Dateiformate

Aus Fahrradmonteur
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In welchem Format speichere ich denn nun meine Fotos?

Während die Auswahl der Speichermöglichkeiten in der Kamera noch recht begrenzt ist, so hat man dann später am Computer doch sehr verschiedene Möglichkeiten.


Diese Seite soll darüber Auskunft geben, welche Dateiformate für Fotografen interessant sind, welche eher weniger und wofür man was nimmt. Das Optimum oder das einzig richtige Dateiformat gibt es nämlich nicht, die wichtigen Formate (weiter unten dann linke Seite) haben alle Vor- und Nachteile und meistens ist man am besten beraten, wenn man seine Fotos gleich in mehreren Formaten sichert.




RAW


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Das unkomprimierte Rohdatenformat ist bisher die erste Wahl, wenn es darum geht, das Optimum zu speichern. Es sind alle verfügbaren Informationen ethalten, deshalb sind die Dateien ja auch so groß.

Bei Nikon heißen sie NEF, bei Canon CR2 und so hat jeder Hersteller sein spezielles Format, eine Standardisierung ist nicht in Sicht. Sie ist theoretisch vorhanden (DNG), wird aber von den meisten Kameraherstellern noch nicht unterstützt.

Da ältere Software manchmal neuere RAW nicht lesen kann, wäre DNG eigentlich die bessere Alternative. Allerdings ist die Unterstützung in Zukunft nicht klar.
  • ✓  alle verfügbaren Bildinformationen sind enthalten
  •   große Dateien



TIF (TIFF); Tagged Image File Format


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Das Format wurde 1994 von Aldus und Microsoft vorgestellt. Da TIF das Farbmodell CMYK unterstützt, hat es sich neben PDF zum wichtigsten Datenaustauschformat der Druckvorstufe und RAW- Konvertierung entwickelt. TIF ist der Standard zum Austausch von Bildern mit hoher Qualität. TIF kann mehrere Ebenen sowie mehrere Versionen einer Datei speichern.

Das Dateiformat TIF wird heute von Adobe verwaltet, die Dokumentation des Formates ist frei verfügbar.

TIF wird dann gewählt, wenn als Alternative zum Rohdatenformat höchste Qualität erforderlich ist oder Dateien in den professionellen Druck gehen sollen
  • ✓  sehr viele Informationen hinterlegbar
  • ✓  CMYK wird unterstützt
  •   große Dateien
  •   komplexe Struktur



JPG (JPEG); Joint Photographic Experts Group


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ist sehr weit verbreitet. Mit JPG ist es irgendwie so wie mit gewissen Fastfoodketten: alle schimpfen drauf und trotzdem ist die Bude immer voll. JPG ist zweifellos das gebräuchlichste Format, um Fotos abzuspeichern. Und zweifellos wird seit eh und je über das Dateiformat gemeckert. JPG hat Nachteile, unbestritten. Aber offenbar überwiegen doch die Vorteile derart stark, daß JPG weiterhin von Jedermann genutzt wird. JPEG wurde 1992 von der Joint Photographic Experts Group vorgestellt. Dem vorausgegangen ist das Speicherformat JPEG File Interchange Format (JFIF) von 1991, vorgestellt von von Eric Hamilton, welches heute noch verwendet wird.

Die Größe von JPEG-Bildern ist auf 65.535×65.535 Pixel beschränkt, was bisher kein Problem darstellt, das wären 4.295 Megapixel, im gängigen Fotoformat immernoch knapp 3.000 Megapixel.

Man sollte immer alles auch als JPG speichern, um jederzeit auch in Zukunft kompatibel zu sein. Die Kompressionsstufe 11 von 12 in Photoshop ist dabei ausreichend.
  • ✓  kompatibel zu allem und jedem
  • ✓  kleine Dateien sind möglich
  •   verlustbehaftete Speicherung
  •   Kompressionsartefakte



PSD; Photoshop Document

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Ist das Speicherformat von Photoshop. Es ist keine gute Idee, ausschließlich in diesem Format zu speichern, auch wenn Infos erhalten bleiben, die kein einziges anderes Format aufbewahren kann. Smartfilter, Ebenen usw. bleiben erhalten und können nachträglich bearbeitet bzw. korrigiert werden.

Niemand kann jedoch sagen, ob dieses Format in etlichen Jahren noch allgemein lesbar sein wird. Bei den nicht softwarespezifischen Formaten wie JPG oder TIF ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß eine Lesbarkeit über lange Zeit erhalten bleibt. Selbst das bisher nicht sonderlich erfolgreiche Format DNG könnte vorteilhafter sein. Solange man eine funktionierende Version von Photoshop besitzt, ist alles gut. Ist dies irgendwann nicht mehr gegeben, dann kommen die Probleme. Heute können auch viele Fremdprogramme PSD lesen, ob dies in Zukunft so bleiben wird, kann niemand vorhersagen.

