Sattelpflege

Aus Fahrradmonteur
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Sattelpflege am Fahrrad

Call-a-bike-Fahrräder am Potsdamer Platz in Berlin

Unterteilt man nach Material, gibt es grundsätzlich 3 Hauptgruppen von Sätteln am Fahrrad:

  • Kunststoffsättel mit verschiedenen Dämpfungsfüllungen (Schaumstoff, Gel etc.)
  • Kunsttsoffsättel mit oder ohne Dämpfungseinlagen und Leder- oder Kunstlederbezug
  • Kernledersättel (Brooks und einige wenige andere Hersteller)

Jede dieser Bauformen hat Vor- und Nachteile. Wenn das Fahrrad ständig der Witterung ausgesetzt ist, kann ein billiger Kunststoffsattel sinnvoll sein.

Kunststoffsättel sind weitgehend pflegefrei, sie werden von UV-Strahlung und Temperatureinflüssen geschädigt, was man mit einem Überzug einigermaßen verhindern kann. Ohne jegliche Schutzmaßnahmen können diese Fahrradsattel problemlos jahrelang halten.

Mieträder wie die dargestellten "Call-a-bike" der DB AG haben natürlich Kunststoffsattel, der Pflegeaufwand von Leder wäre unangemessen hoch. Wünscht man maximalen Komfort, führt der Weg fast zwangsweise zu einem Kernledersattel. Der Pflegeaufwand hält sich dabei in Grenzen, wenn man gewisse Spielregeln einhält.

Brooks ist ja nur Teufelszeug, wenn es nach den Aussagen der Hersteller der Wundersattel geht...

Beim Thema Sattel darf eins nicht fehlen: die immer weder kolportierten Wundersattel, die schmerzfreihs Fahren versprechen. Sheldon Brown nennt es "Hysteriewelle" und das trifft den Punkt ganz gut. Die verschiedenen „Medizinischen Sattel“, „Ergonomische Sattel“, „Nasenlose Sattel“, „Lochsattel“... usw. sind nichts weiter als Marketingmaßnahmen.

Glaubt man der Werbung für diese Wundersättel, dann hätten alle Radfahrer Prostata- und Potenzprobleme. Seltsamerweise erfährt man über derartige Probleme ausschließlich von diesen Herstellern, Radfahrer beschweren sich nicht darüber. Komischerweise haben Radfahrer sogar Nachkommen....

Fahrradsattel haben sich in der Geschichte des Fahrrads relativ wenig verändert. Die Sattelpflege ist viel einfacher geworden als sie noch vor einigen Jahrzehnten war. Eigentlich möchte sich niemand damit beschäftigen, der Sattel soll einfach funktionieren. Aber je nach material muß doch ein wenig Pflege sein.

...weiterlesen: Wundersattel




Die meisten Bilder auf dieser Seite entstanden innerhalb weniger Minuten am Potsdamer Platz in Berlin und stellen einen schönen Querschnitt geschundener Fahrradsättel dar. Ich habe wirklich nicht zielstrebig gesucht sondern bin nur ein bißchen hin- und hergelaufen. Das könnte auch an irgendeinem beliebigen anderen Bahnhof sein.



Kernledersattel im Backofen oder nicht?

Billiglösung Plastetüte

Das "Backen" eines neuen Kernledersattel im normalen Haushaltbackofen ist oft beschrieben, dementiert, als Gerücht, Unfug, beste Methode beschrieben. Was ist da dran?

Fakt ist, daß ein Sattel auf dem Fahrrad im Sommer in der prallen Sonne schnell 60-70°C Oberflächentemperatur erreicht. Dies entspricht etwa der Temperatur, die immer beim Backen empfohlen wird. Damit erübrigt sich die Frage der Sinnhaftigkeit des Backens - es kann, muß aber nicht. Der eingefettete Sattel in der Sommersonne hat den gleichen Effekt wie ein Backofen.

Durch das Backen kann die Einreitphase, welche zwischen 500 und 2.000 km dauern kann, deutlich verkürzt werden, der Sattel "passt" viel früher und wird bequem. Auf den ersten Kilometern kann ein Kernledersattel durchaus schmerzhaft drücken, das geht aber schnell weg.

Ebenso oft wird diskutiert, ob der Sattel nun oben oder unten oder von beiden Seiten gefettet wird. Ein Fetten von unten ist bei Rennrädern sinnvoll und notwendig, weil im Regen Wasser vom Reifen hochspritzt. Inwiefern das Fetten von unten bei Rädern mit Schutzblechen erforderlich oder sinnvoll ist, wird kontrovers diskutiert. Jedenfalls schadet es nicht.

