Outplacement: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Fahrradmonteur
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Das Ganze wurde aus "Placement" (Platzierung) gebildet und ist, wie so oft, eine Überbetonung politischer Korrektheit. Wörtlich übersetzt also ähnlich wie "Herausplatzierung". Statt schlicht zu schreiben "Unterstürtung nach dem Rausschmiß" oder "Entlassungsabfindung", wird was erfunden, was positiv klingen soll, mindestens jedoch unbekannt ist. Kennt man das nicht, ist man in guter Gesellschaft, schließlich kennt Google Translate es auch nicht.
 
Das Ganze wurde aus "Placement" (Platzierung) gebildet und ist, wie so oft, eine Überbetonung politischer Korrektheit. Wörtlich übersetzt also ähnlich wie "Herausplatzierung". Statt schlicht zu schreiben "Unterstürtung nach dem Rausschmiß" oder "Entlassungsabfindung", wird was erfunden, was positiv klingen soll, mindestens jedoch unbekannt ist. Kennt man das nicht, ist man in guter Gesellschaft, schließlich kennt Google Translate es auch nicht.
 
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Im Fahrradladen ist das eigentlich schon relativ lange gebräuchlich, nur nicht unter dem Namen, unter keinem Namen.
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Im Fahrradladen ist das eigentlich schon relativ lange gebräuchlich, nur nicht unter dem Namen, unter keinem Namen. Mal ehrlich: würdest du deinen Chef für voll nehmen, wenn er dir anbietet, bei deinem Outplacement beholflich zu sein? Da die Fahrradbranche wie auch der Bau starken saisonalen Schwankungen unterliegt, sind Entlassungen eher die Regel als die Ausnahme. Schön, wenn man dabei jedesmal weiß, daß es im nächsten Jahr an gleicher Stelle weitergeht. Aber in größeren Städten ist das nicht unbedingt üblich. Damit hat der Chef das Problem, daß sein Schrauber im nächsten Jahr womöglich beim schärfsten Konkurrenten beschäftigt ist.
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Eine fette Abfindung bekommt man nicht, dann könnte man ja auch gut weiterbeschäftigt werden. Die Anreize sind Naturalien. Soll doch der entlassenen Schrauber gleich noch eins der Ladenhüter vom letzten Jahr mitnehmen, also bietet dir der Chef "großzügig" an, daß du dir ein Fahrrad aus der Kollektion aussuchen kannst. Na klar, kostet nur Kohle, weil der Stellplatz gebraucht wird für moderne Räder. Kunden kaufen ungerne Modelle vom letzten Jahr, also schnell mal überschlagen, was das im Einkauf gekostet hat. Es tut nicht sehr weh, dem entlassenen Kollegen ein Rad für 600 Euro zu überlassen, wenn es nur 180 EK gekostet hat ;)
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Wenn du also irgendwann mal schlipstragende Manager gaaaaanz wichtig schwatzen hörst und sie von Outplacement reden, dann kannst du eine passende Bemerkung machen.
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Version vom 26. April 2015, 19:56 Uhr

Outplacement ??? Was ist das für ein komisches Wort? Bei Wikipedia  {{{2}}} wird das Ganze etwas erklärt:

Farm-Fresh comment.png
Die Begriffe Outplacement (engl.) bzw. Außenvermittlung bezeichnen eine von Unternehmen finanzierte Dienstleistung für ausscheidende Mitarbeiter, die als professionelle Hilfe zur beruflichen Neuorientierung angeboten wird, bis hin zum Abschluss eines neuen Vertrages oder einer Existenzgründung.

Ich würde das ja einfach "Abfindung" nennen, man braucht aber offenbar für Alles neue englische Modewörter.

Das Ganze wurde aus "Placement" (Platzierung) gebildet und ist, wie so oft, eine Überbetonung politischer Korrektheit. Wörtlich übersetzt also ähnlich wie "Herausplatzierung". Statt schlicht zu schreiben "Unterstürtung nach dem Rausschmiß" oder "Entlassungsabfindung", wird was erfunden, was positiv klingen soll, mindestens jedoch unbekannt ist. Kennt man das nicht, ist man in guter Gesellschaft, schließlich kennt Google Translate es auch nicht.


Im Fahrradladen ist das eigentlich schon relativ lange gebräuchlich, nur nicht unter dem Namen, unter keinem Namen. Mal ehrlich: würdest du deinen Chef für voll nehmen, wenn er dir anbietet, bei deinem Outplacement beholflich zu sein? Da die Fahrradbranche wie auch der Bau starken saisonalen Schwankungen unterliegt, sind Entlassungen eher die Regel als die Ausnahme. Schön, wenn man dabei jedesmal weiß, daß es im nächsten Jahr an gleicher Stelle weitergeht. Aber in größeren Städten ist das nicht unbedingt üblich. Damit hat der Chef das Problem, daß sein Schrauber im nächsten Jahr womöglich beim schärfsten Konkurrenten beschäftigt ist.

Eine fette Abfindung bekommt man nicht, dann könnte man ja auch gut weiterbeschäftigt werden. Die Anreize sind Naturalien. Soll doch der entlassenen Schrauber gleich noch eins der Ladenhüter vom letzten Jahr mitnehmen, also bietet dir der Chef "großzügig" an, daß du dir ein Fahrrad aus der Kollektion aussuchen kannst. Na klar, kostet nur Kohle, weil der Stellplatz gebraucht wird für moderne Räder. Kunden kaufen ungerne Modelle vom letzten Jahr, also schnell mal überschlagen, was das im Einkauf gekostet hat. Es tut nicht sehr weh, dem entlassenen Kollegen ein Rad für 600 Euro zu überlassen, wenn es nur 180 EK gekostet hat ;)

Wenn du also irgendwann mal schlipstragende Manager gaaaaanz wichtig schwatzen hörst und sie von Outplacement reden, dann kannst du eine passende Bemerkung machen.