Zahnkranz

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Zahnkranzpakete

Zahnkranz oder Zahnkranzpaket werden die Zahnräder am Hinterrad genannt. Sie sind entweder durch ein Stecksystem oder über ein Gewinde mit der Nabe verbunden und stellen die Verbindung des Laufrads über die Kette zur Tretkurbel her.

Die Bezeichnung von mehreren Zahnkränzen, die zu einer Einheit zusammengefasst sind, ist je nach Ausführung und Redeart Zahnkranzpaket, Kassette, Ritzelpaket oder Schraubkranz. Einzelne Zahnkränze können vor allem an Rädern mit Nabenschaltung oder mit Singlespeedantrieb vorgefunden werden.

Die Zähnezahl der einzelnen Zahnkränze hat im Zusammenspiel mit der Zähnezahl des Kettenblatts Einfluss auf die Übersetzung des Antriebes und damit auf die Entfaltung.

Materialien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Materialien kommen vor allem Stahl (durch Vergütung gefestigter Stahl oder durch Oberflächenveredelung behandelter Stahl zur Verschleissreduzierung), hochfestes Aluminium (Aluminiumlegierungen) oder auch Titanlegierungen in Frage. Titanritzel finden aufgrund der hohen Herstellungskosten vor allem nur bei sehr hochwertigen Rädern ihren Einsatz.

Zahnkranzpaket[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahnkränzpakete sind an Fahrrädern mit Kettenschaltung zu finden und lassen sich bauartbedingt grundsätzlich unterscheiden in solche, die einen integrierten Freilauf haben (Schraubkranz) und solche die auf einen externen Freilaufkörper der Nabe gesteckt werden (Kassette).

Kassette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Kassette.jpg
Beispiel: Kassette

Kassetten bestehen aus einer Einheit von mehreren Ritzeln und sind aktueller Stand der Technik. Sie werden auf den Freilaufkörper von Freilaufnaben gesteckt und befestigt. Moderne Kassetten haben bis zu elf Ritzel.

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Schraubkranz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schraubkränze haben einen integrierten Freilauf und werden auf Schraubkranznaben geschraubt und so befestigt. Sie sind in den 1990er Jahren immer weiter durch Kassetten verdrängt worden und als Geschichte anzusehen. Im Handel ist dennoch oft noch Ersatz zu finden.

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Ritzel für den Singlespeed-Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singlespeedräder haben nur einen Gang und werden entweder mit Freilauf gefahren oder starr (fixed-gear; starre Nabe). Dafür gibt es Ritzel mit unterschiedlichen Nabenaufnahmen (Befestigungen).

Bahnritzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Dura Ace track cog.jpg
Dura-Ace-Bahn-Ritzel

Bahnritzel sind Ritzel, die für den starren Gang Verwendung finden. Für die Befestigung gibt es unterschiedliche Systeme. Sie werden entweder auf einen auf das Nabengewinde geschraubten und durch einen Konterring (Lockring) gesicherten Ritzelträger gesteckt oder direkt auf das Nabengewinde geschraubt und mit einem Lockring gekontert.

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Fixel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fixel sind eine Sonderart an Ritzeln für den starren Antrieb. Sie werden nicht wie bei Bahnritzeln üblich geschraubt, sondern mit Schrauben über Bohrungen am Ritzelkörper an der Scheibenbremsaufnahme einer Vorderradnabe befestigt. Dieser Ritzeltyp ist von ambitionierten Starrgangfahrern im Selbstbau entstanden, wird mittlerweile aber auch kommerziell hergestellt.

Freilauf-Ritzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freilaufritzel haben einen integrierten Freilauf und können auf Schraubkranznaben geschraubt werden. Sie gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und Preisklassen zu erwerben. Die Haltbarkeit von billigen Varianten (meist BMX-Ritzel) ist in der Regel begrenzt, u.a. durch eine schlechte Dichtung, die insbsonders bei Regenfahrten schnell zu Lagerschäden führen kann. Unerreicht scheinen die Freilaufritzel mit dem Markennamen ENO des Herstellers White Industries zu sein. Diese sind allerdings auch in einer recht hohen Preisklasse anzusiedeln.

