Anhänger
Inhaltsverzeichnis
Vorschriften in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Personenbeförderung in Fahrradanhängern nach § 21 StVO[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anhänger dürfen nach § 32a StVZO nicht hinter Kraftfahrzeugen zur Personenbeförderung eingesetzt werden; Fahrräder gelten als Fahrzeuge, nicht als Kraftfahrzeuge, und fallen deshalb nicht unter dieses Verbot. Seit dem 01.09.2009 ist die Beförderung in Fahrrad-Anhängern durch § 21 Abs. 3 StVO explizit erlaubt und zugleich auf maximal zwei Kinder im Anhänger beschränkt worden.
Lastenanhänger dürfen nicht zur Personenbeförderung eingesetzt werden (§ 21 Abs. 2 Satz 4 StVO).
Auf Fahrrädern und in Fahrrad-Anhängern dürfen Kinder unter 7 Jahren von mindestens 16-Jährigen befördert werden; behinderte Kinder können auch über das "vollendete 7. Lebensjahr" hinaus mitgenommen werden. Für die Beförderung von Kindern unter drei Jahren sind Sicherheitsgurte erforderlich (§ 21 Abs. 1b Satz 1 StVO: "In Fahrzeugen ..."). Helme sind nicht vorgeschrieben (§ 21a Abs. 2 StVO), wegen Rückenlehne oder Kopfstütze nicht ohne Verrenkung zu tragen und wegen Schutzes durch die Fahrgastzelle nicht nötig. Die übrigen Auflagen des § 21 StVO zu Sitzen und Speichenabdeckung (Schutz gegen Eingriff) werden durch handelsübliche Kinderanhänger erfüllt.
Abmessungen nach § 32 StVZO[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Maße von Fahrzeugen sind in § 32 StVZO festgelegt. Für Fahrräder und ihre Anhänger werden keine expliziten Angaben gemacht, sodass die Maße für Fahrradanhänger jenen für Kraftfahrzeuge, Krafträder und ihren Anhängern entsprechen:
- Breite max. 1,0 m wie bei Krafträdern nach § 32 Abs. 1 Nr. 3 StVZO
- Höhe max. 4,0 m wie bei Kfz und ihren Anhängern nach § 32 Abs. 2 Satz 1 StVZO
- Länge max. 12,0 m wie bei Kfz und ihren Anhängern nach § 32 Abs. 3 Nr.1 StVZO
Beleuchtung und Reflektoren nach § 67 StVZO[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
"Lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern" werden in § 67 StVZO beschrieben und sinngemäß für Fahrradanhänger angewandt, da es für diese keine eigene Vorschrift gibt, Anhänger hinter Fahrzeugen jedoch grundsätzlich zu beleuchten sind (§ 66a Abs. 1 StVZO). Vorschriften für die Beleuchtung von Kfz-Anhängern können nur angewandt werden, wenn sie den in § 67 Abs. 2 StVZO aufgelisteten Leuchten und Reflektoren an Fahrrädern nicht widersprechen, so sind die dreieckigen roten Reflektoren von Kfz-Anhängern an Fahrradanhängern nicht zulässig. Alle Leuchten müssen Dauerlichter sein, Blinklichter sind nicht zulässig (TA4, Anlage zu § 22a StVZO).
Fahrradanhänger müssen demnach nach hinten
- ein rotes Schlusslicht, das mindestens 25 cm über der Fahrbahn angebracht ist,
- mindestens einen roten Reflektor, der nicht höher als 60 cm über der Fahrbahn angebracht ist, und
- einen Großflächenrückstrahler, der mit dem Buchstaben Z gekennzeichnet ist,
zeigen. Das Rücklicht und einer der Reflektoren können zusammengefasst sein.
Anhänger brauchen nach vorn kein weißes Licht zu zeigen, wenn sie nicht breiter als 80 cm sind, weil dann die Außenkanten seitlich nicht weiter als 40 cm über das Licht des Zugfahrzeugs hinausragen (vgl. § 51 Abs. 2 StVZO). Sie dürfen aber weiße, nicht-dreieckige Reflektoren haben, die nicht weiter als 15 cm von der Außenkante entfernt sind. Anhänger, die breiter als 80 cm sind, müssen nach vorn zwei weiße Leuchten zeigen, die nicht weiter als 40 cm von der Außenkante entfernt sind (ebenda).
