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<p>Dies ist ein schwerer Fall - im übertragenen wie im wörtlichen Sinne...</p>
<p>Echte Reiseräder sind äußerst selten und teuer. Es gibt eigentlich nur gemuffte Stahlrahmen, alles Andere sind Kompromisse, meist umgebaute Cross/Trecking/Rennräder.</p>
<p>Wenn das Rad Ösen für einen 3. Flaschenhalter unter dem Unterrohr hat, kann man gewiß sein, daß sich der Rahmenhersteller zumindest Gedanken gemacht hat. Es ist aber kein Garant für ein echtes Reiserad.</p>
<p>Gewicht ist unwichtig. In diesem Segment sind die Mogelpackungen oft leichter als die ehrlichen Räder.</p>
<p>Bei den Komponenten ist Vorsicht angesagt. Wenn Spitzengruppen verbaut sind, ist dies nicht unbedingt wirklich als Reiserad brauchbar sondern wurde als Statussymbol gebaut. Spitzenkomponenten sind für den harten Einsatz zu empfindlich, weil sie auf Leichtbau ausgelegt sind. Eine Ausnahme ist hier die Speedhub 500/14.</p>
<p>Die Anzahl der nötigen (oder unnötigen) Anlötteile am Rahmen sagt ziemlich zuverlässig aus, ob man ein Reiserad vor sich hat. Je mehr, umso besser.</p>
<p>Von Herstellern und Händlern wird hier ganz bewußt auf das meist jugendliche Zielpublikum Einfluß genommen.</p>
<p>Übertriebenes Markenbewußtsein führt zu häufig anzutreffenden Mogelpackungen, bei denen eine teure Schaltung und ein auffälliger Rahmen mit minderwertigen Komponenten bunt gemixt wird.</p>
<p>Richtig gute Räder bauen auf Understatement. So ist die zentrale Federgabel bei Cannondale auf den ersten Blick garnicht erkennbar, gleiches gilt für vollgefederte Rahmen.</p>
<p>Exotische Rahmenformen und überstarke Rohrdimensionen gehen immer einher mit Gewichtserhöhung.</p>
<p>Äußerlich ist es manchmal schwer, die Qualität eines MTB zuverlässig zu bestimmen, besonders im mittleren Preissektor.</p>
<p>Die Qualität von Naben, Innenlager und Steuersatz ist fast immer proportional zur Qualität des gesamten Rades.</p>
<p>Die besten (und teuersten) Mountainbikes sind filigran, unauffällig und nie sehr bunt.</p>
<p>Hier ist ähnliches zu bemerken wie bei Mountainbikes.</p>
<p>Nur sind die Mogelpackungen weniger ausgeprägt, XT und SIS werden bei diesen Rädern nicht vermischt.</p>
<p>Da das Zielpublikum etwas älter als das der Mountainbikes ist, werden hier recht ehrliche Fahrräder angeboten, deren Zusammenstellung der Komponenten einigermaßen logisch erscheint.</p>
<p>Die unscheinbarsten Räder sind auch hier meist die besten.</p>
<p>So gut wie jeder Hersteller hat diese Räder im mittleren bis oberen Preissegment im Angebot, sehr oft werden identische Rahmen anders lackiert und bestückt als anderes Modell ausgegeben.</p>
<p>Oftmals werden Rennrahmen der untersten Kategorie leicht modifiziert für diese Art Räder benutzt.</p>
<p>Man sollte bei der Beurteilung sehr genau auf Kleinigkeiten achten. Sind Schutzblechösen vorhanden, obwohl das Rad keine Schutzbleche hat? Hat der Rahmen eine Hinterbaubrücke für Rennbremse?</p>