Brooks England: Unterschied zwischen den Versionen

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'''BROOKS England Ltd.''' ist ein englischer Hersteller von [[Fahrradsattel|Fahrradsätteln]]
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[[Datei:Brooks leather saddle B67 aged.jpg|miniatur|Emblem von Brooks auf dem Sattel B.67 (gealterte Version).]]
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'''Brooks England Ltd.''' ist ein englischer Hersteller von [[Fahrradsattel|Fahrradsätteln]] aus [[Leder]].
  
 
== Historie ==
 
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[[Bild:Brooks-b66.jpg|thumb|Brooks Professional]]
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Im Jahr 1866 gründete ''John Boultbee Brooks'' eine Firma für Pferdegeschirr und Lederwaren. Nach einer unbequemen Fahrt auf dem Fahrrad im Jahr 1878 kam ihm die Idee für einen Fahrradsattel. Im Pferdestall des Vaters entstand nachfolgend der erste Brooks-Sattel. Der erste Patentantrag wurde 1882 eingereicht. Die verschiedenen Modelle zeichnen sich durch ihre Fähigkeit zur Anpassung an die individuelle Körperform und ihre gute Druckverteilung aus.  
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Im Jahr 1866 kam dem Gründer ''John Boultbee Brooks'' die Idee zu den Sätteln nach einer unbequemen Fahrt auf dem Fahrrad. So entstand im Pferdestall des Vaters der erste Brooks. Alle Modelle zeichnen sich vor allem durch ihre Fähigkeit zur Anpassung an die individuelle Körperform und ihre optimale Druckverteilung aus. Die Sättel sind aus feinstem Leder hergestellt und deshalb besonders atmungsaktiv. Leder absorbiert den Schweiß und die Feuchtigkeit staut sich nicht. Unabhängig von der Dauer der Fahrt geben die Ledersättel dem Fahrer ein komfortables Fahrgefühl bei jeder Witterung. Im Gegensatz zu Sätteln bei denen eine Lederschicht auf weitern Schichten liegt, handelt es sich bei Brooks-Sätteln um echte Kernledersättel. Die kräftige Lederdecke ist hierbei über einen Stahlrahmen gespannt und kann so frei schwingen und Erschütterungen auffangen. Mit Liebe zum Detail produzieren  22 Angestellten im Firmensitz in [[Smethwick]], im mittleren Westen Englands, jährlich ca. 100.000 Sättel.
 
  
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Brooks ist der letzte verbliebene Hersteller von Satteln aus Kernleder mit einer nennenswerten Marktpräsenz. Die Sattel der Firma werden von ihren Besitzern oft ein Leben lang gefahren. Daher trifft man auch auf der [[L'Eroica]] - dem Oldtimer-Schotterpisten-Radrennen in Italien - fast nur Velos, die mit einem Brooks-Sattel ausgestattet sind. Das ist Nostalgie pur, die für ausgesprochene Qualität spricht.
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Die Sättel sind aus Lederhäuten hergestellt und gelten deshalb als besonders [[atmungsaktiv]]. Leder absorbiert Schweiß und Feuchtigkeit staut sich nicht. Ziel ist ein komfortables Fahrgefühl bei jeder Witterung und Fahrtdauer. Im Gegensatz zu Sattelaufbauten aus [[Spaltleder|Spalt]]- oder Kunstleder handelt es sich bei Brooks-Sätteln um Kernledersättel. Die Lederdecke ist hierbei über einen Stahlrahmen oder seit neuerem optional auch über einen Titanrahmen gespannt und kann so frei schwingen und Erschütterungen auffangen. In Handarbeit produzieren  22 Angestellte am Firmensitz in [[Smethwick]], England, jährlich ca. 100.000 Sättel.
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Brooks ist einer der letzten verbliebenen Hersteller für Sattel aus Kernleder mit einer nennenswerten Marktpräsenz. Gute Sattel werden von ihren Besitzern oft ein Leben lang gefahren. Daher trifft man auch auf der [[L'Eroica]] - dem Oldtimer-Schotterpisten-Radrennen in Italien - überwiegend Velos, die mit einem Brooks-Sattel ausgestattet sind.
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Seit 1962 gehörte Brooks, ebenso wie [[Sturmey-Archer]], zur [[Raleigh Cycle Company]]. Nachdem Raleigh 1999 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, wurde Brooks zunächst verkauft und sollte dann liquidiert werden. Stattdessen kauften John Godfrey Macnaughtan und Adrien Williams die Firma und behielten die Produktion in England. Im Jahr 2002 verkauften sie an den italienische Sattelhersteller [[Selle Royal]]  unter der Bedingung, dass die Produktion in den West Midlands von England bleibt.<ref>"The Bugle", Issue Four, Seite 23, 2012 Edition, Brooks England Ltd.</ref>
  
