Bearbeiten von „Cantilevergeometrie“

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Dieser Artikel ist einer von mehreren, die sich mit der [[Cantileverbremse]] beschäftigen. Wenn Du nur auf der Suche nach einer Anleitung bist, wie Du Deine Cantilever Bremse oder [[V-Brake]] vernünftig eingestellt bekommst, lies die Artikel, die bei [[Die richtige Bremse für mein Fahrrad]] verlinkt sind oder lies den Artikel [[Das 1x1 der Felgenbremsen]]. Dieser Artikel hier beschäftigt sich eher mit theoretischen Aspekten der Cantilever Geometrie.
 
Dieser Artikel ist einer von mehreren, die sich mit der [[Cantileverbremse]] beschäftigen. Wenn Du nur auf der Suche nach einer Anleitung bist, wie Du Deine Cantilever Bremse oder [[V-Brake]] vernünftig eingestellt bekommst, lies die Artikel, die bei [[Die richtige Bremse für mein Fahrrad]] verlinkt sind oder lies den Artikel [[Das 1x1 der Felgenbremsen]]. Dieser Artikel hier beschäftigt sich eher mit theoretischen Aspekten der Cantilever Geometrie.
  
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==Gefühl und Funktion==
 
==Gefühl und Funktion==
 
Bei Bremsen im Automobil ist ein hartes Pedalgefühl ein Zeichen dafür, dass sich die Bremsen in einem guten Zustand befinden. Ein weiches und schwammiges Pedalgefühl ist meistens ein Zeichen für Probleme - zum Beispiel Luft in den Hydraulikleitungen. Bei Fahrradbremsen ist das völlig anders. Ein knackiges und hartes Bremsgriffgefühl spricht eher für eine Bremse mit wenig Hebelübersetzung. Man betätigt den Bremshebel bis die Bremsschuhe die [[Bremsflanke]]n berühren. Dann ist keine weitere Bewegung möglich. Bremsen mit hoher Hebelübersetzung fühlen sich vergleichsweise schwammig an. Das liegt daran, dass die hohe Hebelübersetzung dafür sorgt, dass die Bremsschuhe auf der Felge durch den hohen Druck zusammengedrückt werden. Das fühlt man im Bremsgriff in den Fingern. Bremsen, die sich steinhart anfühlen, sind eher was für den Montageständer oder für die Ausstellung. Wenn es aber darum geht, das Fahrrad wirklich zu entschleunigen, ist der "schwammige Aufbau" besser. Man benötigt weniger Kraft in den Fingern und hat mehr Sicherheitsreserven bei nassen Bedingungen.
 
Bei Bremsen im Automobil ist ein hartes Pedalgefühl ein Zeichen dafür, dass sich die Bremsen in einem guten Zustand befinden. Ein weiches und schwammiges Pedalgefühl ist meistens ein Zeichen für Probleme - zum Beispiel Luft in den Hydraulikleitungen. Bei Fahrradbremsen ist das völlig anders. Ein knackiges und hartes Bremsgriffgefühl spricht eher für eine Bremse mit wenig Hebelübersetzung. Man betätigt den Bremshebel bis die Bremsschuhe die [[Bremsflanke]]n berühren. Dann ist keine weitere Bewegung möglich. Bremsen mit hoher Hebelübersetzung fühlen sich vergleichsweise schwammig an. Das liegt daran, dass die hohe Hebelübersetzung dafür sorgt, dass die Bremsschuhe auf der Felge durch den hohen Druck zusammengedrückt werden. Das fühlt man im Bremsgriff in den Fingern. Bremsen, die sich steinhart anfühlen, sind eher was für den Montageständer oder für die Ausstellung. Wenn es aber darum geht, das Fahrrad wirklich zu entschleunigen, ist der "schwammige Aufbau" besser. Man benötigt weniger Kraft in den Fingern und hat mehr Sicherheitsreserven bei nassen Bedingungen.
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==Definitionen==
 
==Definitionen==
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* Großwinkelige Cantilever, deren Cantileverwinkel deutlich über 90° liegt (Englisch: Wide profile). Das beste Beispiel hierfür sind die alten [[Mafac]] Canitilever-Bremsen, bei denen der Gelenk-Zugklemm Hebelarm (GK) je nach Aufbau sogar abwärts geneigt sein konnte. Diese Art ist inzwischen so gut wie ausgestorben. Diese Wide Profile Bremsen hatten eine sehr geringe Hebelübersetzung und funktionierten ausschließlich mit Bremshebeln, die eine sehr hohe Hebelübersetzung hatten.
 