PSD erlaubt es, so gut wie alle Programmeinstellungen von Photoshop im Bild zu speichern. Man sollte dieses Format jedoch nicht als einziges Speicherformat wählen
  • ✓  alle Informationen bleiben erhalten
  • ✓  maximale Qualität
  • ✓  Bearbeitungsschritte, Auswahlen usw. speicherbar
  •   große Dateien
  •   nicht sehr kompatibel



DNG; Digital Negative


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Universelles Rohdatenformat, welches nicht kameraspezifisch ist. Aus bisher ungeklärten Gründen ist niemand so recht unglücklich über die Tatsache, daß jeder Kamerahersteller ein eigenes RAW- Format benutzt. Dementsprechend konnte sich auch DNG noch nicht sehr stark verbreiten. Angedacht ist wohl so etwas wie mit PDF für Texte geschaffen wurde: ein Industriestandard für Bilder. Es wäre zu begrüßen, ist aber noch in weiter Ferne.

Lediglich Pentax, Samsung, Leica und Ricoh unterstützen bereits das kamerainterne Speichern als DNG.

DNG hat dem eigentlichen Rohdatenformat voraus, daß es abwärtskompatibel ist, so daß alte Software die Dateien neuer Kameras lesen kann. Als Ersatz zu RAW zu empfehlen
  • ✓  nicht herstellerabhängig
  • ✓  großer Speicherumfang
  • ✓  wie RAW aber mit mehr Vorteilen
  •   große Dateien



JPG2000


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Scheint ein totogeborenes Kind zu sein. Gute Ideen, technisch ausgereift aber es konnte sich nicht durchsetzen. Adobe hat die Unterstützung aus Photoshop 2007 entfernt, womit endgültig das Ende dieses Formates besiegelt war.

Da die Unterstützung von JPG2000 in der Zukunft völlig ungewiß ist, ist von diesem Dateiformat abzuraten. In Kameras wird es sich aufgrund des hohen Rechenaufwandes in absehbarer Zeit nicht durchsetzen.

Es gibt keinen vernünftigen Grund, JPG2000 zu benutzen. Die Nachteile überwiegen.
  • ✓  einige erweiterte technische Möglichkeiten
  • ✓  bessere Kompression
  •   Lizenzprobleme
  •   Inkompatibilität
  •   hoher Rechenaufwand
  •   keine Verbreitung



GIF; Graphics Interchange Format


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Ist so ziemlich das Schlimmste, was man einem Foto antun kann. Es sei denn, man erklärt es zur Kunst…. Da nur 256 Farben darstellbar sind, ist es nahezu unmöglich, Fotos in einer auch nur halbwegs annehmbaren Qualität zu speichern. Als einziges der gängigen Formate sind bewegte Bilder möglich, die anders als beispielsweise bei Flash nativ unterstützt werden und von jedem Ausgabemedium unterstützt werden.

GIF wurde 1986 von Compuserve eingeführt und verbreitete sich sehr schnell, da sehr gute Kompressionsraten erreichbar sind, was damals im Netz noch sehr wichtig war. Zu Beginn des Internets war GIF später das einzig verfügbare Format, mit dem farbige Grafiken darstellbar waren. GIF ist wie JPG auf 65.535×65.535 Pixel beschränkt.

Die Grenze der 256 Farben ist zwar technisch vorhanden, kann aber mit einigen Tricks umgangen werden.

Nur, wenn man Animationen benötigt, ist GIF sinnvoll. In allen anderen Fällen ist dieses Format zwar verwendbar, es gibt jedoch bessere Alternativen
  • ✓  Transparenzen darstellbar
  • ✓  Animationen möglich
  • ✓  unschlagbar kompatibel
  •   inakzeptable Qualität, solange man sich auf 256 Farben beschränkt; wenn man die Beschränkung umgeht, werden die Dateien sehr groß und schnell inkompatibel



PNG; Portable Network Graphics


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Wird zwar von einigen als ideales Format für alles Mögliche angepriesen, ist für Fotos jedoch nicht bzw. nur in wenigen Ausnahmefällen geeignet. Anders als JPG oder TIF können nicht nur Transparenzen dargestellt werden sondern sogar Transparenzverläufe. Das war es aber schon mit dem, was PNG für Fotografen kann. PNG wurde ab 1994 entwickelt, weil man GIF angeblich nicht frei nutzen durfte. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, daß die uneingeschränkte Benutzbarkeit von GIF jederzeit gegeben war.