Für Rückleuchten sind Batterielichter üblich und werden toleriert, obwohl § 67 Abs. 11 StVZO Batterieleuchten nur für Rennräder unter 11 kg vorsieht. In Verbindung mit LED-Leuchten reicht die elektrische Leistung von Nabendynamos ohne merklichen Helligkeitsverlust beim LED-Scheinwerfer, um die Anhängerbeleuchtung zusätzlich vom Nabendynamo zu versorgen.
Zur Seite müssen Anhänger gelbe Speichenreflektoren oder weiße Reifenreflektoren zeigen (vgl. § 67 Abs. 7 StVZO). Weiße Speichenreflektoren zum Anklipsen sind in der StVZO nicht erwähnt, aber zulässig, wenn sie ein Prüfzeichen haben (K, Welle und Nummer). Zu Reflexstreifen im Verdeck werden in § 67 StVZO keine Angaben gemacht, beanstandet werden sie allerdings auch nicht.
Andere Vorschriften, vermeintliche Vorschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt eine Reihe von Ratgebern, die auf andere oder vermeintliche Vorschriften verweisen. Obwohl sie Sinnvolles enthalten können, sind sie oft unverbindlich oder nur für bestimmte Gruppen wie Hersteller verbindlich (z.B. DIN-Normen, weil sie den Stand der Technik in Form von Bemessungsvorgaben widerspiegeln).
Dazu gehört die Fahrradausrüstungsverordnung (FAusrüstV), die die StVZO ergänzen sollte. Die FAusrüstV ist jedoch vom Bundesrat abgelehnt worden und nicht in Kraft getreten.[1]
Ebenfalls dazu gehört die Veröffentlichung "Merkblatt für das Mitführen von Anhängern hinter Fahrrädern"[2] des Bundesverkehrsministeriums im Verkehrsblatt 22/99, Seite 703ff., die Herstellern eine Richtlinie für Aufbau und Ausrüstung geben sollte; sie enthält Angaben u.a. zu Anhängerbremsen, die den Eindruck erwecken, dass sie vorgeschrieben seien, oder zu Beleuchtung und Abmessungen, die der StVZO widersprechen. Dieses Merkblatt ist keine Rechtsverordnung, sondern eine Empfehlung, die vom TÜV mitentwickelt wurde und in die FAusrüstV einfließen sollte.
Kinderanhänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einer Untersuchung[3] des Allianz Zentrums für Technik aus dem Jahr 1996 werden Kinder in Spezial-Anhängern hinter Fahrrädern am sichersten befördert; verglichen wurde mit Beförderung auf Kindersitzen vor und hinter dem Radfahrer. Die Bundesanstalt für Straßenwesen BASt kam zusammen mit dem RWTÜV 1998 zu demselben Ergebnis.[4]
Zweispurige Anhänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die meisten Kinderanhänger sind zweispurig, sie haben eine Achse mit zwei nebeneinander laufenden Rädern, die sie vor Kippen im Stand beim Ein- und Aussteigen schützen. Fahrend können zweispurige Anhänger umkippen, wenn sie ungleich beladen, zu schnell in Kurven gefahren werden oder mit einem Rad über Hindernisse rumpeln. Zweisitzer können die Maximal-Breite von einem Meter erreichen und sind gleichmäßig beladen weniger kippempfindlich als schmalere Einsitzer. Federung und Dämpfung verringern die Neigung zum Umkippen infolge von Unebenheiten, wenn sie gut abgestimmt sind; jedenfalls erhöhen sie den Komfort für die Insassen um den Preis höherer Anstrengung für den Radfahrer.
Kinderanhänger sind als Ein- oder Zweisitzer von zahlreichen Herstellern im Handel: Blue Bird, Burley, Chariot, Croozer, Kid Car, Kiddy Van, Kindercar, Kool-Stop, Leggero, Lokari, Monz, Profex, Tout Terrain, Weber, Winther.