* Großwinkelige Cantilever, deren Cantileverwinkel deutlich über 90° liegt (Englisch: Wide profile). Das beste Beispiel hierfür sind die alten [[Mafac]] Canitilever-Bremsen, bei denen der Gelenk-Zugklemm Hebelarm (GK) je nach Aufbau sogar abwärts geneigt sein konnte. Diese Art ist inzwischen so gut wie ausgestorben. Diese Wide Profile Bremsen hatten eine sehr geringe Hebelübersetzung und funktionierten ausschließlich mit Bremshebeln, die eine sehr hohe Hebelübersetzung hatten.
 
* Rechtwinkelige Cantilever haben einen Cantileverwinkel von um die 90° (Englisch: Mid profile). Die meisten in den späten 1980er Jahren gebauten Cantilever-Bremsen fallen in diese Kategorie. Diese Mid Profile Bremsen sind sehr nachsichtig und bieten bei den meisten Installationen die beste Bremsleistung unter allen Beedinungen.
 
* Rechtwinkelige Cantilever haben einen Cantileverwinkel von um die 90° (Englisch: Mid profile). Die meisten in den späten 1980er Jahren gebauten Cantilever-Bremsen fallen in diese Kategorie. Diese Mid Profile Bremsen sind sehr nachsichtig und bieten bei den meisten Installationen die beste Bremsleistung unter allen Beedinungen.
* Schmalwinkelige Cantilever haben einen Cantileverwinkel unter 90° (Englisch [[Low Profile Bremse|Low profile]]). Der Hauptvorteil dieser Kategorie ist der, dass sie nicht so weit seitwärts aus dem [[Rahmen]] oder der [[Gabel]] herausragen. Das ist auch gewollt, denn weit herausragende Cantilever-Arme können einige Probleme verursachen, wie zum Beispiel, dass hinten die Füße des Fahrers anstoßen können. Auch Low Profile Bremsen können exzellente Bremsleistung bieten - dazu müssen sie aber penibel installiert und eingestellt werden. Schlecht montierte Low Profile Bremsen haben schlechte Bremsleistung, auch wenn es sich am [[Montageständer]] zuerst gut angefühlt hat.
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* Schmalwinkelige Cantilever haben einen Cantileverwinkel unter 90° (Englisch [[Low Profile Bremse|Low profile]]). Der Hauptvorteil dieser Kategorie ist der, dass sie nicht so weit seitwärts aus dem [[Rahmen]] oder der [[Gabel]] herausragen. Das ist auch gewollt, weil weit herausragende Cantilever-Arme können einige Probleme verursachen, wie zum Beispiel, dass hinten die Füße des Fahrers anstoßen können. Auch Low Profile Bremsen können exzellente Bremsleistung bieten - dazu müssen sie aber penibel installiert und eingestellt werden. Schlecht montierte Low Profile Bremsen haben schlechte Bremsleistung, auch wenn es sich am [[Montageständer]] zuerst gut angefühlt hat.
  
 
Varianten der Cantilever-Bremse fallen in eigenen Kategorien:
 
Varianten der Cantilever-Bremse fallen in eigenen Kategorien:
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==Direktzugbremsen (V-Brake)==
 
==Direktzugbremsen (V-Brake)==
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[[Bild:Vbrake-overallsm.jpg|right|thumb|Direktzugbremse]]
 
