Fotografieren unterwegs mit dem Fahrrad: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Speicherkartenbox-N3S 8243.jpg|thumb|wasser- und staubdichte Box für Speicherkarten im CF- Format]]
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[[File:Festplattentasche-N3S 8241.jpg|thumb|externe Festpaltte als Sicherungsmedium]]
 
Die Lenkertasche ist der einzige Ort am Fahrrad, der nicht staubdicht ist. Sie saugt jeden Staub wie wild an. Dort drin ist jede Kamera am schlechtesten aufgehoben, auch wenn uns die Werbebildchen von Ortlieb & Co. diese taschen gerne als Fototaschen verkaufen will. Beim Alltags- und Wochenendradeln mag das noch zutreffen, auf großer Tour jedoch nicht. Kommt noch hinzu, daß genau dort jeder Dieb oder Räuber die Wertsachen vermutet. In die Lenkertasche gehört also die Dreckwäsche.
 
Die Lenkertasche ist der einzige Ort am Fahrrad, der nicht staubdicht ist. Sie saugt jeden Staub wie wild an. Dort drin ist jede Kamera am schlechtesten aufgehoben, auch wenn uns die Werbebildchen von Ortlieb & Co. diese taschen gerne als Fototaschen verkaufen will. Beim Alltags- und Wochenendradeln mag das noch zutreffen, auf großer Tour jedoch nicht. Kommt noch hinzu, daß genau dort jeder Dieb oder Räuber die Wertsachen vermutet. In die Lenkertasche gehört also die Dreckwäsche.
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Erstaunlich gut gegen Staub schützen einfache Plastetüten, besser sind wiederverschließbare Gefrierbeutel. Für Zubehör wie Speicherkatrten gibt es sogar fertige Boxen, die sehr robust sind.
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Speicherkarten verliert man schnell. Die Daten sollten möglichst schnell dupliziert und nach Hause geschickt werden, dies betrifft Fotos und auch Texte. Man hat heute noch nicht überall in der Pampa Internet, Briefkästen sind jedoch weit verbreitet, viel mehr als in Mitteleuropa. Schickt eure Karten mehrmals nach Hause, sowas geht schonmal verloren. Verlaßt euch nicht auf den "Hyper-Ultra-Super-Speicher", der dann 50 km vor Ende der fahrt den Geist aufgibt. Besorgt euch rechtzeitig viele kleine Speicherkarten, die ihr in einem Briefumschlag stecken könnt.
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Falls ihr einen Computer dabeihabt, falls die Reise länger als ein halbes Jahr dauert, dann sollte der Computer auch gesichert werden, da können dann auch die Fotos mit drauf. Es gibt praktische und gepolsterte Festpalttentaschen, die auch Speicherkarten aufnehmen können. Die wasserdichten Festpalttentaschen sind alle zu eng, um auch das USB-Kabel zu verstauen...
  
 
==Staub und Wasser==
 
==Staub und Wasser==
  
 
==Fertige Bilder==
 
==Fertige Bilder==

Version vom 6. Dezember 2012, 16:49 Uhr

Auf dem Fahrrad wird Fototechnik kräftig und stundenlang durchgeschüttelt. Man sollte also nicht das empfindlichste Material mitnehmen. Ein Ausfall ist wahrscheinlicher als beim bequemen Wandern um den Dorfteich. Es muß aber auch nicht gleich Expeditionsausrüstung für mehrere tausend Euro sein. Einige der hier aufgeführten Tips stammen von Peter Smolka, die er uns im Rahmen eines Fotoworkshop der Wikipedia in Nürnberg verraten hat, Danke dafür!

Analog oder digital?

Das ist mittlerweile weniger eine Glaubens- als eine finanzielle Frage. Das analoge Knipsen ist teuer geworden, wir reden hier von Dias. Negative analog belichten hat kaum noch Sinn. In weit entlegenen Gegenden der Erde mag das noch nicht ganz so schlimm sein aber der Trend ist absehbar. Wer später Diaabende beranstaltet, um von seinen Reisen zu berichten, der muß wohl oder übel noch auf Diafilm zurückgreifen und eine Spiegelreflexkamera mitschleppen, dafür gibt es (noch? 2013) keine Alternative. Zumindest nicht voll ebenbürtig aber auch die Diaprojektoren sterben ja aus. Wenn man die Dias später sowieso digitalisieren möchte, der kann auch gleich digital fotografieren denn dann verliert man alle Vorteile des Dias: seine Brillianz und der uneinholbare Kontrastumfang des Dia geht verloren. Wenn man freilich beim Digitalfoto jedesmal HDR(I) anwendet, dann kann man Ergebnisse erreichen, die dem Dia nahekommen. Ein Aspekt, der bei langen Reisen mit dem Fahrrad immer wieder auftaucht ist der, daß man nicht überall ausreichend Energie zur Verfügung hat. Bei zweistelligen Minusgraden kann auch die beste Kamera ihren Dienst versagen, dann ist es gut, Ersatz zu haben, der keinerlei Energie benötigt.

