<h1>temporäre Baustelle für den Artikel [[Tristesse]] zum 6. Schreibwettbewerb</h1>
Eins vorweg: über die Frage der Bildrechte in diesem Artikel braucht niemand großartig sinnieren, wir verwenden nur 1.000%ig saubere Bilder hinsichtlich Lizenzen und Einhaltung der [[Recht am eigenen Bild|Rechte am eigenen Bild]], [[Panoramafreiheit]] sowie aller anderen betroffenen Rechtsfragen. Wir werden selbst vor Ende des Wettbewerbs Historiograf und Steschke um eine Stellungnahme bitten.
==Ideensammlung, wild durcheinander==
*Anwendung in der bildenden Kunst, Literatur, Malerei und Fotografie
**Briefe von [[Vincent van Gogh]] an seinen Bruder Theo (Überwindung der Tristesse des Alltags und seiner Depressionen durch übertrieben bunte Bilder) - uff, 2.000 Seiten Lektüre ;)
**[[Sergej Eisenstein]]: [[Iwan der Schreckliche]]
**Architektur: da wird was aus catalanischer Literatur kommen, [[Antoni GaudÃ]], Beginn des [[Jugendstil]] in Spanien
**[[Miró]]
**[[Helmut Newton]], [[Karl Lagerfeld]] ([[Claudia Schiffer]]) *g* nicht wundern, ich weiß, was ich meine ;)
**[[Schwarzweißfotografie]], schlechtes Wetter, menschenleere Straßen, Weichzeichnungsfilter
**[[Edgar Wallace]] usw... (vielleicht auch nicht, erst mal sehen)
*[[Typografie]] und [[Farbenlehre]]
*[[Optische Täuschung]]
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Die '''Tristesse''' bezeichnet ein [[Gefühl]] der [[Traurigkeit]], der Trübseligkeit, des [[Jammer]]s oder vor allem der Ödnis. Sie kann sowohl zur Beschreibung von [[Emotion]]en oder [[Stimmung]]en, als auch zur Bezeichnung von Zuständen, Dingen oder Orten verwendet werden. In diesem Fall drückt der Begriff häufig [[Langeweile]], Geistlosigkeit oder Mangel an Abwechslung aus.
Häufiger als das Subjektiv wird das Adjektiv '''trist''' verwendet. Der Begriff wurde gegen Ende des [[18. Jahrhundert]]s in Studentenkreise aus dem [[Französische Sprache|französischem]]: „''triste''“ entlehnt. In der ersten Zeit, nach der Übernahme des französischen [[Fremdwort]]s findet sich desöfteren dessen end-e auch in der deutschen Sprache. Das gesamte Wortfeld gilt als negativ [[Konnotation|konnotiert]].
 Im [[20. Jahrhundert]] ging das Adjektiv ''trist'' fest in den deutschen Wortschatz über, wohingegen das Substantiv ''Tristese'' immer noch klar als Fremdwort erkennbar ist und fast ausschließlich in akademischen Kreisen und nur selten verwendet wird. == Literatur ==In der [[Literatur]] finden sich die ersten Verwendungen Anfang des [[18. Jahrhundert]]s bei [[Franz von Gaudy]]: „''Tage und Wochen vergingen langweilig und triste bei Viertelsportionen.''“, <ref>Franz von Gaudy: ''Sämtliche Werke, Band 2.''Berlin 1844. Seite 149 </ref> oder bei [[Christian Dietrich Grabbe]]: „''Oh, so musz ich den dicken Konrad holen, denn er ist wieder erschrecklich triste geworden, seitdem man die alte Chaussee ausbessert.''“ <ref>Christian Dietrich Grabbe: ''Werke, Band 1.'' Seite 404</ref> Zu dieser Zeit war die Verwendung des Begriffs in der Literatur aber noch selten, er war leicht als Fremdwort zu erkennen und in seinem Bedeutungsgehalt unscharf und schillernd. [[Johann Wolfgang von Goethe]] verwendet den Ausdruck zur gleichen Zeit mehrmals. So findet er sich in der [[Italienische Reise|Italienischen Reise]], aus den Jahren 1786-1788: „''der Kafee, der mir eine ganz eigne triste Stimmung gab.''