Technisches Tuning

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===Luftdruck===
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Es klingt absurd aber der Reifendruck ist die billigste und wirkungsvollste Leistungssteigerung am Fahrrad. Mit ordentlichem Luftdruck läuft jedes Fahrrad besser und leichter. Dieser Punkt wird oft vernachlässigt und wäre doch so einfach. Jeder Fahrradmonteur solle am Kundenrad den Kompressor ansetzen, auch wenn er nur ein klapperndes Schutzblech festgeschraubt hat. Der Kunde wird merken, daß sein Rad nach der Reparatur "leichter fährt". Der Kunde merkt, daß die Werkstatt irgendwas gemacht hat, um sein Fahrrad zu verbessern - dabei ist es nur ein bißchen Luft.
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===Rostfreier Stahl===
 
===Rostfreier Stahl===
 
Schrauben, Muttern und Scheiben aus VA V2A, V4A, Austenit, NiRo, Nirosta, Edelstahl, Inox bewirken oberflächlich nur ein schickeres Erscheinungsbild. Allerdings ist es wenig funktionell, wenn Schraubenverbindungen festgerostet sind und man sie unterwegs nicht gelöst bekommt. Die vorgenannten Abkürzungen für mehr oder wenig die gleichen Metalle, die Unterschiede sind so marginal, daß das am Fahrrad nicht interessiert.
 
Schrauben, Muttern und Scheiben aus VA V2A, V4A, Austenit, NiRo, Nirosta, Edelstahl, Inox bewirken oberflächlich nur ein schickeres Erscheinungsbild. Allerdings ist es wenig funktionell, wenn Schraubenverbindungen festgerostet sind und man sie unterwegs nicht gelöst bekommt. Die vorgenannten Abkürzungen für mehr oder wenig die gleichen Metalle, die Unterschiede sind so marginal, daß das am Fahrrad nicht interessiert.
;Bedeutung der Werkstoffnummern:
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;Bedeutung der Werkstoffnummern gem. EN 10028:
  
 
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In der Tabelle sind die allgemeinen nichtrostenden und säurebeständigen Stähle aufgelistet.
 
In der Tabelle sind die allgemeinen nichtrostenden und säurebeständigen Stähle aufgelistet.
 
