Kettenmontage: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deshalb ist es wichtig, bei der Kettenmontage einige Punkte zu beachten.
 
Die Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deshalb ist es wichtig, bei der Kettenmontage einige Punkte zu beachten.
 
Bevor man sich ans Vernieten macht, ist es sinnvoll, zu kontrollieren, ob nicht ein Kettenschloß vorhanden ist, was die Arbeit zwar sehr erleichtert, in seiner Sicherheit jedoch umstritten ist.
 
Bevor man sich ans Vernieten macht, ist es sinnvoll, zu kontrollieren, ob nicht ein Kettenschloß vorhanden ist, was die Arbeit zwar sehr erleichtert, in seiner Sicherheit jedoch umstritten ist.

Version vom 30. Januar 2014, 14:58 Uhr

KettenMontage/Inhalt Die Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deshalb ist es wichtig, bei der Kettenmontage einige Punkte zu beachten. Bevor man sich ans Vernieten macht, ist es sinnvoll, zu kontrollieren, ob nicht ein Kettenschloß vorhanden ist, was die Arbeit zwar sehr erleichtert, in seiner Sicherheit jedoch umstritten ist. Wenn eine Kette reißt, schert in den allermeisten Fällen nur eine Lasche vom Stift ab, wirklich reißen tun Ketten eigentlich fast nie. Das sogenannte "Vernieten" der Kette ist in fast allen Fällen in Wirklichkeit nur ein Heraus- bzw. Hineinschieben des Kettenbolzens. Ein echtes Vernieten wird nur mit dem Rohloff-Revolver erreicht.

Die Fahrradkette

<a href="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/slt-99.jpg" target="_blank"><img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/slt-99-350.jpg" width="350" height="253" alt="Detail Schaltungskette Rohloff SLT-99" align="right"></a>

Die Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Deshalb ist es wichtig, bei der Kettenmontage einige Punkte zu beachten.

Bevor man sich ans Vernieten macht, ist es sinnvoll, zu kontrollieren, ob nicht ein Kettenschloß vorhanden ist, was die Arbeit zwar sehr erleichtert, in seiner Sicherheit jedoch umstritten ist.

Wenn eine Kette reißt, schert in den allermeisten Fällen nur eine Lasche vom Stift ab, wirklich reißen tun Ketten eigentlich fast nie.

Das sogenannte "Vernieten" der Kette ist in fast allen Fällen in Wirklichkeit nur ein Heraus- bzw. Hineinschieben des Kettenbolzens. Ein echtes Vernieten wird nur mit dem Rohloff-Revolver erreicht.

Man kann Ketten auch mit Hammer und Durchschlag demontieren und montieren, diese Methode empfiehlt sich aber nicht, da man mit dem speziellen Werkzeug (siehe weiter unten rechts) weitaus genauer und mit mehr Gefühl arbeiten kann. Bei der Hammer- Methode sollte man einen Hartholzblock unterlegen, der im Idealfall Aussparungen in Form der Kette besitzt und für den Bolzen eine Bohrung aufweist. Einen derartigen Block kann man sich mit einer ausgedienten glühenden Kette herstellen.

Die hier gezeigte Methode ist eine der vielen mÖglichen, andere Beschreibungen kÖnnen genauso richtig sein.

Öffnen der Kette

In dieser Beschreibung betrachte ich die obere Kette von rechts, also ist rechts im Bild das Kellenblatt, links der Zahnkranz oder das Zahnkranzpaket. Bildlich gesehen kniee ich jetzt also rechts neben dem Rad.

<a href="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-1.jpg" target="_blank"><img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-1-200.jpg" width="200" height="120" align="right"></a>

Hier ist der Ausgangszustand dargestellt. Ich suche mir irgendeine Außenlasche (hier rot dargestellt), die nach vorne zeigt. Die Kettenbolzen sind blau dargestellt, der zum Öffnen und Schließen der Kette verwendete Nietbolzen erscheit in Chrom.

Eine Kette ist komplizierter aufgebaut, als es diese Skizzen darstellen, die Vereinfachung dient der Verständlichkeit.

<a href="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-2.jpg" target="_blank"><img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-2-200.jpg" width="200" height="120" align="right"></a>

Wenn die Kette erneuert wird, die gebrauchte also ohnehin auf den Schrott wandert, ist nichts weiter zu beachten, man schiebt den Bolzen aus der Kette raus und wirft sie weg.<

Falls in der Werkstatt noch keine Kettenpeitsche zur Zahnkranzmontage existiert, sollte amn sich einen Tein der Kette dafür zurückhalten, solche Peitschen sind mit einem Stück Blech schnell selbst gebaut.

<a href="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-3.jpg" target="_blank"><img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-3-200.jpg" width="200" height="120" align="right"></a>

Soll die Kette weiterverwendet werden, drückt man den Stift nur soweit heraus, daß er auf der gegenüberliegenden Seite (dem Laufrad zugewand) noch in der Außenlasche steckt. Die Kette soll gedreht werden, damit sie nach dem Wechsel anders belastet wird. Dadurch wird der Gesamtverschleiß geringer.

Dies erfordert etwas übung, hier ist es bessser, wenn man lieber mehrmals probiert. Wenn der Bolzen erstmal die Kette verlassen hat, bekommt man ihn nur schwer wieder hinein.

