren 1823 und 1824 wurde das zwischen Potsdamer und Leipziger Platz liegende Stadttor Richtung Potsdam (Leipziger Tor oder auch Potsdamer Tor genannt) von dem königlichen Baumeister Karl Friedrich Schinkel ausgebaut. Als zentrumsnaher Dreh- und Angelpunkt entwickelte sich die Gegend um den Potsdamer Platz auch zu einem großstädtischen Amüsierviertel. Während hier tagsüber Angestellte, Sekretärinnen, Geschäftsleute und Touristen flanierten, bestimmten nachts Amüsierwillige, Varietés und Prostitutierte das Bild. Obwohl die Ausübung der Prostitution im kaiserlichen Berlin strengstens untersagt war, entstand seit Beginn des 20. Jahrhunderts rund um den Platz ein veritables Rotlichtmilieu.
Bis 1940 war der Potsdamer Platz einer der belebtesten Plätze Europas. Nach den Bombardements der Alliierten im Zweiten Weltkrieg lag er jedoch zur Hälfte in Trümmern. Nach Kriegsende wurde der Platz zum „Dreiländereck“ zwischen dem sowjetischen, dem britischen sowie dem amerikanischen Sektor.
Bis ca. Mitte der 70er Jahre wurden nahezu alle übriggebliebenen Gebäude abgerissen. Auf der Ostseite des Platzes war hierfür das übersteigerte Sicherheitsbedürfnis der DDR verantwortlich: An keiner anderen Stelle der Berliner Mauer war die eigentliche Mauer und die sogenannte Hinterlandmauer durch einen derart breiten Todesstreifen voneinander getrennt wie am Potsdamer Platz.
Während der 90er Jahre mutierte der Potsdamer Platz zur „größten Baustelle Europas“. Von hier führt der Mauerradweg weiter über das Brandenburger Tor und den Reichstag zum Regierungsviertel. Hier sollt man vorsichtig fahren, weil ständig viele Touristen unterwegs sind.
Hinter dem Regierungsviertel wird es dann schlagartig wieder ruhig. In diesem Bereich ist der Weg relativ gut ausgeschildert.
Der Weg führt über Nebenstraßen, durch die Charité zum ehemaligen Grenzübergang Invalidenstraße und von da aus über Rad/Fußwege bis in den Prenzl'berg.
Durch einen Friedhof und dann wieder über Nebenstraßen gelangt man zur Bernauer Straße, folgt dieser, bis in Höhe Eberswalder Straße der Weg links abbiegt. über das Nordkreuz (Fußgängerbrücke), unter der Bornholmer Brücke durch gelangt man nach Pankow, wo dann der Mauerradweg weitgehend dem ehemaligen Patroullienstreifen der NVA enstspricht. Die Bebauung lichtet sich, man hat den nördlichen Stadtrand von Berlin erreicht.
In Pankow wird es dann schnell ländlich, die Bebauung rechts (Ostberlin) verschwindet, man fährt an westberliner Neubaugebieten entlang und hat nun bald auf der rechten Seite Brandenburger Land.
Ab hier kann man dann entscheiden, den Weg fortzusetzen oder irgendeine S-Bahn-Station anzusteuern.
Der gesamte Weg bis hier ist recht flach, hat keine nennenswerten Steigungen. Im nördlichen Berliner Umland wird es dann leicht wellig.
Wenn man nach 55 km noch so entspannt lachen kann, war das auf jeden Fall ein Erfolg und nicht nur Strapaze. Wir sind ganz gemütlich gefahren, haben aber auch den ganzen Tag gebraucht. Von 10:00 bis 19:30 Uhr erreichten wir einen Schnitt von knapp 6 km/h.
Diese Tour ist mit jedem x-beliebigen Fahrrad möglich, egal ob MTB, Tourenrad - ja selbst mit Rennrad ist die Strecke durchgängig befahrbar. Eine Empfehlung für jeden Berlin- Besucher! Bis auf wenige Ausnahmen ist der Weg entweder asphaltiert oder führt auf Schotter- Gehwegen entlang. Nur selten kommen kurze Kopfstein- Pflasterstraßen.
Touren Berlin-Brandenburg
Berlin und das brandenburger Umland sind gut für Fahrradtouren geeignet. Bekannt ist der Mauerradweg Berlin, der sich besonders für Gäste der Stadt anbietet. Die Mauer, die um ganz Westberlin herum führte, war über 200 km lang, das schafft man kaum an einem Tag. Aber auch Teilstrecken sind sehr interessant, ebenso Touren ins grüne Berliner Umland. Da die Hauptstadt und auch Brandenburg keine nennenswerte Berge aufweisen, sind alle Touren auch für Ungeübte machbar.
In Berlin werden 44% aller Wege zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt[1] Auf 1.000 Einwohner in der Stadt kommen 721 Fahrräder.
Weiterführende Links
- Mauerradweg bei Berlin.de
- ausführliche Beschreibung im Radreise-Wiki
- Mauerweg.com mit Karten
- Mauerradweg bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
- Mauerradweg bei Bikemap.net
Fußnoten
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