===Titan===
 
===Titan===
Wenn nicht schon der Rahmen aus Titan ist, ergibt sich fast ausschließlich die Verwendung von Titanschrauben und -muttern. Diese können fast 50% Gewichtsersparnis bringen aber so eine einzelne Schraube bzw. Mutter wiegt ja auch nur sehr wenig. Eine Mutter M5 kostet etwa 2 Euro, die Unterlegscheibe 1 Euro und die Schraube über 2 Euro. Die Masse beträgt 5 Gramm für NiRo und 3 Gramm für Titan. Optimistisch betrachtet kann man 30 Schrauben ersetzen, das ergibt 60 g Einsparung und das Ganze kostet rund 100 - 150 Euro. 60 g sind ein kräftiger Schluck aus der Trinkflasche.  
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[[File:2018-03-16-Schrauben-M6x20-B-Radius8-Smoothing4-RRK3168-3172.jpg|thumb|Titanschrauben, hier in der bunten Ausführung]]
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Die Titanschrauben sind sehr ordentlich verarbeitet und das nicht nur aus technischer Sicht, das sieht man ihnen auch an. Gerade die blauen und "bunten" Schrauben wirken sehr hochwertig. man kann sie gewissermaßen als Edelsteine am Rad ansehen. Titanschrauben haben eine hoche Zugfestigkeit, die wird man am Fahrrad schwerlich durch bloße Benutzung zerstören können. Die Befestigungsschrauben des Gepäckträgers am [[Ausfallende]] sind ein sinnvoller Einsatzort für Titanschrauben.
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Sattelgestelle aus Titan brechen ebenfalls nicht so leicht wie die aus Stahl oder Karbon. Schnellspannachsen aus Titan sind eine weitere Tuningmöglichkeit.
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===Torx===
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[[File:18-05-09-Fahrraddetail RRK2507.jpg|thumb|Torx-Schrauben T30 Titan hohlgebohrt als Diebstahlssicherung für den Vorbau]]
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Torx-Schrauben eignen sich gut, Anbauteile zumindest vor Gelegenheitsdieben zu sichern. Der Standard ist noch nicht so verbreitet, daß die Diebe das Werkzeug auch dabeihaben. Scheinwerfer, Vorbau, Bremsen usw. sollte man mit Torx befestigen, das macht diese Teile sicherer. Allerdings braucht man dann eben auch selbst die entsprechenden Schlüssel.
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Torx ist teurer als Inbus und nicht in jedem Baumarkt zu bekommen aber das ist auch gerade der Vorteil. Dieser Standard wird Inbus nicht ersetzen. Ein bißchen Beruhigung schafft man sich, wenn man wichtige Teile damit befestigt.
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;die wichtigsten Torx-Größen gemäß EN ISO 14579, 14580, 14583 und 14584:
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<tr><th>Größe</th><th>∅ in mm</th><th>max. Nm</th><th>Nennmaß</th></tr>
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<tr><td>T6</td><td>1,75</td><td>0,75 – 0,9</td><td>M2</td></tr>
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<tr><td>T8</td><td>2,39</td><td>2,2 – 2,6</td><td>M2,5</td></tr>
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<tr><td>T10</td><td>2,82</td><td>3,7 – 4,5</td><td>M3</td></tr>
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<tr><td>T15</td><td>3,35</td><td>6,4 – 7,7</td><td>M3,5</td></tr>
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<tr><td>T20</td><td>3,94</td><td>10,5 – 12,7</td><td>M4</td></tr>
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<tr><td>'''T25'''</td><td>4,52</td><td>15,9 – 19</td><td>'''M5'''</td></tr>
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<tr><td>'''T30'''</td><td>5,61</td><td>31,1 – 37,4</td><td>'''M6'''</td></tr>
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<tr><td>T45</td><td>7,95</td><td>86 – 103,2</td><td>M8</td></tr>
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<tr><td>T50</td><td>8,94</td><td>132 – 158</td><td>M10</td></tr>
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Es existieren noch zahlreiche kleinere, größere und Zwischengrößen sowie Schrauben mit großem Innensechsrund gem. DIN 34802, diese sind jedoch fürs Fahrrad weniger wichtig und sie würden hier nur verwirren.
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===Bremsbeläge===
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[[File:18-03-07-Bremsschuhe RRK3110.jpg|thumb|left|Grüne Turnschuhe]]
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[[File:18-03-07-Bremsschuhe RRK3105.jpg|thumb|Monsterbremsschuhe]]
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Bremsgummis sind sehr verschieden. Mit guten Belägen kann man erstaunliche Veränderungen erreichen. Man sieht es kaum aber man merkt es. Verwendet man Kool-Stop oder vergleichbare Bremsbeläge, verbessert sich das Bremsverhalten des Fahrrades deutlich gegenüber 08/15-Belägen.
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Die grünen Turnschuhe links sind Kult. Als Bremsschuhe sind sie auch gut, sie stammen schließlich von Koolstop.
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Die Monsterbremsschuhe bieten eine riesige Bremsfläche aber ganz sicher spielt hier auch die Optik eine Rolle. Die Beispiele zeigen, daß technisches und optisches Fahrradtuning oft vermischt wird.
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===Schlauchlose Bereifung===
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Die Industrie suggeriert gerne, daß schlauchlose Reifen lauter Vorteile hätten. Sie sind etwas leichter, da der Schlauch entfällt. Man riskiert bei Durchschlägen wegen zu geringem Luftdruck keine sofortige Reifenpanne. Allerdings wird statt des Schlauches der teurere Mantel beschädigt. Man benötigt spezielle Felgen und Reifen sowie Dichtflüssigkeit, da hat die Industrie also ordentlich was zu verkaufen. Sinnvoll sind diese Reifen nur bei sehr niedrigem Luftdruck. Damit wird die Zielgruppe klar: Bordstein rauf und runter, ohne Platten zu haben und scheinbaren Komfort wegen der Faulheit, Luft zu pumpen...
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Das Gerücht [[Reifenbreite und Rollwiderstand]] wird immer wieder bemüht. Breite Reifen sollen einen geringeren Rollwiderstand als schmale haben und sich "leichter" fahren. Diese Halbwahrheit wird auch gern im Zusammenhang mit schlauchlosen Reifen bemüht, hier jedoch noch unsinniger als ohnehin schon. Der Rollwiderstand ist in erster Linie vom Luftdruck abhängig und der ist bei Schlauchlosen nunmal extrem gering. Sie fahren sich also schwerer als herkömmliche Bereifungen.
  