Einspurige Anhänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt wenige einspurige Kinderanhänger für Fahrten abseits von befestigten Wegen (Tout Terrain SingleTrailer, Eigenbauten). Einspurige Anhänger können prinzipbedingt während der Fahrt nicht umkippen, sind dafür je nach Ständer beim Ein- und Aussteigen eventuell heikler als zweispurige zu handhaben. Einspurige Kinderanhänger sind durchweg Einsitzer und schmaler als zweispurige Einsitzer. Es werden Hochdeichseln (SingleTrailer) und Tiefdeichseln (Eigenbauten) verwendet.
Lastenanhänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zweispurige Anhänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der klassische Fahrradanhänger ist ein zweispuriger Lastenanhänger mit offenem Kasten und Hochdeichsel, die als Handkarren-Griff dient.
Zweispurige Anhänger haben große Zuladungen von 40 kg als Anhänger bis 100 kg als Handkarren. Sie schieben bei flott gefahrenen Kurven etwas seitlich über die Räder, sodass die Reifen stärker verschleissen, außerdem besteht die Gefahr des Umkippens durch ungünstigen, hohen Schwerpunkt oder Überfahren von Hindernissen wie Bordsteinkanten oder Rillen. Anhänger mit Hochdeichsel können beim Bremsen das Hinterrad soweit entlasten, dass es wegrutscht; bei Tiefdeichseln findet diese Entlastung nicht statt.
Eigenbauten und Hersteller sind zahlreich: Bike-Trolly.de, Burley, Carry Freedom, Croozer, Radical design, Roland, Winther
Einspurige Anhänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der bekannteste einspurige Anhänger ist vermutlich der B.o.B. Yak, aber es hat schon Jahrzehnte früher den Goëland 51 (Möwe) von Louis Moire gegeben.
Einspurige Anhänger zeichnen sich dadurch aus, dass sie so schmal wie ein Fahrrad sind, sich mit ihm in die Kurve legen, auch auf schmalen Pfaden (single trails) folgen, gegenüber zweispurigen Anhängern ist ihr Leergewicht niedriger und verschleißt der Reifen weniger. Dafür ist ihre Zuladung ist deutlich niedriger und beträgt je nach Modell 15 bis 35 kg. Verbreitet sind korbartige Laderäume (Aevon, B.o.B. Yak und Ibex, TW-Bents Convenience I und Partner I) und ebene Ladeflächen (Weber Monoporter, beez), Koffer oder Packtaschen (B.o.B. Coz, Extrawheel, Turtle Tow, Kool Mule) sind seltener.
Einradanhänger sind weniger verbreitet als zweispurige Anhänger, dennoch sind über zwanzig Modelle konstruiert und vertrieben worden, der größere Teil ist nicht mehr im Handel erhältlich. Hersteller waren oder sind Aevon, beez, B.o.B., Extrawheel, Hartje, Kool, Oxtail, Profex, TW-Bents, Weber, Yakima.
Besondere Transportaufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lange oder sperrige Dinge lassen sich auf dem Fahrrad mit etwas Einfallsreichtum transportieren. Ein Kinderrad kann kopfüber auf einem Einradanhänger mit Kiste verzurrt werden, um eine schmale Silhouette zu erhalten. Der "Abschleppwagen" hat sich auf Ausflügen mehrerer Familien mit Kindern bewährt, die unterwegs erschöpft waren und sich in einem der Kinderanhänger erholten.
Der Transport von langen Gegenständen mit dem Fahrrad führt in der Regel zum Schieben, weil sie auf dem Lenker und Sattel abgelegt werden. Leichtere Gegenstände können auch auch an das Oberrohr gebunden oder hochkant in Satteltaschen gesteckt werden, sofern sie oben zusammengebunden und gut am Gepäckträger festgezurrt werden. Nachteilig sind eingeschränkter Lenkereinschlag wegen Kabeln vor dem Oberrohr und breitbeiniges Treten oder der nach oben wanderende Schwerpunkt und das Trägheitsmoment der Ladung. Für den Transport von mäßig schwerem Langgut bleibt nur ein Anhänger zu wählen, um die skizzierten Nachteile zu vermeiden.
