Entscheidungshilfe Fahrradkauf
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Die Vielfalt der heute angebotenen Fahrräder macht es nicht leicht, sich beim Kauf für ein bestimmtes Rad zu entscheiden. Auch wenn die Entscheidung immer "aus dem Bauch" stimmen sollte, ist nicht jedes Fahrrad für jeden Verwendungszweck geeignet.
Jeder, der sich im Öffentlichen Verkehrsraum bewegt, sollte - vor allem zur eigenen Sicherheit - ein verkehrssicheres Rad bewegen. Dies finden viele (jugendliche) Radfahrer "uncool". Es kann aber recht nützlich sein, eine Klingel zu besitzen, um mal jemanden vom Radweg zu verscheuchen.
<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/Trek-742-tourenrad.jpg" width="200" height="151" alt="Tourenfahrrad" align="right">
Hier wird ein stabiles Rad mit sicherer Ausstattung benÖtigt. Schutzbleche, <a href="http://www.preis.de/katalog/Gepaecktraeger/7,1220,1514,2789.html" class="ext" target="_blank">Gepäckträger</a> und Kettenschutz werden unbedingt benÖtigt, ein Rockschutz ist empfehlenswert, wenn Frau mit Rock fahren mÖchte. Wenn man einen Korb auf dem hinteren Gepäckträger befestigt, passen meist keine Packtaschen mehr dran. Abhilfe schaffen hier Low-Rider oder Gepäckträger hinten, die ein separates Einhängen unter dem Korb erlauben. LenkerkÖrbe sind nicht für den Transport großer Lasten geeignet.
Das Rad braucht gute Bremsen, weil man hÖhere Lasten als üblich transportiert. Federungen sind ungeeignet, wenn man mit schwerem Gepäck unterwegs ist. Wenn man unbedingt Federungen am Rad haben mÖchte, sollte man solche wählen, die arretierbar sind.
Da das Fahrrad allen Wettern ausgesetzt ist, kommt ein Kernledersattel nicht in Frage. Nabenschaltung ist wesentlich wartungsärmer und feuchteunempfindlicher als Kettenschaltung
<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/cube-fahrrad.jpg" width="200" height="165" alt="Treckingfahrrad" align="right">
Fahrräder mit Schutzblechen und Gepäckträgern nennt man in deutschsprachigen Landen <a href="http://www.preis.de/katalog/Trekkingraeder/7,1220,488,2452.html" class="ext" target="_blank">Trekkingräder</a>, ohne beides heißen sie Crossräder. In Südeuropa und Südamerika ist das andersrum. üblich sind 28", selten trifft man sie als 26" Version an. Mountainbikes sind im Grunde Crossbikes mit dicken Reifen.
Mochte man flott unterwegs sein, ist auf Gewicht zu achten. Wenn es bequem sein soll, kann man auch ein Fahrrad mit Federungen wählen, was aber immer einige Kilo Mehrgewicht bedeutet. Für gelegentliche Tagesausflüge sind diese Fahrradtypen gut geeignet, wenn sie entsprechend ausgestattet sind. Es gibt sehr leichte und doch gute Gepäckträger (z.B. Tube) aus Stahlrohr, die sich auch mit wenigen Handgriffen montieren lassen, so muß man nicht jeden Tag damit umherfahren.
Es gibt unendlich KombinationsmÖglichkeiten, so kann man ein Mountainbike auch mit schmalen Reifen fahren, wenn man nur auf gut befestigten Waldwegen und Asphalt unterwegs ist.
Mechanische Scheibenbremsen taugen nichts, hydraulische machen das Rad schwerer und bremsen auch nicht besser als gut eingestellte Cantilever- Bremsen.
Ob Treckingrad, Mountainbike oder Crossrad, ob 26" oder 28" - es ist alles eine Frage des persÖnlichen Geschmacks. Die weit verbreitete Meinung, daß kleine Menschen ein 26" fahren müssen, stimmt nicht. Das auf dem Foto dargestellte 28" ist für 1,60 KÖrpergrÖße eingestellt.
<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/reiserad-beladen.jpg" width="200" height="152" alt="Reiserad beladen" align="right">
Nur die Wenigsten kÖnnen sich ein echtes Reiserad leisten. Deshalb müssen oft die verschiedensten Fahrradtypen durch An- und Umbauten herhalten.
Prinzipiell ist jedes stabile 28" Rad geeignet, Mountainbikes und andere 26"er nur bedingt, weil man mit den Hacken an die Packtaschen stÖßt (bis RahmenhÖhe 52). Gefederte Räder sind für die große Reise ungeeignet, wenn man das Rad voll beladen mÖchte.
