Die Campa- Schaltungen

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Vorerst produzierte Campagnolo nur Prototypen und Modelle für die Produktion, welche extern bei der Firma der
 
Vorerst produzierte Campagnolo nur Prototypen und Modelle für die Produktion, welche extern bei der Firma der
 
Gebrüder Brivio in Brescia erfolgte. Die Konkurrenz bei der Komponentenherstellung ist sowohl in Italien als auch im
 
Gebrüder Brivio in Brescia erfolgte. Die Konkurrenz bei der Komponentenherstellung ist sowohl in Italien als auch im
Ausland groß. Viele versuchten, das Problem des Gangwechselns ohne Absteigen zu lösen. Eine erste ernstzunehmende
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Ausland groß. Viele versuchten, das Problem des Gangwechselns ohne Absteigen zu lösen. Eine erste ernstzunehmende
Lösung hatten die gebrüder Nieddu anzubieten: die Schaltung „Vittoria Margherita“. Als erster profi
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Lösung hatten die Gebrüder Nieddu anzubieten: die Schaltung „Vittoria Margherita“. Als erster Profi
 
benutzte sie Gino Bartali 1935; nach seinem Tour-Sieg 1938 wurde das 5-Gang-Modell „Tour de France“ getauft. In
 
benutzte sie Gino Bartali 1935; nach seinem Tour-Sieg 1938 wurde das 5-Gang-Modell „Tour de France“ getauft. In
 
den 40er Jahren erschien noch das Modell Giuseppina aus Duraluminium. Zeitgleich wurden in Frankreich Modelle wie die
 
den 40er Jahren erschien noch das Modell Giuseppina aus Duraluminium. Zeitgleich wurden in Frankreich Modelle wie die

Aktuelle Version vom 8. Mai 2014, 16:45 Uhr

Die Campa- Schaltungen


Super Champion, erfunden von Oscar Egg

Vorerst produzierte Campagnolo nur Prototypen und Modelle für die Produktion, welche extern bei der Firma der Gebrüder Brivio in Brescia erfolgte. Die Konkurrenz bei der Komponentenherstellung ist sowohl in Italien als auch im Ausland groß. Viele versuchten, das Problem des Gangwechselns ohne Absteigen zu lösen. Eine erste ernstzunehmende Lösung hatten die Gebrüder Nieddu anzubieten: die Schaltung „Vittoria Margherita“. Als erster Profi benutzte sie Gino Bartali 1935; nach seinem Tour-Sieg 1938 wurde das 5-Gang-Modell „Tour de France“ getauft. In den 40er Jahren erschien noch das Modell Giuseppina aus Duraluminium. Zeitgleich wurden in Frankreich Modelle wie die „Super Champion“ erfunden, mit der Roger Lapébie 1937 die Tour gewann.

1946 kam dann die Campagnolo Corsa auf den Markt. Sie hatte keine schmutzanfällige Spannrolle mehr, bei diesem Schaltsystem wurde die Hinterachse gelockert, um den Kranz zu wechseln. Anfangs geschah dies durch Rückwärtstreten, da sich die Kettenführung über der kettenstrebe befand. Später wurden aus den zwei Schaltstangen eine und die Kettenführung wanderte nach unten vor das Zahnkranzpaket, das noch heute übliche Schaltsystem war erfunden. Tullio Campagnolo hat nicht die Fahrradschaltung erfunden, er hat aber als erster eine Schaltung eingeführt, die sich im Alltagseinsatz bewährt hat.

1948 schenkte Tullio Campagnolo dem damals berühmten Gino Bartali eine Million Lire, damit dieser seine Schaltung in Frankreich, der Heimat von Simplex bekannt macht. Bartali gewann sieben Etappen und die Tour, damit war der Durchbruch auch im Ausland geschafft. Die beiden Anfang der 50er Jahre bedeutendsten Fahrer, Bartali auf Legnano und Coppi auf Bianchi benutzten die Campagnolo Corsa und sorgten so für die Verbreitung auf dem Weltmarkt. Besonders Fausto Coppi war es, der trotz massiver Abwerbeversuche der Franzosen zu Campagnolo hielt und dies auch in der Öffentlichkeit darlegte. Anfangs war Coppi nur in Italien erfolgreich, die Presse hänselte ihn, daß er im Ausland nicht siegen könne. Zu Paris-Roubaix 1950 erfand Tullio Campagnolo eine spezielle 5-Gang-Schaltung für Coppi, mit der er auch gewann. Diese Schaltung erhielt den Namen Roubaix.

Im gleichen Jahr entstand auch erstmals eine Schaltung, die den heutigen Systemen gleicht: die Gran Sport. Diese Schaltung beherrschte 13 Jahre lang den kompletten Markt der Rennräder weltweit. Die Schalthebel der Gran Sport wurden quasi unverändert bis 1985 weiterproduziert und stehen heute als Markenzeichen von Campagnolo.