 
== Technik ==
 
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[[Bild:Sattelfett.jpg|thumb|Sattelfett]]
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Bei der Herstellung eines Sattels bei Brooks England Ltd. läuft laut Herstellerangabe von der Verarbeitung des Leders bis hin zur Konfektionierung an der Werkbank alles in Handarbeit ab. Die Sattelrahmen werden aus Stahl oder Titan in der Fabrik zugeschnitten und gebogen. Für diese Arbeitsgänge werden zum Teil über 90 Jahre alte Spezialmaschinen mit alten Werkzeugsätzen eingesetzt.  
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Die Herstellung eines Sattels bei Brooks England Ltd. läuft auf einer einzigen Produktionsstrecke ab: Von der Verarbeitung des Leders bis hin zur Konfektionierung an der Werkbank ist alles Handarbeit. Die Sattelrahmen werden aus hochwertigem Stahl, Kupfer oder Titan in der Manufaktur zugeschnitten und gebogen. Für diese Arbeitsgänge werden zum Teil über 80 Jahre alte Spezialmaschinen mit original Werkzeugen eingesetzt. So sind alle Modelle in gewisser Weise Unikate und beleben jedes Kennerherz. Mittlerweile werden die exklusiven Stücke in über 30 Länder weltweit exportiert. Zu den prominentesten Besitzern gehörten u.a. auch einige Radfahrlegenden wie [[Costante Girardengo|Girardengo]], <!-- ''Botechia'',--> [[Gino Bartali|Bartali]], [[Fausto Coppi|Coppi]] und [[Jacques Anquetil|Anquetil]].
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Die Sättel werden mittlerweile in über 30 Länder exportiert. Zu den bekanntesten Besitzern gehörten u. a. auch einige Radfahrlegenden wie [[Costante Girardengo|Girardengo]], <!-- ''Botechia'',--> [[Gino Bartali|Bartali]], [[Fausto Coppi|Coppi]], [[Eddy Merckx]] und [[Jacques Anquetil|Anquetil]].
  
 
Die beiden Buchstaben 'O' werden ineinander geschrieben, während früher der Schriftzug am Sattelende aus einem geprägten Metallschild bestand, werden heute teilweise bedruckte Schildchen aufgenietet. Die bekanntesten Modelle sind der 'Professional' und 'Colt' für Rennräder sowie der 'B-66' für Reiseräder, welcher in Varianten für Männer und Frauen hergestellt wird.
 
Die beiden Buchstaben 'O' werden ineinander geschrieben, während früher der Schriftzug am Sattelende aus einem geprägten Metallschild bestand, werden heute teilweise bedruckte Schildchen aufgenietet. Die bekanntesten Modelle sind der 'Professional' und 'Colt' für Rennräder sowie der 'B-66' für Reiseräder, welcher in Varianten für Männer und Frauen hergestellt wird.
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File:15-01-20-Brooks-Sattel-1952-RalfR-DSCF1217-01.jpg|Schild aus Aluminium; Sattel von ca. 1952
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File:15-01-20-Brooks-Sattel-1952-RalfR-DSCF1219-03.jpg|mit etwas Phantasie erkennt man die Prägung auf der Flanke
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File:15-01-20-Brooks-Sattel-1952-RalfR-DSCF1226-09.jpg|selbst ungespannt sieht er gut aus
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== Fußnoten==
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== Weblinks ==
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== Links ==
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*[http://www.brooksengland.com/ Website von BROOKS England Ltd.]
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* [http://www.brooksengland.com/ Website von BROOKS England Ltd.]
  