Wie oft soll man fetten? Eine genaue Zahl kann nicht genannt werden. Als grober Wert kann halbjährlich genannt werden. Je nach Witterung, Fahrintensität und verwendeter Fettmenge kann man aber auch sehr stark vom halbjährigen Intervall abweichen. Brooks warnt vor zu intensivem Fetten. Wenn man den Sattel ständig fett hält, wird er zu weich, er "verseift". Folge ist ein Durchhängen der Satteldecke, man kann diese aber nachspannen. Jedem Brooks liegt ein Sattelspannschlüssel bei. Aber irgendwann ist mal Schluß mit Nachspannen. Hat man zu intensiv gefettet, dann hat man irgendwann einen durchhängenden Sattel, den man nicht mehr spannen kann. Man riskiert außerdem, daß das Leder an den Nieten so weit aufgeweitet wird, daß sich die Nieten lockern. Zu viel ist also auch nicht gut.

Ein frisch eingefetteter Sattel färbt gern auf die Hose ab. Wird eine Plastetüte darüber gezogen, verhindert man das abfetten, der Sattel wird nicht vom Regen getroffen und das Fett wird gut einmassiert, weil es nicht von der Hose aufgesogen werden kann. Allerdings rutscht man fürchterlich auf dem Sattel herum.



Billigmöhre

Billiger Fahrradsattel nach einigen Jahren im Freien

Die ganz billigen Sättel sehen nach einigen Jahren Gebrauch ziemlich mitgenommen aus.

Hier ist nichts mehr zu retten, nach Regen holt man sich einen nassen Hintern, weil das Wasser gern und lange im Schaumstoff gespeichert bleibt. Als Notbehelf kann man noch eine Plastetüte darüber ziehen.

Allerdings sind die Billigsattel besser als ihr Ruf, es dauert schon etliche Jahre, bis das so aussieht wie hier. Und beim Preis dieser Sattel ist ein Ersatz nicht sonderlich schmerzhaft.

Die Oberflächen sind meistens aus PVC, was sehr gut schweißbar ist. Man kann versuchen, den Bezug irgendwie mit Hitze und etwas zusätzlicher Folie zu schweißen. Falls man jedoch dabei anderes Material erwischt oder zuviel Temperatur anwendet, hat man den Sattel sehr schnell völlig zerstört.

 




So beginnts

Fahrradsattel mit beginnenden Verschleisserscheinungen

Dick gepolsterte und weiche Sattel können bereits nach wenigen Monaten erste Risse aufweisen. Je weicher und dicker gepolstert ein Sattel ist, umso schneller ist dieser Effekt zu bemerken.

Wenn man rechtzeitig einen (wasserdichten) Bezug besorgt, kann man diesem Verfall etwas Einhalt gebieten.

Wie bereits oben geschrieben, kann man versuchen, die Hülle zu schweißen. Ewig wird das aber gerade bei weichen Satteln nicht halten. Je weicher ein Sattel ist, umso eher reißt die dünne Plastehülle.

 




PUR-Schaum

Fahrradsattel aus PUR-Schaum

Diese Art Sättel sind eigentlich völlig unbrauchbar, halten nur wenige Monate. Sie sind UV-anfällig und zerfallen umso schneller, je mehr sie im Licht stehen.

Gegen des Zerfall hilft ein Bezug, aber nur bedingt - darunter zerbröselt der Sattel etwas langsamer ebenso weiter. Hände weg von solchem Zeug!

 




Was er nicht mag

Fahrradsattel mit Brandlöchern

Kein Plastesattel mag Hitze! Wenn man nicht aufpaßt, kommt es sehr schnell zu solchen Verunzierungen.

Andererseits ist Hitze eine Möglichkeit, beginnende Risse eventuell noch reparieren zu können. Dies geht aber nicht mit allen Materialien, siehe dazu auch Plaste und Elaste.

 




PVC-Bezug

Fahrradsattel mit Bezug aus Weich-PVC

Derartige Sättel sind besser, als sie im Alter aussehen. Sie halten länger als die weiter oben beschriebenen Modelle.

10 - 15 Jahre kann solch ein Sattel durchaus halten, mehr ist aber kaum möglich. Da der Bezug weit weniger belastet ist als der ständig durchgewalkte bei breiten, weichen Satteln, kann man hier längere Lebensdauer erwarten. Wenn der Verfall jedoch beginnt, ist er kaum noch aufzuhalten. Da sie jedoch nur eine dünne Polsterung aufweisen, die Wasser aufnehmen kann, ist es möglich, damit noch lange weiterzufahren.

