Salzwasserangriff

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[[File:Dagebuell-mole-5.jpg|thumb|Dagebüll Mole bei etwas Wind: schlecht für Fahrradketten]]
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Alles auf dieser Seite Gesagte ist in der aggresiven Umgebung von Salzwasser, etwa der Nordseeküste, den Niederlanden usw. zu relativieren. Nicht umsonst haben Hollandräder geschlossene Kettenkästen, dies schont die Kleidung, hält aber auch das Salz ab.
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Alles auf dieser Seite Gesagte ist in der aggressiven Umgebung von Salzwasser, etwa der Nordseeküste, den Niederlanden usw. zu relativieren. Nicht umsonst haben Hollandräder geschlossene Kettenkästen, dies schont die Kleidung, hält aber auch das Salz ab.
  
 
Selbst Ketten aus nichtrostendem Stahl leiden manchmal unter Korrosion, selbst Edelstahl ist nicht völlig korrosionsfrei, auch wenn dies nicht der bekannte rotbraune "Rost" ist, Korrosion sieht bei verschiedenen Metallen sehr unterschiedlich aus. Die Nietstifte, die ja die größte Belastung zu tragen haben, sind jedoch fast immer aus rostendem Stahl und sind somit besonders anfällig.
 
Selbst Ketten aus nichtrostendem Stahl leiden manchmal unter Korrosion, selbst Edelstahl ist nicht völlig korrosionsfrei, auch wenn dies nicht der bekannte rotbraune "Rost" ist, Korrosion sieht bei verschiedenen Metallen sehr unterschiedlich aus. Die Nietstifte, die ja die größte Belastung zu tragen haben, sind jedoch fast immer aus rostendem Stahl und sind somit besonders anfällig.
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Nun stellt sich die Frage, warum denn das Tourenrad von Opa 30 Jahre lang funktioniert hat, das teure neue Rad jedoch so schnell im Antrieb den Geist aufgibt. Ältere Räder haben alle Antriebskomponenten aus leicht legiertem Stahl. Heutige Räder jedoch oft Kettenblätter aus Aluminium und außerdem wesentlich leichtere, dünnere Ketten. "Früher" wurde dem Problem der Korrosion also durch massiven Materialeinsatz begegnet. Und alte Räder haben oft "Haifischzähne", Kränze und Kettenblätter sind ausgeleiert, die Kette ebenso. Das ganze System funktioniert aber noch, weil sich alles gleich abnutzt. Bei älteren Kettenschaltungen gilt Ähnliches: alles aus Stahl, alles nutzt sich ab - bis irgendwann nichts mehr geht und alles gewechselt werden muß.
 
Nun stellt sich die Frage, warum denn das Tourenrad von Opa 30 Jahre lang funktioniert hat, das teure neue Rad jedoch so schnell im Antrieb den Geist aufgibt. Ältere Räder haben alle Antriebskomponenten aus leicht legiertem Stahl. Heutige Räder jedoch oft Kettenblätter aus Aluminium und außerdem wesentlich leichtere, dünnere Ketten. "Früher" wurde dem Problem der Korrosion also durch massiven Materialeinsatz begegnet. Und alte Räder haben oft "Haifischzähne", Kränze und Kettenblätter sind ausgeleiert, die Kette ebenso. Das ganze System funktioniert aber noch, weil sich alles gleich abnutzt. Bei älteren Kettenschaltungen gilt Ähnliches: alles aus Stahl, alles nutzt sich ab - bis irgendwann nichts mehr geht und alles gewechselt werden muß.
  