PNG hat nur dort Sinn, wo man im Netz Transparenzen oder Transparenzverläufe darstellen möchte. Ansonsten für Fotos ungeeignet
  • ✓  Transparenz und Transparenzverläufe darstellbar
  • ✓  keine Artefakte
  •   sehr große Dateien, ohne die Informationsvielfalt von TIF, PSD, RAW usw. zu bieten
  •   nicht überall verbreitet, Kompatibilität eingeschränkt
  •   Als unvollständige Alternative zu GIF bietet es keine Möglichkeit zur Animation.
  •   keine Unterstützung von CMYK



Exoten


Es gibt dann noch einige exotische oder veraltete Dateiformate, die heute nicht mehr sonderlich wichtig sind, sie sollen aber erwähnt werden:

  • EPS (PostScript) war in der frühen Phase der Bürocomputer ein sehr wichtiges Format der Druckvorstufe, es wurde 1984 bis 1987 von Adobe und Aldus entwickelt. PostScript hat sich über die Jahre zu einem Standard in der Druckindustrie entwickelt, wurde aber größtenteils vom PDF verdrängt, das ebenfalls von Adobe entwickelt wurde und viele Eigenschaften von PostScript übernommen hat. Heute nur noch in der Druckvorstufe verbreitet
  • PDF (Portable Document Format) - ist bis heute als universelles Datenaustauschformat für Texte und/oder Grafiken weit verbreitet. Die Handhabung hochqualitativer Bilder in PDFs ist für Laien nicht einfach. Für Fotografen eher uninteressant
  • BMP (Windows Bitmap) - veraltetes Format von Microsoft, das heute kaum noch Bedeutung hat
  • WMF (Windows Metafile) - kann auch Pixelgrafiken enthalten, ist aber eigentlich ein Vektorformat
  • TGA (Targa Image File), 1984 von Truevision entwickelt, ist fast verschwunden und spielt heute praktisch keine Rolle mehr
  • CPM (Corel Photo-Paint) war bis Version 6 mit TIFF identisch, benutzte nur eine andere Dateiendung. Mit sinkender Bedeutung von Corel wurde auch das Dateiformat unwichtig
  • XCF (GIMP) - nur der Vollständigkeit halber, ist ein Inselformat, wird von keinem Fremdprogramm verstanden. Aufgrund der geringen Verbreitung unwichtig
  • DXF (Drawing Interchange Format), NICHT Drawing Exchange Format! - Industriestandard für Vektorgrafiken, kann auch Pixelgrafiken speichern und beliebig viele davon enthalten, diese werden dann in ihrem Ausgangsformat eingebettet. Für Fotos zwar theoretisch geeignet aber vollkommen unüblich



RGB oder CMYK?


Ganz platt gesagt: Wer nicht weiß, was CMYK ist, der braucht es auch nicht und wer es kennt, weiß, was damit anzufangen ist.

Ganz so einfach ist es natürlich nicht aber wer keine Lust oder Veranlassung hat, sich damit zu beschäftigen, der kann es auch einfach bleiben lassen. Für die allermeisten Fälle ist RGB ausreichend. Nur in der Druckvorstufe braucht man CMYK - und wer dort arbeitet, kennt das dann auch. Diese Profis sind es aber auch gewohnt, daß sie als Zulieferung von den meisten Leuten nur RGB bekommen und sie wandeln das dann um.

Nur wer selbst schon am Bildschirm das spätere Aussehen ganz korrekt beurteilen möchte, der muß mit dem farbraum CMYK arbeiten. Dies setzt jedoch voraus, daß die Einstellungen der Druckerei vorliegen und wer hat die schon?



sRGB oder Adobe RGB?


Hat man sich also für RGB entschieden, kommt irgendwann die nächste nervige Frage, welches RGB hätten sie denn gerne? Davon gibts nämlich mindestens zwei, sRGB und Adobe RGB. Für Fotografen ist auch dies weniger wichtig. Adobe RGB hat den etwas größeren Farbraum, was man aber allenfalls im Hochglanzdruck merken kann und das auch nur bei bestimmten Motiven.

Aber ganz so einfach ist das nicht, sonst würde ja niemand mehr sRGB benutzen. Der Haken besteht darin, daß sowohl billigere Digitalkameras als auch Drucker und Monitore meist nur sRGB darstellen können. Hat man also die eigentlich "bessere" Datei in Form von Adobe RGB, kommt es am Monitor zu Farbverschiebungen, wenn er nicht entsprechend kalibriert ist.

Man braucht also:

  • sRGB für Darstellung am Bildschirm, im Netz und den Ausdruck am heimischen Drucker
  • Adobe RGB für professionelle Drucke



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