 




Erste Probleme

Plastesattel mit Lederbezug

Diese Art Sattel kam Anfang der 90er Jahre auf. Sehr beliebt war damals das Modell "Concor" von Selle. Es handelt sich dabei um Sattel mit Plastekern und (Kunst)Lederbezug.

Sofern es sich um Echtleder handelt, kann solch ein Sattel gut mit Lederfett gepflegt werden. Allerdings sind viele Modelle gefärbt und man kann nicht eindeutig erkennen, ob man wirklich Leder vor sich hat. Schaden wird es in keinem Fall, höchstens der Hose.

Ledersattel dieser Bauart sind bis heute gebräuchlich und sehr langlebig.

 




Lederbezug k.o.

Ledersattel verschlissen

Irgendwann hilft aber auch bei diesen "Pseudo-Ledersätteln" nichts mehr. Egal ob der Bezug Leder oder Kunstleder ist, wenn der Sattel wie auf diesem Bild aussieht, ist es zu spät und man kann nichts mehr retten.

Selbst mit einer Einkaufstüte drüber wird sich solch ein Sattel sehr schnell selbst zerlegen.

 




Noch zu retten

Verwitterter Ledersattel

Dieser alte Ledersattel sieht schlimm aus, er hat Jahrelang im Freien verbracht und wurde dabei nicht gepflegt. Das geschätzte Alter dürfte bei 15 - 20 Jahren liegen.

Wenn nichts passiert, ist sein Leben bald vorbei - aber selbst derart verwitterte Sättel kann man mit intensiver Pflege noch retten.

Alle paar Wochen Lederfett von oben und unten, nach einem halben Jahr sieht er wieder ansehnlicher aus, ist fast wasserdicht und gut für weitere 10 bequeme Jahre.

 




Erste Spuren

Ledersattel nach 1-2 Jahren ohne Pflege

Wird der Ledersattel 1 - 2 Jahre einfach nur gefahren, ohne daß man irgendwas unternimmt, sieht er etwa so aus.

Das Ganze ist nicht weiter schlimm, nur ein Schönheitsfehler. Nach ordentlichem Einfetten ist alles wieder in Ordnung. Allerdings darf mann es auch nicht übertreiben, irgendwann verlangt das Leder nach Pflege.

 




Stehendes Wasser

Ledersattel ungepflegt

Dieser Sattel hat schon einiges mehr hinter sich. Hier wird es höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Dick einfetten, notfalls die ersten Wochen eine Tüte darüber. Nach einem Monat sollte der Spuk vorbei sein und der Sattel sieht wieder gut aus.

Vor dieser Behandlung muß der Ledersattel allerdings sehr gut getrocknet sein, sonst kann er schimmeln.

 




Zu spät

Etwas vergammelter Kernledersattel

Hier ist ein typisches Beispiel für einen Sattel, bei dem zu spät gepflegt wurde und das dann auch nur halbherzig. das Lederfett reicht nicht aus, den Sattel ausreichend vor Wasser zu schützen. Er ist zwar wieder schön dunkel geworden, die Pflegemaßnahmen haben aber nicht ausgereicht. Hier muß noch viel mehr Fett drauf!

Eigentlich ist es zu spät für diesen Sattel, wie neu wird er nicht mehr. Aber bei ausreichend Fett wird er weiter nutzbar bleiben.

 




Typischer Abrieb

Typischer Abrieb an einem ungefetteten, neuen Kernledersattel

Wenn man einfach nur mit dem neuen Sattel fährt, bilden sich an Sattelnase und im hinteren Bereich Abriebspuren. Dies kann nützlich sein, um zu erkennen, an welchen Stellen das eigene Gesäß besonders deutlich reibt - dies ist bei jedem Menschen anders.

Beim ersten neuen Sattel sollte man vielleicht mit dieser Methode ermitteln, welche Stellen besonders viel Pflege benötigen. Allerdings darf das nicht übertrieben werden, dieser Zustand stellt das äußerste dar, hier muss Fett drauf!

 




½ Jahr ohne Pflege

Kernledersattel nach 1/2 Jahr in Wind und Wetter

Dieser Sattel ist ein Jahr alt, stand einen Winter über ohne jede Pflege ungeschützt im Freien. Die Spuren sieht man nur in der Vergrösserung, sie sind aber bereits sichtbar. Er ist auch bereits deutlich weicher geworden und hängt durch, dieser Sattel muß gespannt werden.

Es ist jetzt an der Zeit, mit der Pflege zu beginnen, will man den teuren Kernledersattel nicht ruinieren. Wenn sich Nieten bereits von der Lederfläche lösen, dann ist es schon fast zu spät.

