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Aus Fahrradmonteur
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Auf der Rückseite eines Skizzenblattes von [[Leonardo da Vinci]] wurde eine Zeichnung gefunden, die ihm in den 70er jahren des 20. Jahrhunderts ursprünglich zugeschrieben wurde. Dadurch wäre da Vinci der Erfinder des [[Fahrrad]]s gewesen, was allerdings schon sehr früh in Frage gestellt wurde. Anders als bei seinen zahlreichen Zeichnungen von Fluggeräten, nach denen da Vinci heute manchmal als Erfinder des Hubschraubers gehandelt wird, gilt dies beim Fahrrad bei der Mehrheit der Forscher mittlerweile nicht mehr. Die vorliegende Skizze wird allgemein als Fälschung angesehen, wobei unklar, wann und von wem sie angefertigt wurde und welchen Zweck diese Fälschung erfüllen soll.
 
[[Datei:Mario Taddei Unique edition of the Codex Atlanticus - Codice Atlantico-www.mariotaddei.net (27b).jpg|thumb|ursprüngliche gebundene Edition des Codex Atlanticus von 1600<br>Foto: [http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=User:Mariotaddei1972 Mario Taddei] 2007<br>Lizenz: GFDL, CC-BY-SA]]
Die Skizze wurde 1974 in da Vincis ''Codex Atlanticus'' gefunden, einer im 16. Jahrhundert zusammengestellten Sammlung von losen Blättern mit Zeichnungen, Skizzen und Notizen da Vincis. Sie fand sich dort auf der Rückseite eines Manuskripts. Eine Gruppe von Mönchen unter Leitung des Lexikographen Augusto Marinoni schloss schloß zu der Zeit eine Restaurierung des Codex ab und präsentierte in dem Zuge den Fund der Zeichnung eines fahrradähnlichen Gefährts. Die Zeichnung wird mit dem Rest des Codex in der Biblioteca Ambrosiana in Mailand aufbewahrt.
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[[File:Biblioteca Ambrosiana 2010.jpg|thumb|left|Biblioteca Ambrosiana in Mailand<br>Foto: [http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Elekhh Elekhh], 2010<br>Lizenz: CC-BY-SA, GFDL]]
Daß Dreiecke Stabilität bewirken, war da Vinci bekannt. Die hier angedeutete Rahmenform ist jedoch so labil, daß sie selbst mit modernsten Baustoffen heute kaum realisierbar wäre. Es ist nicht erklärlich, warum dieser Entwurf unlenkbar gezeichnet wurde. Lenkungen an Kutschen waren schon sehr lange bekannt, eine Adaption des Vierradsystema auf zwei Räder wäre denk- und sogar baubar gewesen. Eine schlichte Verlängerung des Vorbaus in Richtung Tretlager hätte einen Rahmen geschaffen, der lenkbar wäre und im Prinzip heutigen Damenrahmen ähneln würde. Es ist unwahrscheinlich, daß dies dem Genie da Vinci nicht aufgefallen wäre.
===Kette und Antrieb===
Leonardo da Vinci hat mehrmals in anderen Skizzen so etwas Ähnliches wie Blockketten angedeutet. So ungenau diese Skizze auch ist, auf ihr werden keine Elemente einer Blockkette dargestellt, es ist vielmehr eine der heute üblichen Fahrradketten erkennbar, deren Bauart aber erst lange nach da Vinci erfunden wurde. Während bei Kettenblatt und Zahnkranz Zähne angedeutet sind, sogar über den gesamten Durchmesser, ist bei der "Kette" nichts dergleichen zu erkennen. Theoretisch könnte das ein gedeckter Zahnriemenantrieb sein, das ist jedoch noch viel unwahrscheinlicher als das Ganze ohnehin schon ist. Gummi war damals in Europa noch nicht bekannt. Der Kettenverlauf entspricht auch dem, was man in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts als üblich am Fahrrad empfand, also nach hinten verjüngt. Dafür ist der Zahnkranz aber einfach viel zu groß.
===Laufräder===
Die Speichen im Vorderrad entsprechen der damals vorherrschenden Bauweise mit Holzspeichen an Wagenrädern, auf Zug belastete Metallspeichen kannte man noch nicht. Die Felgen sind jedoch viel zu dünn dargestellt, eine Verbindung zwischen Speichen und Felge hätten nicht ordentlich ausgeführt werden können. An beiden Rädern ist ein Metallreifen angedeutet, dies ist wiederum glaubhaft. Die Dimensionierung der Felgen ist jedoch nicht ausreichend, um Stahlfelgen sicher befestigen zu können. Beim Hinterrad sind zudem die Speichen viel zu dünn dargestellt.

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