Anhänger sind meist nicht länger als einen oder anderthalb Meter über alles, die Nutzfläche ist kürzer. Wenn das Langgut selbsttragend ist, kann man sich mit einem Dolly behelfen, der statt des Anhängers das Laufrad aufnimmt. Die Ladung wird auf den Anhänger mit Ratschengurten niedergebunden, der dann als Kupplung und vorderes Auflager dient, und der Dolly unter der Ladung verzurrt, wo er als hinteres Auflager dient. Dieser Dolly wurde aus einem quadratischen Aluprofil 20*20*1,5 von 2 m Länge, Schloßschrauben mit Hutmuttern und zwei kurzen Stücken L-Profil für die Ausfallenden angefertigt. Beleuchtung für eine Nachtfahrt erfolgt mit Batterieleuchten.
Verbindung und Handhabung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Deichseln und Kupplungssysteme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anhänger und Fahrrad werden mit einer Deichsel und Kupplung verbunden. Bei den Deichseln wird zwischen Hochdeichsel mit Kupplung an Sattelrohr oder -stütze und Tiefdeichsel mit Kupplung an Hinterachse oder Ausfallenden unterschieden. Beide Bauarten kommen bei ein- und zweispurigen Anhängern vor.
Die Kupplungen von zweispurigen Anhängern haben drei Freiheitsgrade wie ein Kugelgelenk. Bei Tiefdeichseln gibt es wenigstens vier Kupplungssysteme: Kugel-Pfanne (Croozer, Chariot), Vierkant (Croozer) oder Rohr mit Gummi-Feder-Element, Bajonett mit Gelenk (Weber), senkrechter Bolzen mit Gummielement (Burley). Bei Hochdeichseln zweispuriger Anhänger wird meist Kugel und Pfanne wie bei Kfz verwendet.
Kinderanhänger werden fast ausschließlich mit Tiefdeichseln im Bereich des linken Ausfallendes vom Hinterrad ans Fahrrad gekuppelt. Ausnahme ist der einspurige Kinderanhänger von Tout Terrain mit einer Hochdeichsel. Bei Lastenanhängern ist keine Bauart bezogen auf die Modellvielfalt so dominant.
Die Kupplungen von einspurigen Anhängern unterscheiden sich von denen zweispuriger Anhänger, denn sie haben nur zwei statt drei Freiheitsgraden ("Achsen"), die bei Tiefdeichseln räumlich getrennt sind:
- um die Querachse drehbar, um Rampen und Absätze zu überfahren, meist im Bereich der Hinterachse,
- um die Hochachse drehbar, um Kurven zu fahren, meist hinter dem Hinterrad.
Um die Längsachse sind diese Kupplungen steif, da sie den Anhänger aufrecht halten müssen. Deshalb sind die Tiefdeichseln gegabelt und die Kupplungen beidseitig an Hinterachse oder Ausfallenden angeordnet. Diese Kupplungen sind nicht für zweispurige Anhänger geeignet; gleichwohl gab es als längst verschwundene Kuriosität den TW-Bents Convenience II, bei dem genau das versucht wurde.
