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Ehemalige Ardelt-Villa; links hinter der Mauer im Wald liegt der Franzosenbunker
Überreste „Deutschen Lager“ 1983

Der Franzosenbunker ist nichts weiter als ein paar Überreste einer Ruine im Wald von Eberswalde. Ein Bunker ist es nicht und ob jemals Franzosen mit dem Bauwerk zu tun hatten, ist zumindest umstritten. In Wirklichkeit ist das ein Überrest des "Drehnitzlagers", einer Nebenstelle des KZ-Außenlagers Ravensbrück an der benachbarten Kleinbahn in Eisenspalterei.[1] Das Lager Drehnitzwiese befand sich südöstlich vom „Deutschen Lager“. Anfang 1943 wurden fünf Holzbaracken des Rechsarbeitsdienstes errichtet, davon eine Wirtschafts- eine Kranken- sowie Sanitärbaracken. Das lager war mit Stacheldraht umzäunt. Die Baracken wurden bald nach Kriegsende abgerissen. Lagerführer war Albert Thiemann, Sanitäter Kurt Hübner. Für dieses lager sind vom 20. 12. 1943 bis 7. 4. 1945 neun Geburten russischer Kinder gemeldet.[2]

Bekannt wurde der Name "Franzosenbunker" erst über die Grenzen des Stadtteils Westend hinaus, als der Film über den Kindermörder Erwin Hagedorn im Fernsehen lief. Im Film hat er die Kinder an diesem Bunker angesprochen, dies kann auch durchaus der Wahrheit entsprechen, die Gegend war damals ein beliebter Spielplatz der Westender Jungs.

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Ich war einer von den Westender Jungs (Poldi) und habe als Kind oft dort gespielt, allerdings hieß der Ort bei uns Franzosenlager. Was als Bunker bezeichnet wird, war die Unterkellerung von einem Gebäude, ich habe noch überirdische Mauerreste gesehen (ca. 1957). Die Mauersteine wurden von den Eberswaldern abgetragen und privat vermauert. Im Keller war noch ein ziemlich großer, gemauerter Ofen zu sehen, der vom Boden bis an die Decke reichte. In der Umgebung gab es einige unterirdische Gänge aus Beton, der Zweck war unbekannt.




  1. Broschüre "Fremde Heimat Eberswalde, Seite 28
  2. Kurt Berus, Holger Kliche (Geschichtswissenschaftliches Institut Eberswalde): Idyllisches Finowtal - von 1939 bis 1945 für Tausende das Tal des Leidens, 1. Auflage 2007, PS Verlag