Schaltwerk

Aus Fahrradmonteur
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Schaltwerk einstellen

Kettenstellung

vorn hinten
mittleres oder kleines Kettenblatt kleinster Kranz
Übersicht

Bei einigen wenigen Schaltungen (z. B. ESP-Schaltwerke der Fa. SRAM) ist die Anordnung der Einstellschrauben genau andersherum.
Bei einigen Firmen sind die Einstellschrauben bezeichnet:

  • H (high)
  • L (low)

High bzw. low bezieht sich auf die Geschwindigkeit. Bei hoher Geschwindigkeit (high speed) verwendet man den kleinsten Zahnkranz, folglich wird mit der durch "H" gekennzeichneten Schraube das Limit beim kleinsten Zahnkranz eingestellt. Bei den Kettenblättern vorn verhält es sich genau andersherum, da bei "high speed" das größte Kettenblatt verwendet wird, regelt die "H"-Schraube die Begrenzung beim größten Kettenblatt. Man sollte sich jedoch nicht allein auf diese Kennzeichnung verlassen, denn manchmal ist sie nicht korrekt.

Grobeinstellung

Grobeinstellung

Der Bowdenzug wird stramm gehalten und wieder mit der Klemmschraube befestigt.

Drehen Sie die Kurbel und stellen Sie mit der Einstellschraube an der Schaltung den Bowdenzug so ein, dass nichts mehr 'rasselt'. Nun einen Gang tiefer schalten. Die Kette muss gutwillig den höheren Kranz erklettern, hier ebenfalls noch mal leicht korrigieren - dabei immer die Kurbel drehen. Das Zurückschalten ist ebenfalls zu prüfen! Lässt sich nur eines von Beiden korrekt einstellen, gibt es folgende mögliche Ursachen:

  • schwergängiger Bowdenzug (verrostet, geknickt, angerissen, zu enger Radius verlegt...)
  • müde Rückholfeder der Schaltung (nicht reparabel, Schaltwerk muss komplett getauscht werden)
  • falsch eingeklemmter Bowdenzug (siehe oben)
  • falsche Kombination Schalter - Schaltwerk - Kranz (wenn nur eine Komponente nicht passt, funktioniert das ganze System nicht)
  • verdreckte Kette (steife Glieder)
  • Kette und/oder Kranzpaket verschlissen

Nun wird auf den größten Kranz geschaltet.
Jetzt mit der unteren Schraube (bei SRAM wieder vertauscht) einstellen, wie weit das Schaltwerk nach innen schwenken kann. Dazu müssen Sie schauen, dass der Käfig genau in der Flucht unter dem größten Kranz steht. Diese Arbeit sollten Sie mit Sorgfalt ausführen, da sonst leicht die Kette in die Speichen kommen kann.

Oberes Schaltungsrädchen

oberes Schaltungsrädchen

Bei einigen großen Kränzen (ab etwa 30 Zähnen) besteht die Möglichkeit, dass das obere Schaltungsrädchen zu dicht an den Kranz gerät. Es sollte immer ein Abstand von mind. 1½ Kettengliedern sein - maximal jedoch 2½ Glieder.
Wird dieser Abstand größer, erfolgt der Gangwechsel unwillig, da sich die auch seitlich bewegliche Schaltungskette zu weit abbiegen kann. Ist der Abstand zu klein, kann es bei kräftigen Wiegetritten infolge von leichten Rahmenverwindungen zu ungewollten Gangwechseln kommen.

Einstellung Rädchenabstand

Einstellung Rädchenabstand

Die Einstellung dieses Abstandes des Schaltungsrädchens vom Kranz erfolgt bei leicht gelöstem Schaltwerk an der versteckt hinter dem Schaltwerk liegenden Einstellschraube, die auf das Schaltungsauge drückt.

Ein häufig anzutreffender Fehler ist die Montage der Schaltung unter Missachtung dieser Schraube. Laien befestigen die Schaltung, ziehen sie mit Gewalt fest und verbiegen dabei die Einstellschraube UND das Ausfallende mit dem Schaltauge. Da die Schaltung mit dieser Methode nicht gerade montiert werden kann, wird dann meist mit Gewalt daran herumgebogen.
Hier ist viel Fingerspitzengefühl nötig, alles wieder geradezurichten - im Extremfall ist der Rahmen Schrott.

Feineinstellung

Feineinstellung

Die Feineinstellung des Schaltwerkes erfolgt mit der Einstellschraube am Ende des Bowdenzuges. Hierbei ist in Schritten zu schalten - und je nach Vorliegen von leichten Schaltfehlern die Einstellschraube vorsichtig zu drehen.

Falls notwendig, lässt sich die Schaltung auch während des Fahrens an der Einstellschraube am Schaltgriff einstellen.

Parallelogramm

Parallelogramm

Das Schaltwerk bewegt sich etwa im Winkel der Zahnkränze und stellt so sicher, dass immer etwa der gleiche Abstand zwischen oberem Schaltungsrädchen und Kranz existiert. Wenn der Winkel der Schaltung (üblich sind ca. 25°) zu sehr vom Winkel des Zahnkranzpaketes abweicht, kommt es zu unsauberem Schalten. Die Geometrie sogenannter Long-cage-Schaltungen ist anders als die der reinen Rennradschaltungen.

Eine Ausnahme sind die seit einigen Jahren üblichen Rennräder mit vorn 3 Kettenblättern - aber hinten fein abgestuften Zahnkranzpaketen. Dafür sind spezielle Schaltwerke mit mittellangem Käfig erhältlich. Die 3 Systeme sind untereinander nicht oder nur bedingt kompatibel.