 




Edelversion

Edler Sattelbezug von Brooks

Natürlich bietet Brooks für seine edlen Kernledersattel Bezüge an. Diese sehen edel aus, sind aber nicht 100%ig wasserdicht. Sie bieten allerdings den Vorteil, dass man darauf fahren kann, man rutscht nur geringfügig mehr als ohne Bezug.

Als Anti-Fett-Bezug angewandt, schützen sie die Hose vor Flecken und werden dabei auch noch selbst wasserdicht. Vielleicht ist das ja so geplant?

Mittlerweile gibt es auch deutlich dickere Modelle dieser Bezüge, die von Hause aus wasserdicht sind.

 





Weiterführende Links



Kernledersattel im Backofen oder nicht?
Billiglösung Plastetüte

Das "Backen" eines neuen Kernledersattel im normalen Haushalt-Backofen ist oft beschrieben, dementiert, als Gerücht, Unfug, beste Methode beschrieben. Was ist da dran? Fakt ist, daß ein Sattel auf dem Fahrrad im Sommer in der prallen Sonne schnell 60-70°C Oberflächentemperatur erreicht. Dies entspricht etwa der Temperatur, die immer beim Backen empfohlen wird. Damit erübrigt sich die Frage der Sinnhaftigkeit des Backens - es kann, muß aber nicht. Der eingefettete Sattel in der Sommersonne hat den gleichen Effekt wie ein Backofen.

Durch das Backen kann die Einreitphase, welche zwischen 500 und 2.000 km dauern kann, deutlich verkürzt werden, der Sattel "passt" viel früher und wird bequem. Auf den ersten Kilometern kann ein Kernledersattel durchaus schmerzhaft drücken, das geht aber schnell weg. Ebenso oft wird diskutiert, ob der Sattel nun oben oder unten oder von beiden Seiten gefettet wird. Ein Fetten von unten ist bei Rennrädern sinnvoll und notwendig, weil im Regen Wasser vom Reifen hochspritzt. Inwiefern das Fetten von unten bei Rädern mit Schutzblechen erforderlich oder sinnvoll ist, wird kontrovers diskutiert. Jedenfalls schadet es nicht.

Wie oft soll man fetten? Eine genaue Zahl kann nicht genannt werden. Als grober Wert kann halbjährlich genannt werden. Je nach Witterung, Fahrintensität und verwendeter Fettmenge kann man aber auch sehr stark vom halbjährigen Intervall abweichen. Ein frisch eingefetteter Sattel färbt gern auf die Hose ab. Wird eine Plastetüte darüber gezogen, verhindert man das abfetten, der Sattel wird nicht vom Regen getroffen und das Fett wird gut einmassiert, weil es nicht von der Hose aufgesogen werden kann. Allerdings rutscht man fürchterlich auf dem Sattel herum.



Billigmöhre
Billiger Fahrradsattel nach einigen Jahren im Freien

Die ganz billigen Sättel sehen nach einigen Jahren Gebrauch ziemlich mitgenommen aus.

Hier ist nichts mehr zu retten, nach Regen holt man sich einen nassen Hintern, weil das Wasser gern und lange im Schaumstoff gespeichert bleibt. Als Notbehelf kann man noch eine Plastetüte darüber ziehen.


so beginnts
Fahrradsattel mit beginnenden Verschleisserscheinungen

Dick gepolsterte und weiche Sattel können bereits nach wenigen Monaten erste Risse aufweisen. Je weicher und dicker gepolstert ein Sattel ist, umso schneller ist dieser Effekt zu bemerken.

Wenn man rechtzeitig einen (wasserdichten) Bezug besorgt, kann man diesem Verfall etwas Einheit gebieten.


PUR-Schaum
Fahrradsattel aus PUR-Schaum

Diese Art Sättel sind eigentlich völlig unbrauchbar, halten nur wenige Monate. Sie sind UV-anfällig und zerfallen umso schneller, je mehr sie im Licht stehen.

Gegen des Zerfall hilft ein Bezug, aber nur bedingt - darunter zerbröselt der Sattel etwas langsamer ebenso weiter. Hände weg von solchem Zeug!


was er nicht mag...
Fahrradsattel mit Brandlöchern

Kein Plastesattel mag Hitze! Wenn man nicht aufpasst, kommt es sehr schnell zu solchen Verunzierungen.

Andererseits ist Hitze eine Möglichkeit, beginnende Risse eventuell noch reparieren zu können. Dies geht aber nicht mit allen Materialien, siehe dazu auch <a href="plaste-und-elaste.php">Plaste und Elaste</a>.