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Singlespeed-Ritzel für Kassettennaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Ss-antrieb.jpg
Selbstbau aus einer alten Kassette

Singlespeed-Ritzel für Kassettennaben sind Ritzel, die für den Bau von Singlespeedrädern mit Freilauf unter Verwendung von Kassettennaben eingesetzt werden. Sie werden auf die Freilaufnabe des Laufrades gesteckt (mit Zwischenringen für die passende Kettenlinie) und mit einem Abschlußring oder -Ritzel fixiert.

Als Ritzel kommen dafür speziell im Handel erhältliche Ritzel (z.B. DX-Ritzel von Shimano) oder auch gewöhnliche Kassettenritzel in Frage. Schalthilfen wie an heutigen Kassettenritzeln üblich sind allerdings eher suboptimal aufgrund einer potentiell erhöhten Abwurfgefahr der Kette.

Für Freilaufkörper aus Aluminium, wie bei Rennrad-Naben häufig anzutreffen, sollten spezielle Ritzel mit breiter Aufnahme verwendet werden, um ein "Einfressen" des Ritzels in der Freilaufkörper zu verhindern.

Siehe auch Tipps und Tricks#Umbau zum Singlespeedfreilaufrad mit alten Ritzelkassetten statt Umbaukits. Vorlage:Clear

Ritzel für Nabenschaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nabenschaltungsritzel

Ritzel für Nabenschaltungen werden gesteckt oder geschraubt.

Vorlage:Clear Ritzel ist laut DIN die Bezeichnung für das kleinere[1] und in der Regel treibende Zahnrad einer Zahnradpaarung. Allerdings wird dieser Begriff oft falsch verwendet, so auch beim Fahrrad. Maschinentechnisch sind die Kettenblätter nämlich die Ritzel. Beim Fahrrad wird die Bezeichnung nach DIN niemals verwendet. Ein einzelnes Zahnrad am Hinterrad nennt man meist Zahnkranz, seltener Ritzel. Die Gesamtheit der Zahnkränze heißen Zahnkranzpaket, Kassette oder Ritzelpaket. Über das vorn am Tretlager befindliche Kettenblatt und einen hinteren Zahnkranz wird zur Kraftübertragung eine Kette geführt. Das treibende vordere Zahnrad am Fahrrad wird niemals Ritzel genannt, selbst wenn es kleiner als das getriebene Rad ist.

Als Zahnkränze werden die hinteren Zahnräder bezeichnet. Sie sind in der Regel auf die Hinterradnabe geschraubt (Schraubkränze) oder gesteckt (Steckkränze). Entweder sind sie fest mit der Nabe verbunden (starres Ritzel) oder mit einem Freilauf entkoppelt, um ein Rollen ohne Mittreten zu ermöglichen. Die Anzahl der Kränze auf einer Nabe kann zwischen eins (Singlespeed) und elf schwanken. Alle Bezeichnungen mit ~ritzel sind zwar gebräuchlich aber falsch.

Folgende Tabelle gibt eine (unvollständige) Übersicht über auf dem Markt erhältliche Kombinationen:

Anzahl Zahnkränze Anwendung Bemerkung
eins (starr) Bahnrad, Kunstrad Schraubkranz
eins (Freilauf) BMX, Singlespeed, Nabenschaltung Schraub- oder Steckkranz
zwei Flip-Flop-Naben
drei sehr, sehr alte Kettenschaltungen 1/8"
drei "3-in-1-Singlespeeder" (c) by Meich 3/32"
fünf alte Rennradschaltungen (2x10) 3/32"
sechs sehr alte MTB-Schaltungen (3x6) 3/32"
sieben alte MTB-Schaltungen (3x7) 3/32"
acht semi-moderne MTB-Schaltungen (3x8) 3/32"
neun moderne MTB-Schaltungen (3x9)
zehn moderne Rennrad-Schaltungen (2x10)
elf Campagnolos neueste Rennrad-Schaltung Record und Chorus

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorlage:Wörterbuch Vorlage:Wikibilder

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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