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Aus Fahrradmonteur
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[[File:DaVincisFahrrad.jpg|thumb|upright=2.5|Skizze des Fahrrads<br>Urheber: umstritten, entweder Leonardo da Vinci († 2. Mai 1519) oder unbekannter Fälscher aus den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts<br>Lizenz: gemeinfrei aufgrund 70 Jahre p.m.a. oder gesetzlich geschützt (ursprüngliche Darstellung){{Vorlage#seo:Bildzitat-txt}}]]Das '''Fahrrad''' ist eine Zeichnung Auf der Rückseite eines Skizzenblattes von [[|title=Gefälschte Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci]] wurde eine Zeichnung gefunden, die ihm ursprünglich zugeschrieben wurde. Dadurch wäre da Vinci der Erfinder des [[Fahrrad]]s gewesen, was allerdings sehr früh in Frage gestellt wurde. Heutzutage gilt die Skizze bei der Mehrheit der Forscher als Fälschung. Die Skizze wurde 1974 in da Vincis ''im Codex Atlanticus'' gefunden, einer im 16. Jahrhundert zusammengestellten Sammlung von losen Blättern. Sie fand sich dort auf der Rückseite eines Manuskripts. Eine Gruppe von Mönchen unter Leitung des Lexikographen Augusto Marinoni schloss zu der Zeit eine Restaurierung des Codex ab und präsentierte in dem Zuge den Fund der Zeichnung eines fahrradähnlichen Gefährts. Die Zeichnung wird mit dem Rest des Codex in der Biblioteca Ambrosiana in Mailand aufbewahrt. |keywords==Technische Einschätzung==[[Datei:DaVincisFahrrad-1.jpg|thumb|Ursprungszeichnung; Kontraste verstärkt; Tonwerte leicht korrigiert und Abschattungen etwas beseitigt]]Auf der Skizze sind alle Elemente enthaltenFahrradzeichnung, die heute als wichtig für ein Fahrrad empfunden werden. Allerdings macht die Skizze den EindruckLeonardo, daß sie von jemandem angefertigt wurde, der sich mit der Funktionsweise eines Fahrrades nur ungenügend auskennt. Selbst zu Lebzeiten von da Vinci waren physikalische und vor allem geometrische Gesetze bekannt, die das dargestellte Gefährt ohne Not einfach nicht einhält. Es ist äußerst unglaubwürdigCodex, daß der exzellente Mathematiker da VinciAtlanticus, der tiefgehende Kenntnisse in Geometrie hatteFälschung, solche Anfängerfehler begangen hätte.Hans-Erhard Lessing|description===Rahmen===Daß Dreiecke Stabilität bewirken, war da Vinci bekannt. Die hier angedeutete Rahmenform ist jedoch so labil, daß sie selbst mit modernsten Baustoffen heute kaum realisierbar wäre. Es ist nicht erklärlich, warum dieser Entwurf unlenkbar gezeichnet wurde. Lenkungen an Kutschen waren schon sehr lange bekannt, eine Adaption des Vierradsystema auf zwei Räder wäre denk- und sogar baubar gewesen. Eine schlichte Verlängerung des Vorbaus in Richtung Tretlager hätte einen Rahmen geschaffen, der lenkbar wäre und im Prinzip heutigen Damenrahmen ähneln würde. Es ist unwahrscheinlich, daß dies dem Genie die Fahrradzeichnung von Leonardo da Vinci nicht aufgefallen wäre.eine Fälschung?===Kette und Antrieb===}}{{Anker|oben}}{{Adsense-0}}{{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci hat mehrmals in Skizzen so etwas wie Blockketten angedeutet. So ungenau diese Skizze auch ist, auf ihr werden keine Elemente einer Blockkette dargestellt, es ist vielmehr eine der heute üblichen Fahrradketten erkennbar, deren Bauart aber erst lange nach /Inhalt}}{{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci erfunden wurde. Während bei Kettenblatt und Zahnkranz Zähne angedeutet sind, sogar über den gesamten Durchmesser, ist bei der /Einleitung}}<div style="Kettefloat:left; width:49%; " nichts dergleichen zu erkennen. Theoretisch könnte das ein gedeckter Zahnriemenantrieb sein, das ist jedoch noch viel unwahrscheinlicher als das Ganze ohnehin schon ist. Gummi war damals in Europa noch nicht bekannt. Der Kettenverlauf entspricht auch dem, was man in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts als üblich am Fahrrad empfand, also nach hinten verjüngt. Dafür ist der Zahnkranz aber einfach viel zu groß.