PVC-Bezug
Fahrradsattel mit Bezug aus Weich-PVC

Derartige Sättel sind besser, als sie im Alter aussehen. Sie halten länger als die weiter oben beschriebenen Modelle.

10 - 15 Jahre kann solch ein Sattel durchaus halten, mehr ist aber kaum möglich.


erste Probleme
Plastesattel mit Lederbezug

Diese Art Sattel kam Anfang der 90er Jahre auf. Sehr beliebt war damals das Modell "Condor" von Selle.

Sofern es sich um Echtleder handelt, kann solch ein Sattel gut mit Lederfett gepflegt werden. Allerdings sind viele Modelle gefärbt und man kann nicht eindeutig erkennen, ob man wirklich Leder vor sich hat. Schaden wird es in keinem Fall, höchstens der Hose.


Lederbezug k.o.
Ledersattel verschlissen

Irgendwann hilft aber auch bei diesen "Pseudo-Ledersätteln" nichts mehr. Egal ob der Bezug Leder oder Kunstleder ist, wenn der Sattel wie auf diesem Bild aussieht, ist es zu spät und man kann nichts mehr retten.


noch zu retten
Verwitterter Ledersattel

Dieser alte Ledersattel sieht schlimm aus, er hat Jahrelang im Freien verbracht und wurde dabei nicht gepflegt. Das geschätzte Alter dürfte bei 15 - 20 Jahren liegen.

Wenn nichts passiert, ist sein Leben bald vorbei - aber selbst derart verwitterte Sättel kann man mit intensiver Pflege noch retten.

Alle paar Wochen Lederfett von oben und unten, nach einem halben Jahr sieht er wieder ansehnlicher aus, ist fast wasserdicht und gut für weitere 10 bequeme Jahre.


erste Spuren
Ledersattel nach 1-2 Jahren ohne Pflege

Wird der Sattel 1 - 2 Jahre einfach nur gefahren, ohne dass man irgendwas unternimmt, sieht er etwa so aus.

Das Ganze ist nicht weiter schlimm, nur ein Schönheitsfehler. Nach ordentlichem Einfetten ist alles wieder in Ordnung.


stehendes Wasser
Ledersattel ungepflegt

Dieser Sattel hat schon einiges mehr hinter sich. Hier wird es höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Dick einfetten, notfalls die ersten Wochen eine Tüte darüber. Nach einem Monat sollte der Spuk vorbei sein und der Sattel sieht wieder gut aus.


zu spät...
Etwas vergammelter Kernledersattel

Hier ist ein typisches Beispiel für einen Sattel, bei dem zu spät gepflegt wurde und das dann auch nur halbherzig. das Lederfett reicht nicht aus, den Sattel ausreichend vor Wasser zu schützen. Er ist zwar wieder schön dunkel geworden, die Pflegemassnahmen haben aber nicht ausgereicht. Hier muss noch viel mehr Fett drauf!


typischer Abrieb
Typischer Abrieb an einem ungefetteten, neuen Kernledersattel

Wenn man einfach nur mit dem neuen Sattel fährt, bilden sich an Sattelnase und im hinteren Bereich Abriebspuren. Dies kann nützlich sein, um zu erkennen, an welchen Stellen das eigene Gesäss besonders deutlich reibt - dies ist bei jedem Menschen anders.

Beim ersten neuen Sattel sollte man vielleicht mit dieser Methode ermitteln, welche Stellen besonders viel Pflege benötigen. Allerdings darf das nicht übertrieben werden, dieser Sattel stellt das äußerste dar, hier muss Fett drauf!


½ Jahr ohne Pflege
Kernledersattel nach 1/2 Jahr in Wind und Wetter

Dieser Sattel ist ein Jahr alt, stand einen Winter über ohne jede Pflege ungeschützt im Freien. Die Spuren sieht man nur in der Vergrösserung, sie sind aber bereits sichtbar. Er ist auch bereits deutlich weicher geworden und hängt durch, dieser Sattel muss gespannt werden.


Edelversion
Edler Sattelbezug von Brooks

Natürlich bietet Brooks für seine edlen Kernledersattel Bezüge an. Diese sehen edel aus, sind aber nicht 100%ig wasserdicht. Sie bieten allerdings den Vorteil, dass man darauf fahren kann, man rutscht nur geringfügig mehr als ohne Bezug. Als Anti-Fett-Bezug angewandt, schützen sie die Hose vor Flecken und werden dabei auch noch selbst wasserdicht. Vielleicht ist das ja so geplant?