Die Titanschrauben sind sehr ordentlich verarbeitet und das nicht nur aus technischer Sicht, das sieht man ihnen auch an. Gerade die blauen und "bunten" Schrauben wirken sehr hochwertig. man kann sie gewissermaßen als Edelsteine am Rad ansehen.  
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Hoher Luftdruck ist nicht möglich, des können schlauchlose Reifen nicht abdichten. Im Wiegetritt verliert man bei jeder Kurbelumdrehung Luft. Reparaturen sind eine Schweinerei und unterwegs quasi unmöglich, da man schlauchlose Reifen nicht mit normalen Luftpumpen erstbefüllt bekommt. Aber wer hat schon einen [[Rennkompressor]] auf der Tour dabei? Also braucht man für unterwegs sowieso einen Ersatzschlauch.
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{{Zitat|1=Schlauchlose Reifen sind kein Fahrradtuning sondern eine Masche der Industrie, zusätzlich Geld zu verdienen.}}
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===Verzicht auf Umwerfer===
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In vielen Fällen ist es möglich und sinnvoll, auf einen Umwerfer zu verzichten. Das Rad wirkt nicht nur aufgeräumter, es entfallen auch jede Menge Teile:
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* ein oder zwei Kettenblätter (130 + 100g)
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* Umwerfer (Shimano Ultegra FD-R8000 106g)
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* Schaltbowdenzug (ca. 50g)
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* Schaltgriff (ca. 100g)
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* meist ein paar Glieder Kettenlänge
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Was nicht am Fahrrad ist, kann nicht kaputt gehen. Moderne Schaltwerke mit 8-11 Zahnkränzen sind für die allermeisten Fälle völlig ausreichend, wenn man sich eine kluge Abstufung wählt. Und die gesparten 350 bis 480 Gramm können sich ebenfalls sehen lassen. Man kann nicht mehr "falsch" über Kreuz schalten, hat nur noch einen linearen Gangverlauf. Der Kettenverschleiß verringert sich auch ein wenig, das Ganze ist sinnvoll.
 
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Version vom 9. Mai 2018, 16:18 Uhr

Technisches Tuning


Luftdruck

Es klingt absurd aber der Reifendruck ist die billigste und wirkungsvollste Leistungssteigerung am Fahrrad. Mit ordentlichem Luftdruck läuft jedes Fahrrad besser und leichter. Dieser Punkt wird oft vernachlässigt und wäre doch so einfach. Jeder Fahrradmonteur solle am Kundenrad den Kompressor ansetzen, auch wenn er nur ein klapperndes Schutzblech festgeschraubt hat. Der Kunde wird merken, daß sein Rad nach der Reparatur "leichter fährt". Der Kunde merkt, daß die Werkstatt irgendwas gemacht hat, um sein Fahrrad zu verbessern - dabei ist es nur ein bißchen Luft.

erforderlicher Luftdruck
Reifenbreite [ mm ] Druck [ Bar ] Druck [ PSI ]
45-55 (Ballon)
2 - 3
30 - 40
38-45 (Halbballon)
3 - 3,5
40 - 50
32-38 (Straße)
3,5 - 4,5
50 - 65
28-32 (Halbrenner)
4 - 5
60 - 70
22-25 (Schmalspur)
6 - 7
85 - 100
18-21 (sehr schmal, Drahtreifen)
7 - 8
100 - 120
Schlauchreifen
7 - 15
100 - 250

Rostfreier Stahl

Schrauben, Muttern und Scheiben aus VA V2A, V4A, Austenit, NiRo, Nirosta, Edelstahl, Inox bewirken oberflächlich nur ein schickeres Erscheinungsbild. Allerdings ist es wenig funktionell, wenn Schraubenverbindungen festgerostet sind und man sie unterwegs nicht gelöst bekommt. Die vorgenannten Abkürzungen für mehr oder wenig die gleichen Metalle, die Unterschiede sind so marginal, daß das am Fahrrad nicht interessiert.