Normale Fahrräder werden - als Reiserad umgebaut - oft hoffnungslos überladen, dann kann alles am Rad kaputtgehen. Ein Hänger wäre eine vernünftigere Entscheidung, zumal das Rad dann auch besser beherrschbar bleibt. Gute Bremsen sind sehr wichtig, das sollte auf jeden Fall vor Antritt der Fahrt vom Fachmann überprüft werden - weitere Informationen siehe <a href="radreisen.php">Radreisen</a>.
<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/duerkopp-rennrad.jpg" width="200" height="131" alt="Rennrad" align="right">
Hier ist vor allem das Rennrad zu nennen. Wer nie damit gefahren ist, muß sich vorsichtig daran gewÖhnen. Die üblichen Klickpedale sind gewÖhnungsbedürftig. Der Bügellenker bietet eine Vielzahl an GriffmÖglichkeiten.
Schraubt man einen geraden Lenker dran, erhält man ein Crossrad, für Freizeitsportler ebenso geeignet.
Die schmalen Reifen bieten wesentlich weniger Reibungswiderstand, dadurch ist man schnell unterwegs. Die übersetzungen sind darauf abgestimmt. Mehr Komfort bieten Schlauchreifen, das Beheben einer Reifenpanne ist aber wesentlich schwieriger, weil die Schläuche eingenäht sind. Die Reifen werden mit sehr hohem Druck gefahren, den nur wenige Tankstellenkompressoren erreichen. Man benÖtigt eine gute Luftpumpe, am besten noch daheim eine Standpumpe (SKS Rennkompressor ist die beste).
Rennräder haben immer einen schmalen Sattel und das muß auch so sein. Bei der sportlichen Sitzposition würde man sich mit einem breiten Sattel in kurzer Zeit den Hintern aufreiben.
Man kann mit allen Fahrrädern Sport treiben, mit Mountainbikes wird ebenso Leistungssport getrieben. Hier muß jeder selbst entscheiden, was er braucht, oft spielen neben den technischen Faktoren die Optik eine sehr große Rolle.
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht, allerdings kommen einige Fahrradtypen dem doch sehr nahe. Mountainbike oder Trekkingrad sind sehr vielseitig einsetzbar und für die meisten Fälle die richtige Wahl. Man kann die Typen sowieso nicht streng auseinanderhalten, die Grenzen sind fließend.
Hinzu kommt die Tatsache, daß die Industrie immer wieder neue Namen und Formen entwickelt, um ihre Produkte besser verkaufen zu kÖnnen. Treckingräder hießen früher mal ATB (All Terrain Bike), Tourenräder werden in Citybike umbenannt, Rennräder erhalten einen geraden Lenker und heißen dann Crossrad...
Will man unbedingt eine Definition des optimalen Allrounders, würde ich den so definieren:
- Rahmen 28", pannengeschützte Bereifung 1¼ bis 1,75
- Cantileverbremsen (mechanisch oder hydraulisch)
- je nach Geschmack Rennlenker oder gerader Lenker mit "HÖrnchen"
- Steckschutzbleche und Batteriebelechtung
- LowRider (sieht weniger stÖrend aus als ein hinterer Gepäckträger)
- Kettenschaltung Shimano Deore aufwärts oder Rohloff Speedhub
Hier sind verschiedene Tendenzen zu erkennen: Manch einer schmückt sich mit mÖglichst teurer Technik, um zu zeigen, daß er es sich leisten kann. Wer es sich nicht leisten kann, baut halt teuer aussehende Teile ans Fahrrad (z.B. Karbon-Imitate). Normalerweise fallen diese Fahrräder nicht weiter auf, nur Spezialisten erkennen die hochwertige Technik. Auffällige Räder sind meist Billigware, dies gilt bei allen Fahrradtypen.
<img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/cruiser-fahrrad.jpg" width="200" height="126" alt="Cruiser-Fahrrad" align="right">
In diese Sparte der minderwertigen aber auffälligen Technik gehÖren Cruiser und andere Modelle. Aufgabe dieser Fahrräder ist nicht die Fortbewegung sondern die Optik.
Nach technischen Details braucht man nicht zu fragen, die Auswahl des Modells geschieht rein nach optischen Gesichtspunkten. Man muß auch nicht Gefahr laufen, daß etwas kaputt geht, weil man mit diesen Modellen nur kürzeste Entfernungen zurücklegen kann.
Es gibt noch andere Exoten wie Liegeräder, Pedersen usw. Jedem das, was ihm gefällt, die Geschmäcker sind halt verschieden.