Auch bei einspurigen Anhängern gibt es Hochdeichseln mit Befestigung am Sattelrohr (Aevon, Oxtail, Tout Terrain). So liegt der Schwerpunkt des Anhängers (mit Kind oder Ladung) nahe oder unterhalb der Linie Kupplung-Reifenaufstandspunkt und das aufrechthaltende Moment um die Längsachse ist kleiner als bei einer Tiefdeichsel, wo der Schwerpunkt deutlich oberhalb der Verbindungslinie läge. Es gibt mehr einspurige Modelle mit Tiefdeichseln und beidseitiger Befestigung an Hinterachse oder Ausfallenden als mit Hochdeichseln
Einradanhänger abstellen und rangieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fahrräder mit einspurigen Anhängern sind schlechter als zweispurige Anhänger abzustellen und zu beladen. Einradanhänger mit Tiefdeichseln haben die Eigenart, das Fahrrad zu drehen und selbst nach außen seitlich zu kippen; je stärker bis der Knick zwischen Fahrrad und Anhänger ist, desto stärker ist die Tendenz zum Umkippen, weil das Stützmoment an der Hinterachse des Fahrrades stark zunimmt. Der große Abstand von Hoch- zur Querachse der Deichsel oder der Hebel zum Einbeinständer begünstigen das Wegdrehen des Fahrrads und Kippen des Anhängers. Bei Hochdeichseln wird eher das Fahrrad umgeworfen, weil die Abstützung hoch über dem Ständer erfolgt, sodass die Anhänger aufrecht vorne aufsetzen und vom stürzenden Fahrrad weitergerissen werden. Bei Anhängern mit eigenem Ständer (Profex Nepal) besteht das Problem nicht. Man kann den Effekt ausnutzen, um das Gespann sicher abzustellen. Ein beladener Anhänger kann jedoch durch Geradestellen des Gespanns kaum aufgerichtet werden. Man muss ihn an der Hochachse anheben, weil das aufrichtende Moment an der Hinterachse zu groß würde.
Es besteht die Gefahr, Achse oder Schnellspanner zu verbiegen oder zu zerreißen. Hilfe gegen Kippen bieten ein Gummiband von Deichsel oder Vorderkante des Laderaums zum Gepäckträger, Anlehnen an feste Gegenstände oder eine festgestellte Vorderradbremse (Gummi- oder Klettband, Wäscheklammer).
Beim Fahren ohne enge Wendemanöver bleibt der Knick so gering, dass der Anhänger sicher aufrecht hinterher fährt. Bei engen Rangiermanövern kann man dem Umkippen des Anhängers entgegenwirken, indem man Fahrrad und Anhänger nach innen drückt. Dabei wirkt jedoch ein großes Stützmoment auf die Achse, sodass wieder die Gefahr des Verbiegens besteht.
Bremsverhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei Hochdeichseln kann während starken Bremsens das Hinterrad entlastet werden, dass es wegrutscht oder gar angehoben wird. Ungünstige Beladung mit negativer Stützlast begünstigt den Effekt.
Bei Tiefdeichseln findet diese Entlastung nicht statt, jedoch kann beim Bremsen in Kurven (geknicktes Gespann) das Hinterrad seitlich weggeschoben werden, die Hinterradbremse sollte vorsichtig dosiert und die Vorderradbremse hauptsächlich benutzt werden. Im Winter sind Spikes zu empfehlen.
"Tuning"[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei der Benutzung eines Croozer 737 zeigten sich schnell kleine Unzulänglichkeiten im alltäglichen Betrieb, die einfach abzustellen sind und deren beispielhafte Umsetzung auf andere Modelle übertragbar ist.
Schutzbleche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Freistehende Räder von (schmalen, einsitzigen) Anhängern spritzen den Radfahrer hinterrücks voll. Wer gegen den Kotstreifen Schutzbleche am Fahrrad hat, wird Steckbleche am Anhänger montieren wollen.
Beim Croozer 737 können die Plastikappen am Ende der Stoßstange durchbohrt werden, um die Befestigungswinkel für Steckbleche anzuschrauben. Man braucht zwei Sätze Steckbleche. Wer ein MTB hat, montiert die beiden langen am Fahrrad und die beiden kurzen am Anhänger.
Gummi-Feder-Gelenk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gummi-Feder-Element der Kupplung rostet sehr schnell. Schneller ist ein Stück Fahrradschlauch darübergezogen und Fett eingespritzt, die Kupplung muss dazu abgeschraubt werden. Bei Wahl des Fetts ist auf Verträglichkeit mit der Gummiseele zu achten.
Rücklichtkabel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie bei der Anhängerbeleuchtung erwähnt, können Nabendynamos LED-Scheinwerfer und zwei Rücklichter versorgen. Dazu muss am Fahrrad eine Buchse installiert werden; man nehme entweder Cinch-Stecker (kontaktsicher, zierlich), Kfz-Bordspannungsstecker (keine Kontaktprobleme, handschuhtauglich) oder andere, sicher haltende. Am Anhänger muss ebenfalls eine Buchse installiert werden, wenn der Anhänger ohne Deichsel als Buggy oder Jogger benutzt werden soll.