“<ref>Johann Wolfgang von Goethe: ''Werke, Band 27.'' Seite 185</ref> oder auch in den [[Maximen und Reflexionen]]: „''... aber es geht doch durch alles etwas tristes hindurch, das einen gewissen gedrückten Zustand andeutet und den Leser, wo nicht niederzieht, doch gewisz nicht erhebt.''“<ref>Johann Wolfgang von Goethe: ''Werke, Band 21.'' Seite 100</ref> Auch [[Heinrich Heine]] verwendet den Terminus: „''Nie hat eines Menschen Wort einen tristeren und schmerzlicheren Eindruck auf mich gemacht.''“<ref>Heinrich Heine: ''Stelle kommt noch.''</ref>. Auch bei [[Hermann von Pückler-Muskau|Pückler]]<ref>Hermann von Pückler-Muskau: ''Stelle kommt noch.''</ref>, [[Diederich Franz Leonhard von Schlechtendal|Schlechtendal]]<ref>Diederich Franz Leonhard von Schlechtendal: ''Stelle kommt noch.''</ref>, [[Theodor Fontane|Fontane]]<ref>Theodor Fontane: ''Stelle kommt noch.''</ref> und [[Jean Paul]]<ref>Jean Paul: ''Stelle kommt noch.''</ref> findet sich die Tristesse. In der französischen Sprache, der der Begriff ja auch entlehnt ist wird der Begriff wesentlich häufiger verwendet aus im Deutschen. [[Françoise Sagan]] nannte einen ihrer Romane ''Bonjour tristesse'', der dann auch 2002 von [[Arthur Laurents]] verfilmt wurde. [[Gottfried Benn]] nannte eines seiner bekannten Gedichte ''Tristesse'', dort heißt es im letzten Absatz, der das Gefühl der Tristesse eindrucksvoll beschreibt: :''Und dann November, Einsamkeit, Tristesse,'':''Grab oder Stock, der den Gelähmten trägt –'':''die Himmel segnen nicht, nur die Zypresse'':''der Trauerbaum, steht groß und unbewegt.''<ref>Gottfried Benn: ''Tristesse'' in ''Sämtliche Gedichte.'' Klett-Cotta, Stuttgart 1998. ISBN 3608934499 Seite 316</ref> == Malerei ==In der [[Malerei]] spielt das Gefühl der Tristesse vor allem in der [[Landschaftsmalerei]] eine große Rolle. Hier kann mit grauen, braunen oder erdigen Tönen, oder mit tiefhängenden, schweren Himmeln leicht eine triste Stimmung erzeugt werden.<ref>Georg Jakob Wolf: ''Joseph Schmid-Fichtelbergs Landschaften'' in ''Die Kunst, Monatshefte für freie und angewandte Kunst XXXXI.'' F. Brickmann A.-G. München 1920. Seite 104</ref> Beliebt war dieses Motiv in der Niederländischen Landschaftsmalerei des späten 17. Jahrhunderts, vor allem [[Jacob van Ruisdael]] und [[Jan van Goyen]] malen in dieser Zeit oft düstere und schwermütig wirkende Landschaften mit dramatischen Wolkenformationen, absterbenden Bäumen und sich herabstürzenden Wasserfällen. Diese Bilder werden zu Ausdrucksträgern subjektiver Empfindung und des Gefühls der Tristesse. Da zur dieser Zeit die [[Melancholie]], wenn auch schon seit dem [[Humanismus#Humanismus_als_Epochenbegriff|Humanismus]] als „[[Modekrankheit]]“ galt, wurden die Bilder durch die [[Romantik]]er sehr wertgeschätzt. == Etymologie ==Tristesse ist ein Lehnwort aus dem [[Französische Sprache|französischen]] und wird in Deutschland seit Ende des 18. Jahrhunderts verwendet. Im Französischen ist das Wort bedeutend älter und findet sich in vielen alten Schriften, die älteste erhaltene französischsprachige Schrift ist von [[Wace]] und stammt ungefähr aus dem Jahr 1145 in seinem Werk ''La conception de Notre Dame''.