Fahrräder für jeden Tag

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Fahrräder für jeden Tag


Tourenräder

(manchmal auch Stadtrad oder City-Rad genannt) sind schwere Räder mit oder ohne Gangschaltung. Dieser Fahrradtyp soll bequemes Fahren in der Stadt bei aufrechter Sitzposition ermöglichen. Auch wenn es der Name suggeriert, sind Tourenräder nicht für längere Touren ausgelegt.

Die aufrechte Sitzposition erschwert das Zurücklegen langer Strecken erheblich. Tourenräder können relativ hohe Lasten befördern und besitzen nur selten eine Kettenschaltung. Eine Sonderform der Tourenräder stellen die sogenannten "Hollandräder" dar, welche einen geschlossenen Kettenkasten und nach hinten offene Ausfallenden besitzen.

modernes Reiserad mit blockierbarer Federung

Reiseräder

sind speziell für Radreisen hergestellte Fahrräder mit einer Geometrie, die von denen üblicher Fahrräder abweicht.

Reiseräder sind darauf ausgelegt, hohe Lasten zu transportieren und mit sehr robusten und langlebigen Teilen ausgestattet. Das Gewicht steht dabei im Hintergrund, es sind die schwersten Fahrräder (abgesehen von Lastenfahrrädern). Reiseräder sind sehr gutwillig im Fahrverhalten, verzeihen Fahrfehler viel eher als andere Fahrradtypen. Allerdings sind abrupte Lenkmanöver problematisch.

Reiseräder haben fast immer Bereifung 28", Mountainbikes sind wenig geeignet, weil man mit dem Hacken an die hinteren Packtaschen stößt und kaum noch ungefederte MTB's am Markt erhältlich sind.

Sie besitzen nur selten eine Federung, weil dies die Fahrstabilität zu stark einschränken würde. Die Produktion von Federsystemen für Reiseäder wurde aufgrund nicht vorhandener Nachfrage eingestellt.

Reiseräder bieten ein zulässiges Systemgewicht von 150 kg oder mehr, ca. die Hälfte der am Markt lieferbaren Räder ist mit der Rohloff Speedhub 500/14 ausgerüstet. Das Eigengewicht beträgt bei extremen Leichtbauten 13 kg, üblicherweise 16-19 kg. Low-Rider sind immer vorhanden, Vordergepäckträger selten geworden, weil kaum noch welche angeboten werden.[1]

Übliche Verschleißwerte an (vollbeladenen) Reiserädern auf 10.000 km, was ein guter Jahreswert für fleißige Alltagsradler ist:[2]

  • 21 Platten
  • 4 abgefahrene Reifen
  • 1 kaputte Felge
  • 1 abgenutzte Bremsklötze
  • 3 Ketten
  • 2 Radlerhosen

Die recht häufigen Platten und abgefahrenen Reifen, welche deutlich öfter auftreten als bei jedem anderen Fahrradtyp, sind auf die hohe Belastung durch das im Vergleich zu Normalrädern doppelte Systemgewicht zurückzuführen. Der höhere Preis von pannensicherer Bereifung lohnt meistens wegen des enormen Verschleißes nicht. Es gibt aber auch Ausnahmen. So hat bei Peter Smolkas zweiter Weltumrundung der erste Reifen 25.000 km gehalten[3].

Trekkingräder

werden auch Crossbike oder ATB (All Terrain Bike) genannt. Vereinfacht gesagt ist es ein Rennrad mit MTB-Ausstattung und für schnelles Vorankommen in der Stadt gedacht.

Die Bereifung ist dicker als bei Rennrädern, aber deutlich dünner als bei Mountainbikes. Trekkingräder können mit mehreren Gepäckträgern ausgestattet werden, allerdings leidet die Fahrstabilität unter zu hoher Last, weil der Radstand deutlich unter dem von Reiserädern ist und die Rahmengeometrie und -dimensionierung nicht darauf ausgelegt sind.



  1. RADtouren, das Radreise-Magazin 1/14; Seite 16-27; Jan Gathmann/Frank Gleitsmann: "Reisen auf Eisen"
  2. RADtouren, das Radreise-Magazin 1/14; Seite 10-15; Dorothee Kretzmar/Kurt Beutler: "Zweiradwohnung, 160.000 km in 10 Jahren"
  3. Reifer Reifen - Der Hinterreifen ist kaputt. Endlich!