Die aktuellste Entwicklung bei Cantilevern sind seit einigen Jahren schon die Direktzugbremsen - den meisten unter der Shimano Marke [[V-Brake]] bekannt. Sie ähnelen sehr langen Low Profile Cantileverbremsen, haben aber keinen separaten Querzug. Sie sind allerdings [[Seitenzugbremse]]n statt [[Mittelzugbremse]]n. Ein Arm trägt den [[Zuganschlag]] und der Innenzug verläuft von diesem Arm zur [[Zugklemmschraube]] am gegenüberliegenden Arm. Direktzugbremsen haben eine sehr hohe Hebelübersetzung, so dass sie möglichst nicht mit konventionellen Bremsgriffen benutzt werden sollten. Wenn man konventionelle Bremshebel bei Direktzugbremsen einsetzt, kann der Bremsvorgang sehr abrupt einsetzen. Die exzessiv hohe Hebelübersetzung kann dazu führen, dass entweder die Bremsschuhe sofort die Felge berühren oder der Hebel am Lenker anschlägt, bevor die Brems zupacken kann - je nachdem wie die Züge eingestellt sind.
 
Die aktuellste Entwicklung bei Cantilevern sind seit einigen Jahren schon die Direktzugbremsen - den meisten unter der Shimano Marke [[V-Brake]] bekannt. Sie ähnelen sehr langen Low Profile Cantileverbremsen, haben aber keinen separaten Querzug. Sie sind allerdings [[Seitenzugbremse]]n statt [[Mittelzugbremse]]n. Ein Arm trägt den [[Zuganschlag]] und der Innenzug verläuft von diesem Arm zur [[Zugklemmschraube]] am gegenüberliegenden Arm. Direktzugbremsen haben eine sehr hohe Hebelübersetzung, so dass sie möglichst nicht mit konventionellen Bremsgriffen benutzt werden sollten. Wenn man konventionelle Bremshebel bei Direktzugbremsen einsetzt, kann der Bremsvorgang sehr abrupt einsetzen. Die exzessiv hohe Hebelübersetzung kann dazu führen, dass entweder die Bremsschuhe sofort die Felge berühren oder der Hebel am Lenker anschlägt, bevor die Brems zupacken kann - je nachdem wie die Züge eingestellt sind.
  
 
Es gibt ein paar Teile auf dem [[Ersatzteilmarkt]], die es möglich machen, konventionelle Bremshebel mit Direktzugbremsen zu benutzen. Sie haben zumeist [[exzentrisch]]e oder doppelte Umlenkrollen, so dass man den Bremszug weiter (aber weniger hart) zieht.
 
Es gibt ein paar Teile auf dem [[Ersatzteilmarkt]], die es möglich machen, konventionelle Bremshebel mit Direktzugbremsen zu benutzen. Sie haben zumeist [[exzentrisch]]e oder doppelte Umlenkrollen, so dass man den Bremszug weiter (aber weniger hart) zieht.
  
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[[Bild:Canti-v.jpg|center|thumb|Cantilever Bremse mit V-Daptor]]
 
Die oben abgebildete Einheit ist ein [[V-Daptor]]. In diesem Fall ist er an einer Shimano [[LX]] Cantileverbremse montiert und macht so aus einer klassischen Mittelzug-Cantilever Bremse eine Direktzugbremse. Das ist ein geschickter Weg, die Bremsleistung bei vielen [[Reiserad|Reiserädern]] und [[Tandem]]s zu verbessern. Aber leider hat man nicht überall genügend Freiraum, um diese Lösung bei großvolumigen Mountainbikereifen zu installieren. Hier sollte man auf die für diese Zwecke entwickelte Direktzugbremse (V-Brake) zurückgreifen.
 
Die oben abgebildete Einheit ist ein [[V-Daptor]]. In diesem Fall ist er an einer Shimano [[LX]] Cantileverbremse montiert und macht so aus einer klassischen Mittelzug-Cantilever Bremse eine Direktzugbremse. Das ist ein geschickter Weg, die Bremsleistung bei vielen [[Reiserad|Reiserädern]] und [[Tandem]]s zu verbessern. Aber leider hat man nicht überall genügend Freiraum, um diese Lösung bei großvolumigen Mountainbikereifen zu installieren. Hier sollte man auf die für diese Zwecke entwickelte Direktzugbremse (V-Brake) zurückgreifen.
  
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