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[[Kategorie:Fahrradsattelhersteller]]
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[[Kategorie:Fahrradhersteller]]
 

Aktuelle Version vom 14. April 2015, 14:50 Uhr

Firmenemblem von Brooks England auf einem Fahrradsattel
Emblem von Brooks auf dem Sattel B.67 (gealterte Version).
Brooks Professional
Sattelfett

Brooks England Ltd. ist ein englischer Hersteller von Fahrradsätteln aus Leder.

Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1866 gründete John Boultbee Brooks eine Firma für Pferdegeschirr und Lederwaren. Nach einer unbequemen Fahrt auf dem Fahrrad im Jahr 1878 kam ihm die Idee für einen Fahrradsattel. Im Pferdestall des Vaters entstand nachfolgend der erste Brooks-Sattel. Der erste Patentantrag wurde 1882 eingereicht. Die verschiedenen Modelle zeichnen sich durch ihre Fähigkeit zur Anpassung an die individuelle Körperform und ihre gute Druckverteilung aus.

Die Sättel sind aus Lederhäuten hergestellt und gelten deshalb als besonders atmungsaktiv. Leder absorbiert Schweiß und Feuchtigkeit staut sich nicht. Ziel ist ein komfortables Fahrgefühl bei jeder Witterung und Fahrtdauer. Im Gegensatz zu Sattelaufbauten aus Spalt- oder Kunstleder handelt es sich bei Brooks-Sätteln um Kernledersättel. Die Lederdecke ist hierbei über einen Stahlrahmen oder seit neuerem optional auch über einen Titanrahmen gespannt und kann so frei schwingen und Erschütterungen auffangen. In Handarbeit produzieren 22 Angestellte am Firmensitz in Smethwick, England, jährlich ca. 100.000 Sättel.

Brooks ist einer der letzten verbliebenen Hersteller für Sattel aus Kernleder mit einer nennenswerten Marktpräsenz. Gute Sattel werden von ihren Besitzern oft ein Leben lang gefahren. Daher trifft man auch auf der L'Eroica - dem Oldtimer-Schotterpisten-Radrennen in Italien - überwiegend Velos, die mit einem Brooks-Sattel ausgestattet sind.

Seit 1962 gehörte Brooks, ebenso wie Sturmey-Archer, zur Raleigh Cycle Company. Nachdem Raleigh 1999 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, wurde Brooks zunächst verkauft und sollte dann liquidiert werden. Stattdessen kauften John Godfrey Macnaughtan und Adrien Williams die Firma und behielten die Produktion in England. Im Jahr 2002 verkauften sie an den italienische Sattelhersteller Selle Royal unter der Bedingung, dass die Produktion in den West Midlands von England bleibt.[1]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Herstellung eines Sattels bei Brooks England Ltd. läuft laut Herstellerangabe von der Verarbeitung des Leders bis hin zur Konfektionierung an der Werkbank alles in Handarbeit ab. Die Sattelrahmen werden aus Stahl oder Titan in der Fabrik zugeschnitten und gebogen. Für diese Arbeitsgänge werden zum Teil über 90 Jahre alte Spezialmaschinen mit alten Werkzeugsätzen eingesetzt.

Die Sättel werden mittlerweile in über 30 Länder exportiert. Zu den bekanntesten Besitzern gehörten u. a. auch einige Radfahrlegenden wie Girardengo, Bartali, Coppi, Eddy Merckx und Anquetil.

Die beiden Buchstaben 'O' werden ineinander geschrieben, während früher der Schriftzug am Sattelende aus einem geprägten Metallschild bestand, werden heute teilweise bedruckte Schildchen aufgenietet. Die bekanntesten Modelle sind der 'Professional' und 'Colt' für Rennräder sowie der 'B-66' für Reiseräder, welcher in Varianten für Männer und Frauen hergestellt wird.

  • Schild aus Aluminium; Sattel von ca. 1952

  • 15-01-20-Brooks-Sattel-1952-RalfR-DSCF1219-03.jpg

    mit etwas Phantasie erkennt man die Prägung auf der Flanke

  • normaler Verschleiß in 60 Jahren

  • wären die Nieten größer, könnte man ihn mit einem heutigen Team Professional verwechseln

  • die Sattelstpitze stützte sich auf das Oberrohr, um die hohen Fliehkräfte auf der bahn aufzufangen

  • selbst ungespannt sieht er gut aus

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ "The Bugle", Issue Four, Seite 23, 2012 Edition, Brooks England Ltd.

Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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