Mythen im Artikel

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Obwohl sich der Autor des Artikels sehr gut mit Fahrrädern und Technik auskennt, scheint er beim Thema Bremsen eine eher subjektive Sichtweise zu haben. Das führt dazu, dass in diesem Artikel Mythen enthalten sind, die ich richtig stellen will.
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Obwohl sich der Autor des Artikels sehr gut mit Fahrrädern und Technik auskennt, scheint er beim Thema Bremsen eine eher subjektive Sichtweise zu haben. Das führt dazu, dass in diesem Artikel Mythen enthalten sind, die ich hier richtig stellen will.
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=== Radrennen stellen hohe Anforderungen an Bremskräfte ===
 
=== Radrennen stellen hohe Anforderungen an Bremskräfte ===
 
Im Kapitel Bremswirkung steht der Satz "Die stärksten Bremsleistungen am Fahrrad werden im Radrennen gefordert" und suggeriert damit, dass beim Radrennen auch die höchste Brems"wirkung" gefordert wird. Das ist aber definitiv falsch.
 
Im Kapitel Bremswirkung steht der Satz "Die stärksten Bremsleistungen am Fahrrad werden im Radrennen gefordert" und suggeriert damit, dass beim Radrennen auch die höchste Brems"wirkung" gefordert wird. Das ist aber definitiv falsch.

Version vom 12. Juni 2018, 19:32 Uhr

Mythen im Artikel


Obwohl sich der Autor des Artikels sehr gut mit Fahrrädern und Technik auskennt, scheint er beim Thema Bremsen eine eher subjektive Sichtweise zu haben. Das führt dazu, dass in diesem Artikel Mythen enthalten sind, die ich hier richtig stellen will.

Radrennen stellen hohe Anforderungen an Bremskräfte

Im Kapitel Bremswirkung steht der Satz "Die stärksten Bremsleistungen am Fahrrad werden im Radrennen gefordert" und suggeriert damit, dass beim Radrennen auch die höchste Brems"wirkung" gefordert wird. Das ist aber definitiv falsch.

Erst einmal eine Klarstellung: Der Begriff "Bremswirkung" ist schon mal Unsinn, weil eine Wirkung (Kraft x Weg x Zeit) ist - diese Größe hat beim Bremsen nur beschränkt Aussagekraft. Anhand des Kontextes gehe ich davon aus, dass eigentlich die Bremskraft gemeint ist.

Die Bremsleistung ist aber nicht die Bremskraft. Eine Leistung ist Kraft x Geschwindigkeit. D.h. ein Radrennsportler, der mit 100 km/h bremst und mit der gleichen Kraft bremst wie ein Alltagsradler bei 20 km/h hat beim Bremsen die 5-fache Bremsleistung zum Alltagsradler. Dafür kann aber die Bremse gar nichts - das kommt allein durch die Geschwindigkeit. Die Bremskraft ist also ein Merkmal der Bremse, die Bremsleistung ist aber ein Merkmal des Bremsvorgangs und z.B. wichtig für die Wärmeentwicklung: 5-fache Bremsleistung bedeutet 5-fache Wärmeentwicklung.

Also: Ein Radsportler erreicht die höchste Bremsleistung, die Aussage stimmt. Folgert aber noch nicht, dass er auch hohe Bremskräfte braucht. Wie sieht es denn damit aus?

Dazu eine kleine Überlegung:
Die maximal mögliche Bremskraft am Fahrrad ist die, bei der das Fahrrad einen Überschlag nach vorne macht. Mehr geht beim besten Willen nicht. Wenn wir jetzt einen Radrennsportler auf seinem ultraleichtem Carbonrad mit einem Reiseradler vergleichen, der 20 kg Gepäck (eigentlich -masse ;-) ) auf seinem Rad mitschleppt - wer wird da wohl schneller den Überschlag machen?

Der Reiseradler hat also viel mehr mögliche Bremskraft als der Rennradler - warum sollte also der Rennradler höhere Bremskräfte als der Reiseradler fordern?

Ok, Ok: Weil sich die Bremse dann leichter bedienen lässt und die Handmuskeln geschont werden.

Auch hier eine kleine Überlegung:
Wer braucht die Bremse die mit möglichst wenig Handkraft die maximale Bremskraft erreicht? Der Rennradler, der mit 100 den Berg runter fährt, nur selten bremst und bei dem ein Bremsfehler im wahrsten Sinne des Wortes "tödlich" sein kann? Oder der Reiseradler, der auf der Passabfahrt eine Stunde am Bremshebel hängt um seine Geschwindigkeit in Grenzen zu halten?

Fazit: Dieser Satz hat in diesem Kontext nichts zu suchen. Wörtlich ist er korrekt, hat aber keinerlei Aussagekraft für die Argumentation im Kapitel. Sinngemäß zum Kontext ist er schlichtweg falsch.

(Fortsetzung folgt)