Mythos Scheibenbremsen

Aus Fahrradmonteur
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Mythos Scheibenbremsen


Wegen zu hoher Bremswirkung und darauf folgenden Produktklagen in den USA vom Markt genommen: Suntour SE XC Pederson

Scheibenbremsen sind schick, sie sind „in“. Wer keine Scheibenbremsen am Fahrrad hat, ist ein Loser. Zumindest will uns die Industrie das suggerieren. Tatsächlich ist es jedoch so, daß außer im echt sportlichen Einsatz bei Mountainbikes (damit ist Leistungssport gemeint) Scheibenbremsen mehr Nachteile als Vorteile bieten:

  1. Scheibenbremsen sind schwerer als Felgenbremsen
  2. Scheibenbremsen sind meistens teurer
  3. Scheibenbremsen sind extrem anfällig gegen kleinste Verformungen der Scheibe
  4. Die Bremswirkung von Scheibenbremsen ist nicht höher als die von Felgenbremsen

Gerade der dritte Punkt ist immer wieder Grund für Diskussionen, dabei ist es doch ganz einfach: Felgenbremsen sind physikalisch gesehen auch Scheibenbremsen, die Felge ist die Scheibe. Da diese aber einen ungleich größeren Durchmesser hat, ist die erzielbare Bremswirkung bei Felgenbremsen sehr viel höher. Die mit Abstand stärkste Fahrradbremse ist die Pederson, eine Cantileverbremse mit Schneckenantrieb.

Wer Scheibenbremsen "schick" findet, wer sie als Statussymbol braucht, der ist damit richtig beraten. Wer als Leistungssportler mit dem MTB durch Schlamm fährt, der braucht auch Scheibenbremsen. Für alle Anderen wäre eine Felgenbremse die bessere, preiswertere und leichtere Variante. Stadtradlern, ohne Steigungen und vorsichtigen Langsamfahrern sei von einer Scheibenbremse dringend abzuraten, da deren Bremsbeläge bei dauernder nur leichter Benutzung (und Erhitzung) immer glatter werden und die Bremswirkung langsam bis zum Ausfall nachlässt.