Die Deichsel erhält ein Kabel mit zwei Steckern. Weil Kinder auch über die Deichsel steigen, empfiehlt es sich, das Kabel auf der Unterseite zu führen. Im Bereich der Kupplungen wird es oft gebogen, deshalb ist in diesem Beispiel eine Verstärkung aus PVC-Schlauch über die zweiadrige Leitung gezogen. Zwischen den Bögen wurde ein Aluröhrchen verwendet, weil Reifen und Kanten das vormals umgewickelte Kabel beschädigten. Anbohren zur innenliegenden Kabelführung wird i.d.R. von den Herstellern verboten ("Deichsel bei Beschädigung austauschen!"), deshalb wurden auch schwarze, UV-stabile Kabelbinder zum Fixieren verwendet. Dasselbe Prinzip wurde auch bei dem abgebildeten einspurigen Anhänger angewandt, jedoch das Kabel im Rahmen verlegt, da zwei Bohrungen vorhanden waren.
Rücklicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Rücklicht wurde beim Croozer 737 mit stromführenden Bügeln aus Lochblechstreifen am Verdeck befestigt, das mit einer Plastikscheibe (15 cm x 25 cm) unterlegt ist, die zwischen Verdeck und Rahmenrohren klemmt. Das Kabel wurde im Anhänger an Rahmenrohren geführt und mit Kabelbindern fixiert. Die Verbindung zum Rücklicht erfolgte mit Ringösen an den Schrauben auf der Verdeckinnenseite, weil die Kontaktierung des Rücklichts so geändert wurde, dass beide Schrauben stromführend sind. Der Anhänger bleibt faltbar, das Verdeck hat nur zwei Löcher à 5 mm ø zur Schraubendurchführung und das Rücklicht wackelt nicht am Verdeck.
Schloß[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beim Croozer bis 2012 hat der Bolzen des Klappsplints 6,5 mm Durchmesser. Passend dazu gibt es ein Bügelschloss vom ABUS oder wie auf einem Foto hier zu sehen auch andere, evtl. Burg Wächter. Somit ist der Anhänger immer am Rad angeschlossen.
Ständer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Croozer kratzt nach dem Abkuppeln vorne direkt auf dem Boden. An der rechten, unbenutzten Deichselaufhängung kann man ein ca. 80 mm langes Vierkanteisen oder -alu mit 32 mm Kantenlänge einsetzen und mit einem Klappsplint oder Schraube sichern. Eleganter ist vielleicht ein 32 mm PE/PVC-Rohr der Gartenbewässerung. Das ist sehr leicht und "kratzt" auch praktisch lautlos, wenn man den Anhänger mal darauf schiebt.
Historisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle:[http://www.blackbirdsf.org/taylor/images/goeland.jpg
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Peter de Leuw zu Fahrradanhängern
- Merkblatt für das Mitführen von Anhängern hinter Fahrrädern (PDF)
- Fotos von Fahrradanhängern bei Wikimedia
- Anhänger nach Herstellern und Zweck, mit vielen Detail-Informationen (englisch)
- Zusammenstellung von Testberichten und Tipps zur Auswahl von Philipp Steinweber (hundert media), Rosenheim
- Zusammenstellung von Testberichten und Tipps zur Auswahl von Sami Nagata, Wien
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Drucksache des Bundesrats zur Ablehnung der FAusrüstV
- ↑ Merkblatt für das Mitführen von Anhängern hinter Fahrrädern
- ↑ Allianz Zentrum für Technik: Kindertransport mit dem Fahrrad - Im Spezialanhänger am sichersten
- ↑ Bundesanstalt für Straßenwesen und RWTÜV Fahrzeug GmbH: Untersuchungen über die Sicherheit des Transportes von Kindern auf Fahrrädern und in Fahrradanhängern, BASt-Info 8/99 und Berichte der BASt, Heft F 25, 1998