Neuere Räder haben oft Kettenblätter aus Aluminium. Diese nutzen sich ams chnellsten ab, in salziger Umgebung besonders gerne. Blankes Alu in Salzluft bildet schnell einen weißlich-grauen Überzug, das ist Korrosion. Und das ist sehr weich, schnell abgerieben. Hinzu kommen dünnere Ketten als zu Opas Zeiten und schon paßt die Kette nur noch vorn oder hinten. Was kann man dagegen unternehmen?
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Neuere Räder haben oft Kettenblätter aus Aluminium. Diese nutzen sich am schnellsten ab, in salziger Umgebung besonders gerne. Blankes Alu in Salzluft bildet schnell einen weißlich-grauen Überzug, das ist Korrosion. Und das ist sehr weich, schnell abgerieben. Hinzu kommen dünnere Ketten als zu Opas Zeiten und schon paßt die Kette nur noch vorn oder hinten. Was kann man dagegen unternehmen?
* geschlossener Kettenkasten bei Nabenschaltung? ganz dich Kettenfett rein und man hat Ruhe.  
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* Geschlossener Kettenkasten bei Nabenschaltung? Ganz dick Kettenfett rein und man hat Ruhe.  
* immer dick Kettenfett raufsprühen? eine elende Schmiererei
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* Immer dick Kettenfett drauf sprühen? Eine elende Schmiererei.
* Kettenwachs? kann eine Lösung sein, ist aber auch sehr schmutzig
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* Kettenwachs? Kann eine Lösung sein, ist aber auch sehr schmutzig.
* Kettenblatt aus Alu mit Keramikbeschichtung? Das ist hart wie Stahl, schwächstes Teil wird die Kette - also einfach bilige Ketten nehmen und oft wechseln. Im unsalzigen Flachland wäre eine hochwertige Kette angesagt, das Gesamtsystem lebt lange. In Salzluft aber gilt dies nicht, man hat definitiv Verschleiß, also das billigste Ersatzteil ständig ersetzen
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* Kettenblatt aus Alu mit Keramikbeschichtung? Das ist hart wie Stahl, schwächstes Teil wird die Kette - also einfach billige Ketten nehmen und oft wechseln. Im unsalzigen Flachland wäre eine hochwertige Kette angesagt, das Gesamtsystem lebt lange. In Salzluft aber gilt dies nicht, man hat definitiv Verschleiß, also das billigste Ersatzteil ständig ersetzen.
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* Öl für Kettensägen ist sehr zäh und anhänglich, das dürfte gut geeignet sein.
 
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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2016, 20:40 Uhr

Salzwasserangriff

Dagebüll Mole bei etwas Wind: Schlecht für Fahrradketten

Alles auf dieser Seite Gesagte ist in der aggressiven Umgebung von Salzwasser, etwa der Nordseeküste, den Niederlanden usw. zu relativieren. Nicht umsonst haben Hollandräder geschlossene Kettenkästen, dies schont die Kleidung, hält aber auch das Salz ab.

Selbst Ketten aus nichtrostendem Stahl leiden manchmal unter Korrosion, selbst Edelstahl ist nicht völlig korrosionsfrei, auch wenn dies nicht der bekannte rotbraune "Rost" ist, Korrosion sieht bei verschiedenen Metallen sehr unterschiedlich aus. Die Nietstifte, die ja die größte Belastung zu tragen haben, sind jedoch fast immer aus rostendem Stahl und sind somit besonders anfällig.

Nun stellt sich die Frage, warum denn das Tourenrad von Opa 30 Jahre lang funktioniert hat, das teure neue Rad jedoch so schnell im Antrieb den Geist aufgibt. Ältere Räder haben alle Antriebskomponenten aus leicht legiertem Stahl. Heutige Räder jedoch oft Kettenblätter aus Aluminium und außerdem wesentlich leichtere, dünnere Ketten. "Früher" wurde dem Problem der Korrosion also durch massiven Materialeinsatz begegnet. Und alte Räder haben oft "Haifischzähne", Kränze und Kettenblätter sind ausgeleiert, die Kette ebenso. Das ganze System funktioniert aber noch, weil sich alles gleich abnutzt. Bei älteren Kettenschaltungen gilt Ähnliches: alles aus Stahl, alles nutzt sich ab - bis irgendwann nichts mehr geht und alles gewechselt werden muß.

Neuere Räder haben oft Kettenblätter aus Aluminium. Diese nutzen sich am schnellsten ab, in salziger Umgebung besonders gerne. Blankes Alu in Salzluft bildet schnell einen weißlich-grauen Überzug, das ist Korrosion. Und das ist sehr weich, schnell abgerieben. Hinzu kommen dünnere Ketten als zu Opas Zeiten und schon paßt die Kette nur noch vorn oder hinten. Was kann man dagegen unternehmen?

  • Geschlossener Kettenkasten bei Nabenschaltung? Ganz dick Kettenfett rein und man hat Ruhe.
  • Immer dick Kettenfett drauf sprühen? Eine elende Schmiererei.
  • Kettenwachs? Kann eine Lösung sein, ist aber auch sehr schmutzig.
  • Kettenblatt aus Alu mit Keramikbeschichtung? Das ist hart wie Stahl, schwächstes Teil wird die Kette - also einfach billige Ketten nehmen und oft wechseln. Im unsalzigen Flachland wäre eine hochwertige Kette angesagt, das Gesamtsystem lebt lange. In Salzluft aber gilt dies nicht, man hat definitiv Verschleiß, also das billigste Ersatzteil ständig ersetzen.
  • Öl für Kettensägen ist sehr zäh und anhänglich, das dürfte gut geeignet sein.