<ref>Wace: '''La conception de Notre Dame.'' Herausgeber W. R. Ashford. University of Chicago, 1933 Seite 469</ref>, überliefert ist der Begriff auch aus dem ''Roman de Troie'' von [[Bénoît de Sainte-Maure]] aus dem 12. Jahrhundert.<ref>Bénoît de Sainte-Maure: ''Roman de Troie'' Hrsg. L. Constans, Paris, Firmin Didot, 1904. Seite 5260</ref>. Beispiele für Wortverwendungen im 17. Jahrhundert finden sich unter anderen bei [[Nicolas Boileau]] (1683)<ref>Nicolas Boileau: ''Le Lutrin'' in Hrsg. Ch.-H. Boudhors ''Odes'' 2. Aufl. Paris 1960. Seite 165</ref> oder [[Randle Cotgrave]] (1611) <ref>Randle Cotgrave: ''A Dictionarie French and English : published for the benefite of the studious in that language''</ref>. Ein Beispiel für eine Verwendung im späten 19. Jahrhundert ist exemplarisch bei [[Léon Cladel]] in seinen ''Ompdrailles, le Tombeau-des-Lutteurs'' aus dem Jahr 1879 zu finden.<ref>Léon Cladel: ''Ompdrailles, le Tombeau-des-Lutteurs, P., A. Cinqualbre, 1879 Seite 103''</ref>. In den anderen stark vom französischen beeinflussten [[Dialekt]]en ist der Terminus stets ähnlich, so wird aus dem französischen ''triste'' in der [[Wallonische Sprache|wallonischen Sprache]]: ''triss'' und im [[Provenzalische Sprache|Provenzalischen]]: ''trist'' oder ''triste''. Auch in anderen [[Romanische Sprachen|romanische Sprachen]] bleibt der [[Wortstamm]] erhalten, Beispiele seien das [[Italienische Sprache|italienische]]: ''tristo'' und das [[Spanische Sprache|spanische]]: ''triste''.<ref>[http://francois.gannaz.free.fr/Littre/xmlittre.php?requete=triste&submit=Rechercher francois.gannaz.free.fr]</ref> Gemeinsame Wurzel ist aber in jedem Fall das [[Latein|lateinische]]: ''tristis'', das verschiedene Bedeutungen hatte, im Gebrauch mit ''fatum'' (das Schicksal), ''morbus'' (der Tod), oder ''bellum'' (der Krieg) lässt es sich als „unglücksverheißed, trauerbringend, unheilvoll oder gefährlich“ übersetzen. In der Verwendung bei ''senex'' (das Alter) oder ''vita'' (das Leben) wird es jedoch häufig als „unfreundlich, ernst oder streng“ aufgefasst. Bei [[Charon von Lampsakos]] findet sich ''tristis'' auch bei ''vultus'' (die Miene) oder ''navita'' (der Seemann) in der Bedeutung „grimmig, hart oder finster“. In Verbindung mit ''sapor'' (der Geschmack) kann es aber auch mit „bitter, herb oder widerlich“ übersetzt werden. Mit ''amici'' (der Freund) heißt es schließlich „traurig“. Das zugehörige Sustantiv ''tristitia'' wird vor allem in dieser Bedeutung: „die Traurigkeit“ verwendet.<ref>J. M. Stowasser, M. Petschenig und F. Skutsch: ''Stowasser, Lateinisch - deutsches Schulwörterbuch.'' Wien, Auflage 1994, Seiten 524f</ref> == Einzelnachweise ==<references /> ==Quellen==
*Verzamelde Brieven van Vincent van Gogh, hg. Vincent Willem van Gogh, Wereld-Bibiotheek, Amsterdam & Antwerpen, 1953, Neuauflage 1974; engl. The Complete Letters of Vincent van Gogh. Little, Brown & Co. 1958, 1978; franz. Correspondence... 1960; dt. Vincent van Gogh. Sämtliche Briefe, hg. Fritz Erpel & übers. Eva Schumann. Henschel-Verlag, Berlin (DDR) 1965 & 1968, Neuauflage: Lamuv Verlag, Frankfurt am Main, 1985