>===Laufräder==={{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci/Technische Einschätzung}}Die Speichen im Vorderrad entsprechen der damals vorherrschenden Bauweise mit Holzspeichen an Wagenrädern, auf Zug belastete Metallspeichen kannte man noch nicht. Die Felgen sind jedoch viel zu dünn dargestellt, eine Verbindung zwischen Speichen und Felge hätten nicht ordentlich ausgeführt werden können. An beiden Rädern ist ein Metallreifen angedeutet, dies ist wiederum glaubhaft. Die Dimensionierung der Felgen ist jedoch nicht ausreichend, um Stahlfelgen sicher befestigen zu können. Beim Hinterrad sind zudem die Speichen viel zu dünn dargestellt.{{Adsense-2}}===Tretlager==={{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci/Künstlerische Einschätzung}}Die Pedalarme sind viel zu lang, sie würden undrehbar sein, weil der Boden im Weg ist. Die winklige Anordnung ist unklar, sie scheint einem Piktogramm des 20. Jahrhunderts entnommen zu sein. Die Pedalarme passen proportional und farblich nicht zur Zeichnung, sie sind technisch weit weniger durchdacht als der Rest der Skizze. Sie erscheinen eventuell wie später von einem Unkundigen hinzugefügt. Eine Linie zwischen den Unterkanten der Laufräder ist noch erkennbar, wenn auch schwach.=={{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci/Alternative Interpretation==}}</div><div style===Laufrad ohne Kettenantrieb===[[Datei"float:DaVincisFahrrad-2.jpg|thumb|ohne Kettenantrieb und Pedaleright; width: Fälschung der Fälschung]]49%; ">Läßt man den "Kettenantrieb" bei der Skizze weg, so erscheint die Zeichnung in einem völlig anderen Licht. Es handelt sich nun nicht mehr um das angebliche "Fahrrad" sondern gleicht vielmehr dem Vorläufer, dem Laufrad. Angesichts der Tatsache, daß {{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci diesen Entwicklungssprung kaum hätte übergehen können und angesichts der unnötig komplizierten Antriebstechnik erscheint eine solche Zeichnung als sehr viel wahrscheinlicher als die heute bekannte. Das Laufrad ist auch technisch etwas anders zu interpretieren. Nimmt man als Ursprung eine Kutsche mit Drehschemel und überträgt dieses Prinzip auf ein Zweirad, so ist lediglich der Drehpunkt zum Lenken schwer bis unmöglich ausführbar, diesem Prinzip entspricht aber diese Skizze. Der angedeutete Splint unterhalb des Vorbaurohres könnte ein Hinweis des Zeichners sein, daß /Biblioteca Ambrosiana}}{{Fahrradzeichnung Leonardo da noch irgendwas drehbar gemacht werden müsse, es aber bisher nicht ist. Als solch eine nur bedingt funktionsfähige, weil unlenkbare Konstruktion auf einer Skizze wiederum wäre die Urheberschaft von Vinci/Codex Atlanticus}}{{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci deutlich glsubhafter al ein Fahrrad, was mit damaligen Voraussetzungen gleich an mehreren Stellen unmöglich umsetzbar gewesen wäre. Ein Drehschemel ähnlich einer Kutsche wäre sogar baubar gewesen, dann wäre der Antrieb mit den Beinen allerdings fast unmöglich geworden, vielleicht ist dies