Bedeutung der Werkstoffnummern gem. EN 10028
Werkstoffnummer beginnend mit Cr-Gehalt Gehalt an Mo, Nb, Ti
1.40Cr-Stähle mit < 2,5 % Niohne Mo, Nb und Ti
1.41Cr-Stähle mit < 2,5 % Ni<mit Mo, ohne Nb und Ti/td>
1.43Cr-Stähle mit ≥ 2,5 % Niohne Mo, Nb und Ti
1.44Cr-Stähle mit ≥ 2,5 % Nimit Mo, ohne Nb und Ti
1.45Cr-, CrNi- oder CrNiMo-Stähle mit Sonderzusätzen (Cu, Nb, Ti, …)
1.46Cr-, CrNi- oder CrNiMo-Stähle mit Sonderzusätzen (Cu, Nb, Ti, …)
Übersicht der Werkstoffbezeichnungen
Europ. Norm Werkstoffnummer Europ. Norm Kurzname ASTM/AISI UNS-Nummer
1.4016X6Cr17430 S43000
1.4509X2CrTiNb18441S44100
1.4510 X3CrTi17 439
1.4512 X2CrTi12 (alt X6 CrTi 12)409 S40900
1.4526 X6CrMoNb17-1 436 S43600
1.4310 X10CrNi18-8 (alt X12 CrNi17 7)301 S30100
1.4318 X2CrNiN18-7301LN
1.4307 X2CrNi18-9304L S30403
1.4306 X2CrNi19-11304L S30403
1.4311 X2CrNiN18-10304LN S30453
1.4301 X5CrNi18-10304 S30400
1.4948 X6CrNi18-11304H S30409
1.4303 X4CrNi18-12 (alt X5 CrNi18 12)305 S30500
1.4541 X6CrNiTi18-10321 S32100
1.4878X10CrNiTi18-10 (alt X12 CrNiTi18 9)321H S32109
1.4404 X2CrNiMo17-12-2316L S31603
1.4401 X5CrNiMo17-12-2316 S31600
1.4406 X2CrNiMoN17-11-2316LNS31653
1.4432 X2CrNiMo17-12-3316L S31603
1.4435 X2CrNiMo18-14-3316L S31603
1.4436 X3CrNiMo17-13-3316 S31600
1.4571 X6CrNiMoTi17-12-2316Ti S31635
1.4429 X2CrNiMoN17-13-3316LN S31653
1.4438 X2CrNiMo18-15-4317L S31703
1.4539 X1NiCrMoCu25-20-5904L N08904
1.4547 X1CrNiMoCuN20-18-7F 44S31254
1.4462 X2CrNiMoN22-5-3F 51S31803

In der Tabelle sind die allgemeinen nichtrostenden und säurebeständigen Stähle aufgelistet.

Titan

Titanschrauben, hier in der bunten Ausführung

Die Titanschrauben sind sehr ordentlich verarbeitet und das nicht nur aus technischer Sicht, das sieht man ihnen auch an. Gerade die blauen und "bunten" Schrauben wirken sehr hochwertig. man kann sie gewissermaßen als Edelsteine am Rad ansehen. Titanschrauben haben eine hoche Zugfestigkeit, die wird man am Fahrrad schwerlich durch bloße Benutzung zerstören können. Die Befestigungsschrauben des Gepäckträgers am Ausfallende sind ein sinnvoller Einsatzort für Titanschrauben.

Sattelgestelle aus Titan brechen ebenfalls nicht so leicht wie die aus Stahl oder Karbon. Schnellspannachsen aus Titan sind eine weitere Tuningmöglichkeit.

Torx

Torx-Schrauben T30 Titan hohlgebohrt als Diebstahlssicherung für den Vorbau

Torx-Schrauben eignen sich gut, Anbauteile zumindest vor Gelegenheitsdieben zu sichern. Der Standard ist noch nicht so verbreitet, daß die Diebe das Werkzeug auch dabeihaben. Scheinwerfer, Vorbau, Bremsen usw. sollte man mit Torx befestigen, das macht diese Teile sicherer. Allerdings braucht man dann eben auch selbst die entsprechenden Schlüssel.

Torx ist teurer als Inbus und nicht in jedem Baumarkt zu bekommen aber das ist auch gerade der Vorteil. Dieser Standard wird Inbus nicht ersetzen. Ein bißchen Beruhigung schafft man sich, wenn man wichtige Teile damit befestigt.

die wichtigsten Torx-Größen gemäß EN ISO 14579, 14580, 14583 und 14584
Größe∅ in mmmax. NmNennmaß
T61,750,75 – 0,9M2
T82,392,2 – 2,6M2,5
T102,823,7 – 4,5M3
T153,356,4 – 7,7M3,5
T203,9410,5 – 12,7M4
T254,5215,9 – 19M5
T305,6131,1 – 37,4M6
T457,9586 – 103,2M8
T508,94132 – 158M10

Es existieren noch zahlreiche kleinere, größere und Zwischengrößen sowie Schrauben mit großem Innensechsrund gem. DIN 34802, diese sind jedoch fürs Fahrrad weniger wichtig und sie würden hier nur verwirren.