Zusammen mit der Tatsache, daß große, auffällige Spiegelreflex in manchen Gegenden der Erde sehr zum Diebstahl animieren, daß man Diafilme kaum noch im normalen Laden bekommt und daß es nur noch wenige Labore gibt, die diese Filme entwickeln lautet meine Empfehlung:

Analog nur dann, wenn man unbedingt die Qualität des Dias braucht, weil man im Nachhinein mit Diavorträgen oder Bildbänden Geld verdienen muß oder möchte - in anderen Belangen ist Digitaltechnik bereits überlegen. Als Notlösung eine alte SLR mit 100er Diafilm ohne Energieversorgung mit leichtem Weitwinkel (Festbrennweite) einstecken, die funktioniert auch in der Sahara und in Sibirien.

Kamera

Wenn nun also die Entscheidung gefallen ist, daß man Digitaltechnik mitnimmt, dann folgen gleich die nächsten Fragen. Entweder bequeme kleine Knipse oder bessere Qualität, Bridge? Vielleicht Systemkamera mit Wechselobjektiv oder doch gleich Spiegelreflex? Die kompakte SLR mit Vollformat in der Größe eines Telefons gibt es nicht. Jede Lösung wird also ein Kompromiß. Da die Qualität heutiger (2013) Digitalkameras schon recht anständig ist, würde ich andere Punkte als maßgebend ansehen:

  1. Stromversorgung möglichst durch R6, die man überall auf der Welt bekommt
  2. Stromversorgung durch Aufladen mit Ladegerät am Nabendynamo möglich?
  3. ein wenig staub- und wasserdicht?
  4. kann mal runterfallen?
Spritzschutz um eine Kompaktknipse Canon IXUS 220HS - Vignettierung bei geschätzt 30 mm Brennweite

Beim Betrachten dieser Punkte entfällt eine SLR eigentlich fast von selbst, es bleiben kaum Modelle übrig, die das alles erfüllen. Möchte man dazu noch Qualität, wird es ganz eng. Jede halbwegs moderne Kamera ist sofort kaputt, wenn das Fahrrad umkippt und die Kamera in der Schlammpfütze landet. Die wasserdichten kameras jedoch sind meist mit einer bescheidenen Bildqualität versehen. Man kann es drehen und wenden wie man will, es gibt keine Idealantwort. Auf dem Fahrrad will man Masse sparen, hat nicht unendlich Platz und will keine Packtasche voll Geraffel mit sich herumschleppen. Aber andererseits ärgert man sich dann ewig, wenn man bei manchen unwiderbringlichen Situationen doch nicht die Große dabeihatte... Momentan würde ich wahrscheinlich zu einem Mittelklassemodell mit moderatem Zoom greifen, etwas robuster. Fetter Zoom ist fast immer verzichtbar wenn man keine 10 Kilo mitschleppen möchte und trotzdem Qualität will. Vor Wasser, Staub und anderen äußeren Einflüssen kann man sich mit einem Gefrierbeutel oder besser einem Spritzwasserschutz für Kompaktkameras schützen. Letztere funktionieren jedoch fast immer nur bis 35 mm, wenn man stärkere Weitwinkel hat, vignettiert der Spritzschutz.

Bester Kompromiß aus Qualität und Masse ist momentan wahrscheinlich eine kleinere Kamera im Stile der Leica X1, Nikon 1 oder was Ähnliches mit einem Spritzschutz.

Unterbringung

wasser- und staubdichte Box für Speicherkarten im CF- Format
externe Festpaltte als Sicherungsmedium

Die Lenkertasche ist der einzige Ort am Fahrrad, der nicht staubdicht ist. Sie saugt jeden Staub wie wild an. Dort drin ist jede Kamera am schlechtesten aufgehoben, auch wenn uns die Werbebildchen von Ortlieb & Co. diese taschen gerne als Fototaschen verkaufen will. Beim Alltags- und Wochenendradeln mag das noch zutreffen, auf großer Tour jedoch nicht. Kommt noch hinzu, daß genau dort jeder Dieb oder Räuber die Wertsachen vermutet. In die Lenkertasche gehört also die Dreckwäsche.

Erstaunlich gut gegen Staub schützen einfache Plastetüten, besser sind wiederverschließbare Gefrierbeutel. Für Zubehör wie Speicherkatrten gibt es sogar fertige Boxen, die sehr robust sind.

Speicherkarten verliert man schnell. Die Daten sollten möglichst schnell dupliziert und nach Hause geschickt werden, dies betrifft Fotos und auch Texte. Man hat heute noch nicht überall in der Pampa Internet, Briefkästen sind jedoch weit verbreitet, viel mehr als in Mitteleuropa. Schickt eure Karten mehrmals nach Hause, sowas geht schonmal verloren. Verlaßt euch nicht auf den "Hyper-Ultra-Super-Speicher", der dann 50 km vor Ende der fahrt den Geist aufgibt. Besorgt euch rechtzeitig viele kleine Speicherkarten, die ihr in einem Briefumschlag stecken könnt.

Falls ihr einen Computer dabeihabt, falls die Reise länger als ein halbes Jahr dauert, dann sollte der Computer auch gesichert werden, da können dann auch die Fotos mit drauf. Es gibt praktische und gepolsterte Festpalttentaschen, die auch Speicherkarten aufnehmen können. Die wasserdichten Festpalttentaschen sind alle zu eng, um auch das USB-Kabel zu verstauen...

Staub und Wasser

Fertige Bilder