dem Zeichner aufgefallen. Ob dieser Zeichner nun im 20. Jahrhundert anzusiedeln ist oder zur Zeit da Vincis, ist aus der bloßen Ansicht der Skizze schwerlich zu entnehmen./Fälschung}}===Fahrradrahmen===[[Datei:DaVincisFahrrad-3.jpg|thumb|theoretische Rekonstruktion einer nicht existierenden Skizze]]Beim genauen Hinsehen erkennt man Reste von sehr dünnen Linien, die sehr frei interpretiert dem Ober- und Unterrohr eines Fahrrades heutiger Bauart annähernd entsprechen. Dieses Gebilde wäre wahrscheinlich sogar lenkbar und als Laufrad in der Zeit von {{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci baubar gewesen./Trivia}} Es ist denkbar, daß der Fälscher diese dünnen Linien ursprünglich benutzen wollte und nicht restlos wegradiert hat. Diese Geometrie liegt doch sehr nahe am Aufbau heutiger fahrräder. Falls die Zeichnung jedoch wirklich im 15. Jahrhundert bei {{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci oder einem seiner Schüler vermutet werden kann, so war sie ihrer Zeit wirklich erstaunlich weit voraus./Weitere Fahrräder}}</div>
{{Absatz}}
== Fälschung =={{Kalenderblock}}[[Datei:da Vinci bicycle.JPG|thumb|Der Skizze entsprechender Nachbau]]Das Fahrrad wurde aufgrund der von da Vinci abweichenden Zeichnungsart schnell nicht ihm sondern seinem Schüler und Haupterben Francesco Melzi (* 1491/92; † 1570) zugeschrieben. Beispielsweise übernahm der Spiegel 1974 diese These.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41652211.html ''Nur selten kehre ich zurück.''] In: ''[[Der Spiegel]]'' vom 14. Oktober 1974, Ausgabe 42/1974.</ref> Das Fahrrad ist häufig nachgebaut worden, unter anderem von dem Modellbauer Giovanni Sacchi. Mittlerweile gilt als anerkannt, daß es sich bei der Zeichnung um eine Fälschung handelt. So wurde der die Zeichnung enthaltende Codex bereits in den 60er Jahren von Carlo Pedretti durchgesehen, dabei aber nichts von einer Zeichnung eines Fahrrades erwähnt. Im Rahmen der Internationalen Fahrradgeschichtekonferenz an der Glasgow School of Art 1997 wies der Da-Vinci-Forscher Hans-Erhard Lessing diesen Sachverhalt nach<ref>Hans-Erhard Lessing: [http://www.cyclepublishing.com/history/leonardo%20da%20vinci%20bicycle.html ''The {{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci Bicycle Hoax.''] In: ''Cycle Publishing'', 1997.</ref> und nahm an, dass eine von Leonardo gezeichnete Brunneneimerkette die Fälschung inspiriert habe.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25211866.html ''Falsches Fahrrad in der Pinakothek.''] In: ''[[Der Spiegel]]'' vom 21. September 2002, Ausgabe 39/2002.</ref> ==Trivia==Weblinks}}1993 verfasste der mexikanische Autor Paco Ignacio Taibo II den Roman ''La bicicleta de Leonardo'' ''(Das Fahrrad des Leonardo da Vinci)'',<ref>Das Fahrrad des {{Fahrradzeichnung Leonardo da Vinci von Paco Ignacio Taibo II (Broschiert - Juli 1999) dt. von J. Alberts; Berlin: Eisbär 1997, ISBN 3-930057-15-8.</ref> für den er 1994 den Preis Premio Hammett erhielt. == Weblinks ==Fußnoten}}* http{{://joernsnotizen.de/article/162/leonardosFuszbox-fahrrad* http://leo.skyar.com/fahrrad.htm* http://www.doredin.mec.es/documentos/009200430072.pdf* http://www.cyclepublishing.com/history/leonardo%20da%20vinci%20bicycle.html (englisch) == Einzelnachweise ==<references/> Dieser Artikel basiert auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrrad_%28Zeichnung%29 Fahrrad (Zeichnung)] aus der Wikipedia.allgemein}}

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