Die Schnellspannabe von Campagnolo

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Die Schnellspannabe von Campagnolo


Tullio Campagnolo war ein Radrennfahrer mit einem Faible für Fahrradtechnik, sein Vater hatte eine Eisenwarenhandlung. Am 11. November 1927 wurde in Veneto der „Gran Premio della Vittoria“ ausgetragen, Tullio Campagnolo war als unabhängiger Teilnehmer gemeldet. Beim Anstieg auf den Passo Croce d’Aune hatte er sich mit 3 weiteren Fahrern abgesetzt. Das Wetter verschlechterte sich stark, aus dem Regen wurde Schnee. Es war also ein Gangwechsel erforderlich. Zu diesem Zweck war es damals notwendig, anzuhalten, das Hinterrad mit den Flügelmuttern zu lösen und auszubauen, umzudrehen und die Kette über den anderen Zahnkranz zu legen. Mit den vereisten Fingern dauerte es zu lange, Tullio Campagnolo mußte die anderen ziehen lassen. Damals fluchte er: „Hier muß sich etwas ändern“. Von diesem Tag an hatte sein Erfindungsgeist ein wichtiges Ziel vor Augen: den Radwechsel zu erleichtern und vielleicht sogar einen Gangwechsel beim Fahren zu ermöglichen.

Drei Jahre später meldete er sein Patent für die Schnellspannabe an, technisch als „Getriebe für den Radsport“ bezeichnet. Der Gangwechsel wurde von Puristen des Radsports lange abgelehnt, so auch von Henry Desgrange, dem Gründer der Tour de France.