neuere Entwicklung

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Neuere Entwicklung


Campa Super Record
altes Logo von Campagnolo

Das heute noch verwendete Logo von Campagnolo wurde 1953 von Cavaliere Pittarlin gezeichnet. Im Werk in Vicenca arbeiteten bereits 123 Beschäftigte, es erschien der erste Katalog mit 24 Seiten.

Als 1962 die Record-Schaltung vorgestellt wurde ersetzte sie die Gran Sport und wurde für ein Vierteljahrhundert die Standardschaltung aller Rennfahrer. Parallel begann Campagnolo, auch andere Bauteile anzubieten. Neben Komponenten für Bahnräder (Hochflanschnaben) erschien die Valentino-Schaltung sowie das erste Dreifach-Kettenblatt und Komponenten für Crossräder.

Bis zur Ära Eddy Merckx in die 80er Jahre hinein war Campagnolo marktbeherrschend. Im Jahr 1963 hatten 110 der 130 Teilnehmer der Tour de France eine Campagnolo-Schaltung montiert. Die Firma war bei der Fertigung besonders leichter Legierungen derart zukunftsweisend, daß die NASA sogar ein Satelliten-Chassis von Campagnolo fertigen ließ. Aber in den 70er Jahren begann der Angriff der Japaner. Mit den Firmen Sanko, Cherubino und Shimano brachten gleich 3 Hersteller Kopien der Simplex-Schaltungen heraus. Shimano übernahm nach und nach fast alle japanischen Konkurrenz-Unternehmen und war im asiatischen Markt eindeutig vorherrschend. Die Ölkrise 1973 sorgte für einen totalen Aufschwung des Verkaufs leichter Rennräder in den USA, von 1970 bis 1973 stieg die Zahl verkaufter Räder von 200.000 auf 8 Millionen. Die europäischen Hersteller Campagnolo, Simplex und Huret haben diese Entwicklung nicht erwartet und wurden überrascht, konnten die erhöhte nachfrage nicht bedienen. Shimano und Maeda (die spätere Suntour) jedoch hatten die Entwicklung vorausgesehen. Sie lieferten außerdem die Teile zu einem weit günstigeren Preis als die europäischen Hersteller. Während die Japaner 1973 nur 25% des amerikanischen Marktes ausmachten, waren es 1978 bereits 90%. 1983 wiederum brachte die Erfindung des Mountainbike in den USA einen weiteren Schritt in die Marktherrschaft von Shimano, die am schnellsten auf den neuen Modetrend reagierten. 1983 verstarb Tullio Campagnolo, sein Sohn Valentino übernahm die Firma.

In Europa war Campagnolo noch unangefochtener Marktführer. Die Super-Record wurde 1973 vorgestellt. Neben Ergal wurde auch Titan verbaut, später wurde daraus die C-Record. Anfangs der 80er Jahre schwappt ein Modetrend aus den USA nach Europa: die BMX-Räder. Campagnolo reagiert darauf, allerdings wird die Mode in Europa nicht wie erwartet angenommen. Als dann wenige Jahre später die Mountainbikes ihren Weg nach Europa finden, ist man zu vorsichtig und läßt etliche Jahre verstreichen, die Shimano einen wertvollen Vorsprung und ihr Eintauchen in den europäischen Markt ermöglichen. Campagnolo experimentiert 1984 mit der ausgesprochen hübschen aber technisch problembehafteten Delta-Bremse sowie mit aerodynamisch geformten Schaltungsteilen. Erstmals wird mit der C-Record ein Bremsgriff vorgestellt, bei dem die Züge sowohl klassisch außen als auch innen unter dem Lenkerband verlegt werden können. 1986 erweiterte Campagnolo seine Produktpalette auf Laufräder, als erstes Modell erschien das „Ghibli“, das erste Scheibenrad. Anfang der 90er Jahre folgten Systemlaufräder wie das erfolgreiche Shamal mit der ersten Hochprofilfelge. 1999 wurden die ersten Bremsschalthebel aus Carbon vorgestellt, 2000 folgt die weltweit erste 10-fach-Schaltung. 2002 wird eine asymmetrische Felge vorgestellt, bei der die Speichen weiter links eingehängt werden, 2009 erschien als vorerst letzte bedeutende Neuerung die 11-fach-Schaltung Campagnolo Super Record.