Bremsbeläge

Grüne Turnschuhe
Monsterbremsschuhe

Bremsgummis sind sehr verschieden. Mit guten Belägen kann man erstaunliche Veränderungen erreichen. Man sieht es kaum aber man merkt es. Verwendet man Kool-Stop oder vergleichbare Bremsbeläge, verbessert sich das Bremsverhalten des Fahrrades deutlich gegenüber 08/15-Belägen.

Die grünen Turnschuhe links sind Kult. Als Bremsschuhe sind sie auch gut, sie stammen schließlich von Koolstop.

Die Monsterbremsschuhe bieten eine riesige Bremsfläche aber ganz sicher spielt hier auch die Optik eine Rolle. Die Beispiele zeigen, daß technisches und optisches Fahrradtuning oft vermischt wird.

Schlauchlose Bereifung

Die Industrie suggeriert gerne, daß schlauchlose Reifen lauter Vorteile hätten. Sie sind etwas leichter, da der Schlauch entfällt. Man riskiert bei Durchschlägen wegen zu geringem Luftdruck keine sofortige Reifenpanne. Allerdings wird statt des Schlauches der teurere Mantel beschädigt. Man benötigt spezielle Felgen und Reifen sowie Dichtflüssigkeit, da hat die Industrie also ordentlich was zu verkaufen. Sinnvoll sind diese Reifen nur bei sehr niedrigem Luftdruck. Damit wird die Zielgruppe klar: Bordstein rauf und runter, ohne Platten zu haben und scheinbaren Komfort wegen der Faulheit, Luft zu pumpen...

Das Gerücht Reifenbreite und Rollwiderstand wird immer wieder bemüht. Breite Reifen sollen einen geringeren Rollwiderstand als schmale haben und sich "leichter" fahren. Diese Halbwahrheit wird auch gern im Zusammenhang mit schlauchlosen Reifen bemüht, hier jedoch noch unsinniger als ohnehin schon. Der Rollwiderstand ist in erster Linie vom Luftdruck abhängig und der ist bei Schlauchlosen nunmal extrem gering. Sie fahren sich also schwerer als herkömmliche Bereifungen.

Hoher Luftdruck ist nicht möglich, des können schlauchlose Reifen nicht abdichten. Im Wiegetritt verliert man bei jeder Kurbelumdrehung Luft. Reparaturen sind eine Schweinerei und unterwegs quasi unmöglich, da man schlauchlose Reifen nicht mit normalen Luftpumpen erstbefüllt bekommt. Aber wer hat schon einen Rennkompressor auf der Tour dabei? Also braucht man für unterwegs sowieso einen Ersatzschlauch.

Farm-Fresh comment.png
Schlauchlose Reifen sind kein Fahrradtuning sondern eine Masche der Industrie, zusätzlich Geld zu verdienen.

Verzicht auf Umwerfer

In vielen Fällen ist es möglich und sinnvoll, auf einen Umwerfer zu verzichten. Das Rad wirkt nicht nur aufgeräumter, es entfallen auch jede Menge Teile:

  • ein oder zwei Kettenblätter (130 + 100g)
  • Umwerfer (Shimano Ultegra FD-R8000 106g)
  • Schaltbowdenzug (ca. 50g)
  • Schaltgriff (ca. 100g)
  • meist ein paar Glieder Kettenlänge

Was nicht am Fahrrad ist, kann nicht kaputt gehen. Moderne Schaltwerke mit 8-11 Zahnkränzen sind für die allermeisten Fälle völlig ausreichend, wenn man sich eine kluge Abstufung wählt. Und die gesparten 350 bis 480 Gramm können sich ebenfalls sehen lassen. Man kann nicht mehr "falsch" über Kreuz schalten, hat nur noch einen linearen Gangverlauf. Der Kettenverschleiß verringert sich auch ein wenig, das Ganze ist sinnvoll.