Verschließen der Kette

<a href="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-4.jpg" target="_blank"><img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-4-200.jpg" width="200" height="120" align="right"></a>

Um die Abnutzung der Kette mÖglichst einheitlich zu halten, sollte sie bei der Montage umgedreht werden (in 2 Dimensionen). Deshalb nimmt man bei der Montage die Außenlasche von Vorn und den Bolzen von außen. Es ist eine Hilfe, wenn man den Bolzen Bruchteile eines Millimeters hereindrückt, bevor man die Montage beginnt. So hält die Kette mit etwas Glück auch unter Schaltwerksspannung, wenn man sie nur mal schnell zusammenhält. Alternativ nimmt man sie vom Kettenblatt herunter, so daß die Schaltwerksspannung neutralisiert wird.

<a href="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/kettenmontage-5.jpg" target="_blank"></a>
so ist es falsch...

Der Bolzen wird nun wieder eingedrückt, die genaue Position erreicht man meistens nur nach mehrmaligem Hin-und-Herdrücken, der Bolzen muß auf beiden Seiten gleich weit von der Lasche abstehen. Hier muß man etwas kleinlich sein, weil sich die Kette sonst von allein Öffnen kann.

Oft ist nun dieses verschlossene Glied "steif", bewegt sich also nur widerwillig. Hier hilft es, einfach ein paarmal mit Gewalt daran herumzubiegen.

Shimano verkauft zu seinen Ketten extra Stifte und warnt davor, die alten zu verwenden. Ich halte das für übertrieben und unnÖtig, ich habe auch alle Shimano- Ketten immer mit den alten, originalen Bolzen vernietet und sie haben gehalten. Hier vermute ich den Versuch, mit dem Ersatzteil "Nietbolzen" extra abkassieren zu wollen. Diese Praktik gibts auch nur bei Shimano, alle anderen Firmen empfehlen nichts derartiges.

Kettenmontagewerkzeug

(folgt noch)

Rohloff Revolver

<a href="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/rohloff-revolver.jpg" target="_blank"><img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/rohloff-revolver-200.jpg" width="200" height="178" alt="Rohloff Revolver" align="right"></a> Das Präzisionswerkzeug wurde in Zusammenarbeit mit dem Velo-Spezialisten Christian Smolik entwickelt. Einfach in der Handhabung, präzise in den EinstellungsmÖglichkeiten und sicher in der Ausführung ermÖglicht der ROHLOFF-REVOLVER 2 ein fachgerechtes Öffnen und Verschließen sowie ein ECHTES Vernieten von allen handelsüblichen Schaltungsketten. Ob im harten Sporteinsatz oder besonders auf allen Mountain-Bikes - so sicher vernietet wird die Präzisionskette allen Anforderungen gewachsen sein. <img src="http://www.fahrradmonteur.de/pixel/kettenmontage/revolver-zeichnung.jpg" width="200" height="288" alt="Rohloff Revolver Prinzipzeichnung" align="right">

Kette Öffnen

  • Rändelmutter (a) zurückdrehen.
  • Trommel (b) in Pos. 1 einrasten, Kette in den Kamm (c) einlegen und mit Fingerspitze in Position halten.
  • Durch Anziehen der Rändelmutter (a) die Trommel (b) fest gegen die Kette spannen. (Die Kette ist nun fixiert und muß nicht mehr gehalten werden).
  • Mit Spindel (d) den Bolzenkopf ausdrücken (Für Super-Narrow- Ketten, z. B. ROHLOFF S-L-T 99 Straße, ca. 4,5 Spindelumdrehungen nach Berührung des Bolzenkopfes. Für Standardketten mit 7,2 mm bis 7,5 mm Kettenbreite ca. 5 Spindelumdrehungen).
  • Spindel (d) zurückdrehen, Rändelmutter (a) lÖsen und Kette aus dem Werkzeug nehmen.
  • Durch leichtes Anwinkeln der Gelenke die Kette auseinanderklinken.

Kette verschließen und vernieten

  • Kettenenden fetten und ineinanderklinken.
  • Trommel (b) in Pos. 2 für Super-Narrow-Ketten oder Pos. 3 für Standardketten drehen.
  • Das zu verschließende Gelenk, mit Bolzen in Richtung Spindel (d), in Kamm (c) einlegen und Kette mit Fingerspitze in Position halten.
  • Durch Anziehen der Rändelmutter (a) die Trommel (b) gegen die Kette spannen.
  • Mit Spindel (d) Bolzen bis zum Anschlag in das Gelenk drücken und dann kraftvoll max 1/2 Umdrehung zudrehen.
  • Spindel (d) zurückdrehen, Rändelmutter (a) lÖsen, Kette entnehmen und Gelenke prüfen.
  • Der vernietete Bolzenkopf ist jetzt markiert. Kette an diesem Gelenk nicht mehr Öffnen.
Kaufempfehlung

Die hier genannten Empfehlungen sind subjektiv gefärbt und geben meine persÖnliche Meinung wider. Die getroffenen Aussagen sind nicht objektiv beweisbar, sondern resultieren aus jahrelangen Erfahrungen.

  • Rohloff SLT-99 halte ich für die beste Kette schlechthin - aus eigenen Erfahrungen. Hält ewig, schaltet auch, wenn alle anderen Ketten versagen.
  • Campagnolo funktioniert in Campa- Systemen hervorragend, bei fremden Komponenten: Hände weg!
  • Wippermann baut gute Ketten, da kann man nicht viel falsch machen
  • KMC - abgesehen von den ganz billigen Ketten durchaus empfehlenswert
  • Shimano - von diesen Ketten halte ich nichts, das Schaltverhalten ist ruppig, Preis/Leistung stimmt nicht.
  • SRAM war mal gut, wird aber immer schlechter, nur die teuren Modelle sind noch empfehlenswert